Ausrüstungsmängel bei der Bundeswehr gefährden aus Sicht des Bundesverteidigungsministeriums nicht die Einsatzbereitschaft der Truppe in der Nato. Die Bundeswehr befinde sich bis Mitte des Jahres in einem „beschleunigten Beschaffungs- und Umverteilungsverfahren“ für den Einsatz der Bundeswehr 2019 bei der schnellen Eingreiftruppe der Nato, sagte der Sprecher von Ministerin Ursula von der Leyen (CDU), Jens Flosdorff, in Berlin.
Sinn dieser Phase sei es, minutiös durchzugehen, ob genug Personal und Ausrüstung für die Aufgabe 2019 vorhanden sei und was noch gebraucht werde. Es handle sich um ein übliches Vorgehen zu Inventurmeldungen und Antragsunterlagen. „Das heißt nicht, dass die benötigte Ausrüstung grundsätzlich nicht mehr in der Bundeswehr verfügbar ist oder in dem gebotenen Zeitraum beschaffbar ist“, sagte Flosdorff. „Wir haben keinen Anlass zur Sorge, dass Deutschland seine Verpflichtungen in der Nato nicht erfüllen kann.“
Für den Einsatz der Bundeswehr 2019 bei der schnellen Eingreiftruppe der Nato fehlen der Truppe einem Bericht der „Rheinischer Post“ zufolge nicht nur Panzer, sondern auch Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelte. Um dem Vorgehen Russlands auf der Krim zu begegnen, hat die Nato 2014 die sogenannte „Speerspitze“ für rasche Einsätze gegründet - Anfang 2019 wird Deutschland dort eine führende Rolle übernehmen.





Auch in der Luft gibt es Probleme. Die Luftwaffen-Tornados auf dem Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein dürfen seit einer Woche nicht fliegen, weil dem Kerosin zu viel Biodiesel zugemischt war. Dies sei bei einer Routineüberprüfung am vergangenen Montag aufgefallen, berichten die „Schleswiger-Nachrichten“. „Die Toleranzwerte sind minimal überschritten“, erklärte Oberst Kristof Conrath vom Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ der Zeitung.
„Es ist nicht so, dass dadurch die Flugzeuge vom Himmel fallen würden“, betonte er. Dennoch sei es selbstverständlich richtig, dass bei einer Grenzwert-Überschreitung der Treibstoff nicht weiter verwendet werde und die Tornado-Jets am Boden bleiben. Aus Sicherheitsgründen müssen alle Tanks der Flugzeuge gespült werden.
Die Ursache der Verunreinigung sei noch unklar, hieß es. Die Panne sei für die Luftwaffe besonders ärgerlich, da die Ausbildung neuer Tornado-Piloten ohnehin bereits drei Monate im Verzug sei.