20 Jahre nach Einsatzbeginn Bundeswehrverband fordert Abzug deutscher Soldaten aus dem Kosovo

Das Mandat der Bundeswehr im Kosovo soll nach 2019 nicht weiter verlängert werden, fordert der Bundeswehrverband. Endet der Einsatz nach 20 Jahren?

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Die Bundeswehr soll nach dem Wunsch des Deutschen Bundeswehrverband nach 2019 aus dem Kosovo abziehen. Quelle: dapd

Berlin Die deutschen Soldaten im Kosovo sollten nach Ansicht des Bundeswehrverbandes im nächsten Jahr abgezogen werden – genau 20 Jahre nach Beginn des längsten noch laufenden Auslandeinsatzes der Bundeswehr. Der 1999 begonnene Einsatz sei sehr erfolgreich verlaufen, deshalb sei es an der Zeit, das Ende einzuleiten. „Ende 2019 sollten unsere Soldaten wieder zu Hause sein“, sagte der Verbandsvorsitzende, Oberstleutnant André Wüstner, der „Welt“ (Online).

Wegen der verhältnismäßig guten Entwicklung in der Region sei Militär dort nicht mehr vonnöten, „abgesehen vielleicht von Beratung auf strategischer Ebene“, sagte Wüstner. Stattdessen müsse es nun darum gehen, „die Unterstützung in den Bereichen Polizei, Justiz oder Entwicklung“ zu verstärken.

Am Donnerstag hatte der Bundestag beschlossen, weiterhin bis zu 800 deutsche Soldaten in die frühere serbische Provinz Kosovo zu entsenden, um dort die Friedensvereinbarung von 1999 abzusichern. Aktuell sind etwa 400 Einsatzkräfte in dem Land. Nach den Vorstellungen des Bundeswehrverbands soll das Mandat im nächsten Jahr nicht mehr verlängert werden.

Die Nato-Sicherheitstruppe „Kosovo Force“ (KFOR) wurde aufgestellt, um den Abzug der jugoslawischen Truppen und die Entmilitarisierung des Kosovos zu überwachen. Heute sind noch bis zu 4500 Nato-Soldaten zur Friedenssicherung im Einsatz. Sie helfen unter anderem beim Aufbau kosovarischer Sicherheitstruppen. Zu Beginn der Mission waren zeitweise mehr als 6000 deutsche Soldaten im Kosovo.

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