
Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind auch im Juli kräftig gestiegen. Sie summierten sich auf gut 60 Milliarden Euro, das sind 12,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. In den ersten sieben Monaten stiegen die Einnahmen um 6,8 Prozent binnen Jahresfrist auf 407 Milliarden Euro. Dies waren allerdings 1,7 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2019 – und damit vor der Virus-Pandemie. Die mit dem Abflauen der Coronakrise anziehende Konjunktur dürfte sich positiv beim Fiskus niederschlagen.
Wirtschaft und Arbeitsmarkt erholen sich laut Finanzministerium zunehmend von den Folgen der Viruskrise. „Noch ist die Corona-Pandemie in Deutschland und der Welt nicht überwunden, doch der wirtschaftliche Erholungsprozess hat im zweiten Quartal 2021 Fahrt aufgenommen.“ Die Wirtschaft legte im Frühjahr um 1,5 Prozent zu. „Die Weichen für einen nachhaltigen und womöglich noch kräftigeren konjunkturellen Aufschwung im dritten Quartal 2021 scheinen bereits gestellt zu sein.“
Derweil lag die Inflationsrate im Juli mit 3,8 Prozent so hoch wie seit 1993 nicht mehr. Dies begründete das Ministerium mit Sondereffekten wie der Senkung der Mehrwertsteuer vor einem Jahr. Für 2022 sei mit einer Rückkehr zu moderateren Werten unter dem Ziel für Preisniveaustabilität der Europäischen Zentralbank von 2,0 Prozent zu rechnen.