
Das geht aus Berechnungen des Ökonomen Reinhold Schnabel von der Universität Duisburg-Essen hervor, die der WirtschaftsWoche vorliegen. Schnabel legte seiner Rechnung zugrunde, dass der Beitragssatz zur Rentenversicherung innerhalb der gesetzlich zulässigen Grenze von 22 Prozent verbleibt.
Um das Rentenniveau in den kommenden anderthalb Jahrzehnten auf der Höhe des Jahres 2016 zu halten, müsste der allgemeine Steuerzuschuss aus dem Bundesetat an die Rentenkasse sehr stark steigen. Von derzeit rund 64 Milliarden Euro würde er sich bis 2030 auf 136 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Laut Schnabels Analyse müssten dann 2030 etwas mehr als 30 Prozent des Bundeshaushaltes direkt zur Finanzierung der Altersversorgung abfließen, derzeit sind es noch 20,4 Prozent.
Würde diese Mehrbelastung ausschließlich über eine Reform der Einkommensteuer gegenfinanziert, hätte dies außerdem exorbitante Steuerhöhungen zur Folge: „Selbst eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes von 42 auf 80 Prozent reicht nicht aus“, heißt in Schnabels Studie, die der WirtschaftsWoche vorliegt. „Es müssten Steuern auf breiterer Grundlage erhöht werden.“
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