Staatsbesuch Merkel kritisiert Indiens Kaschmir-Politik

Die Bundeskanzlerin wolle auf eine friedliche Lösung des Kaschmir-Konflikts hinarbeiten. Doch die indische Regierung zeigt daran bislang wenig Interesse.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Kritik an der indischen Rolle in der Provinz Kaschmir geübt. „So wie im Augenblick die Situation für die Menschen dort ist, ist sie nicht nachhaltig und nicht gut. Das muss sicher verbessert werden“, sagte Merkel nach den deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Neu-Delhi zu deutschen Journalisten.

Sie habe mit dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi noch nicht über das Thema gesprochen, werde dies aber beim geplanten gemeinsamen Abendessen tun. Dabei werde sie sagen, dass Deutschland auf „Deeskalation und Entspannung“ setze. „Wir wünschen uns vor allem, dass Indien und Pakistan eine friedliche Lösung miteinander finden.“ Zunächst aber wolle sie die Argumente Modis hören.
Modi will in der indischen Provinz Kaschmir lebenden Muslimen Sonderrechte nehmen, was zu Spannungen mit dem muslimischen Nachbarland Pakistan führte. Am Donnerstag hatte die Regierung in Neu-Delhi mitgeteilt, sie habe den nördlichen Bundesstaat Jammu und Kaschmir aufgespalten.

In der zwischen beiden Ländern umstrittenen Region Kaschmir sind bei Grenzgefechten mehrere Menschen getötet worden. Die beiden Atom-Mächte machten sich gegenseitig für den Gewaltausbruch verantwortlich. Wegen des Kaschmir-Konflikts haben Indien und Pakistan bereits zwei Kriege geführt.

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