
Im US-Vorwahlkampf bleiben die Favoriten Donald Trump und Hillary Clinton klar auf Kurs: Der umstrittene Republikaner deklassierte bei den Abstimmungen in Pennsylvania, Connecticut, Rhode Island, Delaware und Maryland seine Gegner Ted Cruz und John Kasich. Damit siegte Trump in allen fünf Staaten im Nordosten der USA, in denen seine Partei am Dienstag Vorwahlen abhielt. Bei den Demokraten setzte sich Hillary Clinton in Pennsylvania, Delaware, Maryland und Connecticut gegen ihren Rivalen Bernie Sanders durch. Dieser konnte in Rhode Island einen Achtungserfolg verbuchen.
Clinton und Trump sind durch ihre Siege einem Showdown in einem Hauptwahlkampf ein großes Stück nähergekommen. Ihre innerparteilichen Gegner wollen allerdings weiterkämpfen.
Trump hat nach seinem Fünffacherfolg nun 77 Prozent der insgesamt 1237 Delegierten, die er für eine Nominierung zum offiziellen Kandidaten seiner Partei bräuchte. Allerdings dürfte es knapp für ihn werden. Seine Rivalen Cruz und Kasich gingen jüngst eine strategische Wahlkampfallianz bei bevorstehenden Vorwahlen in Indiana, Oregon und New Mexico ein, um Trumps Durchmarsch zu verhindern. Ihr Ziel ist eine Kampfabstimmung beim Parteitag in Cleveland im Juli, auf dem sich die Delegierten im Fall einer verfehlten Mehrheit für den Spitzenreiter ab einer zweiten Wahlrunde für einen anderen Bewerber entscheiden könnten.





Von einem solchen Szenario wollte Trump nichts wissen. „Es ist vorbei“, sagte er in einer Rede im Trump Tower in New York mit Blick auf das Vorwahlrennen. Er sei nun der „voraussichtliche“ Kandidat der Partei. Cruz und Kasich rief Trump abermals zum Ausstieg aus. Zudem schoss sich der Milliardär auf die demokratische Spitzenreiterin Clinton ein. „Ich nenne sie betrügerische Hillary“, sagte er. Sollte er zum Präsidenten gewählt werden, würde er mehr für Frauen tun als Clinton.
Auch die ehemalige Außenministerin, Senatorin und First Lady nahm bereits fest die Hauptwahl in den Blick. In Philadelphia rief sie Anhänger von Sanders auf, ihr dabei zu helfen, die Demokraten hinter sich zu bringen. Zudem suchte Clinton den Schulterschluss mit unzufriedenen Wählern der Republikaner.
„Wenn Sie ein Demokrat, ein Unabhängiger oder ein nachdenklicher Republikaner sind, wissen Sie, dass deren Ansatz nicht ein Amerika aufbauen wird, wo wir Chancen mehren und Ungleichheit mindern“, sagte sie.
Ihre Sprecherin Jennifer Palmieri bestätigte später, dass sich das Kampagnenteam Clintons schon auf die Hauptwahl vorbereite. Dies sei zum jetzigen Zeitpunkt weise und nötig.
Tatsächlich scheint Clinton im Vorwahlrennen uneinholbar vorne zu liegen. Nach vier jüngsten Siegen hat sie nun 90 Prozent der 2383 Delegierten, die für eine Nominierung zur Präsidentschaftskandidatur der Demokraten nötig wären.
Sanders räumte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP ein, dass für ihn der Weg sehr schwer werde. „Wir müssen einige große Siege einfahren“, sagte er.