Spitzentreffen zum Ukraine-Krieg EU-Gipfel zur Energiekrise beendet – Südliche Staaten wollen Markteingriff

Die EU will unabhängiger von russischer Energie werden. Doch über den Weg dahin herrscht bislang keine Einigkeit: Die Südeuropäer fordern harte Eingriffe, Deutschland lehnt ab.

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Besonders Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez (links) drängt auf umfangreiche Eingriffsrechte in den Strommarkt. Quelle: dpa

Nach stundenlangem Streit über den richtigen Umgang mit hohen Energiepreisen ist der EU-Gipfel in Brüssel am Freitagabend zu Ende gegangen. Kanzler Olaf Scholz (SPD) und seine Kollegen hatten am zweiten Tag des Spitzentreffen rund neun Stunden über Gegenmaßnahmen gerungen.

Aus Diplomatenkreisen hieß es, alle stimmten darin überein, dass man in Energiefragen unabhängiger von Russland werden müsse und die Preise sinken müssten. Doch der Weg dorthin ist heftig umstritten.

Vor allem Spanien fordert umfangreiche Maßnahmen, die Eingriffe in den Energiemarkt bedeuten würden. Spanien, Griechenland, Italien und Portugal befürworten etwa einen Preisdeckel. Madrid will den Strompreis zudem vom Gaspreis lösen, denn beide sind in der EU durch einen Preismechanismus gekoppelt.

Länder wie Deutschland und die Niederlande lehnen einen solchen Markteingriff ab. Es wird etwa befürchtet, dass Lieferanten Strom anderswo verkaufen könnten, wenn die gesetzten Preise zu niedrig sind.

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