Warum wir TTIP brauchen Der Handel mit den USA ist wichtiger denn je

Seite 2/2

TPP setzt Deutschland unter Druck

Auch andere Länder wollen mit den USA Handel treiben. Wahrscheinlich noch vor dem TTIP-Abkommen wird ein Freihandelsabkommen – TPP – zwischen den Vereinigten Staaten und einer Gruppe von Pazifikstaaten unterschrieben werden. Die Folge: weniger Zölle, günstigere Produkte, ergo: mehr Handel zwischen den Parteien. Leidtragende könnten die deutschen Autobauer, Technologie- und Telekommunikationskonzerne sein – sofern TTIP nicht kommt.

Chlor-Hühnchen contra Pferde-Lasagne
Chlor-Hühnchen Quelle: dpa
 Keimbombe verzehrfertiger Salat Quelle: Fotolia
Radioaktiv bestrahlte Lebensmittel Quelle: Fotolia
H-Milch Quelle: REUTERS
Hormon-Fleisch Quelle: AP
Gentech-Gemüse Quelle: AP
 Rohmilchkäse Quelle: AP

Europa, insbesondere Deutschland, braucht ein umfangreiches Freihandelsabkommen mit den USA. Nur so können Handelsanteile gehalten – und zudem neue Chancen kreiert werden. In einem Punkt haben die Kritiker recht: Große Zollbarrieren zwischen den USA und Europa gibt es kaum noch. Die Zölle im transatlantischen Handel liegen bei 3,5 Prozent. Ein Wegfall dieser Handelshemmnisse wäre zweifelsohne gut, aber nichts, was die Volkswirtschaften diesseits und jenseits des Atlantiks nachhaltig ankurbeln würden.

Die Freihandelsabkommen

Einen Wachstumsschub für deutsche Unternehmen würden vor allem zwei Neuerungen bringen: die „regulatorische Kooperation“ und der Wegfall der „Buy-American“-Klausel. Letztere schreibt staatlichen Stellen vor, Aufträge nur an Anbieter zu vergeben, die Produkte „made in the US“ verwenden. Dies ist eine klare Diskriminierung europäischer Waren und Unternehmen, die aufgehoben werden muss.

Der andere wichtige Punkt ist die Standardisierung von Prüfverfahren zur Zulassung von Produkten. Doppelte Tests zwischen zwei hoch entwickelten Volkswirtschaften machen weder bei der Einführung von Medikamenten Sinn, noch bei Autos oder Werkzeugen. Sie sind nur eines: teuer. Der Branchenverband VDMA beziffert die Mehrkosten beim Export in die USA im Maschinenbau durch abweichende Standards und doppelte Zertifizierungen auf bis zu 20 Prozent.

Ein umfangreiches transatlantisches Freihandelsabkommen bietet große Chancen und könnte helfen, Turbulenzen auf den Weltmärkten abzufedern. Die Krise der Schwellenländer wird uns noch lange erhalten bleiben – die beachtliche wirtschaftliche Stärke der USA allerdings auch.

Dem Autor auf Twitter folgen:

.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%