Migration Städte erklären Bereitschaft zur Aufnahme geretteter Flüchtlinge

50 deutsche Städte und Gemeinden wollen Flüchtlinge aufnehmen, denen von Seenotrettern geholfen wurde. Das Innenministerium stellt sich quer.

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Die deutsche Hilfsorganisation liegt seit einer Woche vor der libyschen Küste und darf nicht an Land. Quelle: dpa

Berlin Mehr als 50 deutsche Städte und Gemeinden wollen Flüchtlinge aufnehmen, die von Seenotrettern aus dem Mittelmeer geholt wurden. Die Kommunen hätten bereits schriftlich ihre Bereitschaft zur Aufnahme bekundet, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mit.

Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch hatte in der vergangenen Woche vor der libyschen Küste mehr als 50 Menschen von einem Schlauchboot gerettet. Italiens Regierung will das Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ aber nicht anlegen lassen. Sea-Watch kritisiert, dass Deutschland offenbar auf eine europäische Lösung warte. „Deutschland ist gefragt“, sagte Sprecher Ruben Neugebauer.

Im Moment stehe jedoch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) im Weg. Aus dem Innenministerium in Berlin hieß es, dass man sich einer Lösung nicht verschließe. Voraussetzung sei allerdings „eine möglichst breite Beteiligung der EU-Mitgliedstaaten und die Übernahme der Koordinierung durch die Europäische Kommission“.

Mehr: Menschen, die Europa nicht erreichen oder wieder ausgewiesen werden, landen meistens in Libyen. Dort drohen ihnen Folter, Vergewaltigung und Sklaverei.

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