Peking, Washington Die US-Handelskammer hat sich optimistisch zum Verlauf der Gespräche zur Lösung des Handelsstreits zwischen den USA und China geäußert. In den Verhandlungen gebe es bei einer Reihe von Themen Fortschritte, sagte am Donnerstag Myron Brilliant, Vize-Präsident der Interessenvertretung. Die Gespräche seien in der „Endphase“.
Nach den Treffen in dieser Woche in Peking ist bereits für kommende Woche die nächste Verhandlungsrunde in Washington angesetzt. Verlaufen die Gespräche positiv, könnte es danach zu einem Treffen von Trump und Chinas Präsidenten Xi Jinping kommen, wo dann ein Abkommen besiegelt werden soll.
Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt liefern sich seit Monaten einen beispiellosen Handelskrieg, der die Weltwirtschaft belastet. Die USA haben Sonderzölle auf Waren aus China im Wert von mehr als 250 Milliarden Euro erhoben. China reagierte mit Vergeltungszöllen.
Beobachter gehen davon aus, dass sich China im Rahmen eines Kompromisses verpflichten könnte, mehr US-Waren zu kaufen. Zudem erwartet Washington Maßnahmen für einen besseren Schutz gegen Produktpiraterie und ein Ende des zwangsweisen Technologietransfers für in China tätige US-Unternehmen. Als strittig gelte jedoch noch, mit welchen Maßnahmen sichergestellt werden kann, dass Peking gemachte Versprechen auch einhält. Laut Mnuchin seien in dieser Frage Fortschritte gemacht worden.
Der Handelsstreit belastet die chinesische Wirtschaft. Nach einer Erholung im März hat sich die Stimmung im April wieder eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins „Caixin“ fiel nach Angaben vom Dienstag von 50,8 Punkten im Vormonat auf 50,2 Punkte. Damit ist die Industrietätigkeit weiter expansiv, doch langsamer als zuvor. Neue Aufträge insgesamt gingen leicht zurück, sind allerdings noch im positiven Bereich. Mit nachlassender Nachfrage im Ausland gingen aber die neuen Exportaufträge zurück.
„Allgemein zeigte Chinas Wirtschaft im April gute Widerstandsfähigkeit, stabilisierte sich aber auf einer schwächeren Grundlage und erreicht keinen Wendepunkt zum Besseren“, sagte der Ökonom Zhong Zhengsheng.