Referendum im Irak Türkei droht kurdischer Führung

Derzeit hält die Türkei ein Militärmanöver an der Grenze zum Irak ab. Hintergrund ist das in wenigen Tagen geplanten Unabhängigkeitsreferendum im Norden des Landes. Nun hat Ankara erneut der kurdischer Führung gedroht.

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Türkische Streitkräfte fahren nahe der kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak mit ihren Panzern über ein Feld. Die Regierung in Ankara befürchtet durch die Abstimmung eine Stärkung der Kurden in der Türkei. Quelle: dpa

Istanbul Drei Tage vor dem geplanten Unabhängigkeitsreferendum im kurdisch regierten Nordirak hat die Türkei ihre Drohung gegenüber der kurdischen Führung bekräftigt. Die Türkei werde niemals eine Änderung des Status im Irak oder auch in Syrien akzeptieren, sagte Ministerpräsident Binali Yildirim am Freitag. Die Türkei werde tun, was notwendig sei, ergänzte er, ohne Einzelheiten zu nennen. Das Referendum sei ein Frage der nationalen Sicherheit der Türkei.

Die Türkei hält derzeit ein Militärmanöver an der Grenze zum Irak ab. Die Regierung in Ankara befürchtet, dass die Abstimmung die Kurden in der Türkei stärken könnte. Dort kämpft die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK seit drei Jahrzehnten für mehr Autonomie. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu drohte vergangene Woche, sein Land werde nicht vor dem Einsatz von Gewalt zurückschrecken, wenn dies nötig werden sollte.

Kurden-Präsident Massud Barsani widersetzt sich dem Druck der Zentralregierung in Bagdad ebenso wie den Aufforderungen aus dem Ausland - unter anderem aus Deutschland, die Abstimmung abzusagen. Im Nordirak sind auch deutsche Soldaten stationiert, die kurdische Peschmerga für den Kampf gegen die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) ausbilden.

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