Sigmar Gabriel "Mit Russland soll aus G7 wieder G8 werden"

Sigmar Gabriel tritt dafür ein, dass Russland wieder in die Runde der wichtigsten westlichen Industriestaaten eintritt. Obwohl ihm die politische Entwicklung dort Sorge bereitet, soll aus G7 wieder G8 werden.

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Sigmar Gabriel fordert die Rückkehr von G7 zu G8 mit Russland. Quelle: REUTERS

Russland soll nach Auffassung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel schnell wieder zur Runde der wichtigsten westlichen Industriestaaten dazu stoßen. "Russland ist ein wichtiger globaler Akteur und eben keine Regionalmacht", sagte der SPD-Chef in einem Interview mit Russlandkontrovers.de, der Website des deutsch-russischen Forums. "Deshalb trete ich dafür ein, dass aus den G7 schnell wieder G8 werden und Russland in den Teilnehmerkreis zurückkehrt."

Russland war nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim nicht mehr in den G7-Kreis geladen worden, zu dem die USA, Kanada, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien gehören.

Russland sei trotz des Einbruchs der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen ein "außerordentlich wichtiger Partner für Deutschland und die deutsche Wirtschaft", betonte Gabriel. "Bei allen bestehenden Schwierigkeiten, die uns ganz sicher auch noch eine Weile begleiten werden, ist Russland ein Schlüsselpartner für Deutschland und wird das auch bleiben." Politisch entwickele sich das Land derzeit in eine Richtung, "die uns in vielen Punkten Sorge bereitet". Dennoch sei der Reformprozess in Russland nicht gescheitert.

Schneller schlau: Die G7

Zu den im Ukraine-Russland-Konflikt verhängten EU-Sanktionen, die Mitte des Jahres verlängert werden sollen, äußerte sich Gabriel nicht. Die G7-Staaten hatten bei ihrem Treffen in Japan einerseits betont, dass notfalls auch neue Sanktionen verhängt werden könnten.

Falls Russland die in der Minsker Friedensvereinbarung festgelegten Verpflichtungen erfülle, könne man aber die Sanktionen "schrittweise" zurücknehmen, heißt es in der deutschen Übersetzung des G7-Beschlusses. Auch der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA) forderte eine schrittweise Aufhebung der Sanktionen.

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