Angesichts wachsender sozialer Spannungen und Erfolgen von Populisten sucht das Weltwirtschaftsforum auf seiner 47. Jahrestagung nach „anpassungsfähiger und verantwortungsbewusster“ Führung. Im Schweizer Wintersportort Davos diskutieren von diesem Dienstag (17.01.) an etwa 3000 Spitzenpolitiker, Top-Manager Wissenschaftler und Chefs von Nichtregierungsorganisationen über Antworten auf aktuelle Probleme.
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) unter dem Motto „Responsive and Responsible Leadership“ steht in diesem Jahr im Schatten der Amtsübernahme des neuen US-Präsidenten Donald Trump in Washington am 20. Januar, dem letzten Tag des Gipfeltreffens.
So drehen sich zahlreiche Veranstaltungen um Trump und seinen möglichen protektionistischen Wirtschaftskurs. Aus dem Übergangsteam des Republikaners wird der frühere Hedgefonds-Manager Anthony Scaramucci in Davos erwartet. Aber auch die Zukunft der Europäischen Union nach dem Brexit-Votum der Briten nimmt großen Raum ein - geplant ist eine Rede der britischen Premierministerin Theresa May.
Die Eröffnungsrede hält am Dienstag der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping. Er hatte sich im Vorfeld für Globalisierung und internationale Freihandelsabkommen stark gemacht und zugleich populistische Tendenzen scharf kritisiert. Es ist das erste Mal, dass ein chinesischer Präsident am WEF teilnimmt. Erwartet werden auch der neue UN-Generalsekretär António Guterres sowie Dutzende Staats- und Regierungschefs.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird hingegen das zweite Jahr in Folge fernbleiben. Aus der Bundesregierung reisen Finanzminister Wolfgang Schäuble, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und Gesundheitsminister Hermann Gröhe (alle CDU) an.
Weitere zentrale Themen sind die wachsende soziale und wirtschaftliche Ungleichheit, die Folgen der vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0) und der Klimawandel. Auch die Kriege in Syrien und dem Irak spielen eine wichtige Rolle.
Bereits am Montagabend sollte die deutsche Star-Geigerin Anne-Sophie Mutter für ihren Einsatz um musikalische Erziehung vom WEF ausgezeichnet werden. Eine Ehrung sollten auch die Pop-Sängerin und Unicef-Botschafterin Shakira sowie der Hollywood-Schauspieler und Aktivist Forest Whitaker erhalten.
Die Länder mit den meisten Teilnehmern beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos
Am Weltwirtschaftsforum in Davos nehmen dieses Jahr 3000 Menschen aus 99 Ländern teil.
Quelle: WEF, Statista
Aus den USA sind 836 Personen nach Davos gereist.
301 Teilnehmer in Davos kommen aus dem Gastgeberland des Weltwirtschaftsforums.
Aus dem Vereinigten Königreich kommen 283 Personen als Gäste nach Davos.
136 Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums kommen aus Deutschland.
107 Teilnehmer sind aus Indien angereist.
Aus China kommen 92 Gäste.
91 Teilnehmer sind aus Japan angereist.
Aus dem Nachbarland Frankreich kommen 89 Teilnehmer.
Aus Russland stammen 62 Gäste des Weltwirtschaftsforums.
61 Teilnehmer kommen aus Kanada.
Bis zu 5000 Soldaten bewachen das Treffen in dem noblen Skiort, Militärjets kontrollieren den Luftraum.