Nach Gauland-Äußerung AfD-Vorstand Driesang kritisiert Gauland-Äußerung und Übergewicht des rechten Flügels

In der Alternative für Deutschland (AfD) formiert sich Widerstand gegen einen drohenden Rechtsruck nach der Wahl. Innerhalb der nächsten sechs Monate wollen sich in allen Bundesländern gemäßigte Plattformen gruppieren.

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Alexander Gauland, Spitzenkandidat der Alternative für Deutschland (AfD) für die Bundestagswahl, steht auch parteiintern in der Kritik. Quelle: dpa

Das bestätigte AfD-Vorstandsmitglied Dirk Driesang der WirtschaftsWoche. Driesang ist einer der Gründer der „Alternativen Mitte“ (AM) in Bayern, einer Interessengemeinschaft, die sich als Gegengewicht zum rechten Flügel um Björn Höcke und André Poggenburg versteht. „Unser Gegengewicht ist nötig, weil es momentan ein gefühltes Übergewicht des Flügels gibt“, sagte Driesang. An dieser Wahrnehmung sei seine Partei auch nicht ganz unschuldig. Neben Bayern gibt es bereits AM-Gruppen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Driesang kritisierte auch die Äußerung von AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland über Integrationsministerin Aydan Özoguz. „Ich hätte so nicht formuliert“, sagte Driesang. Gauland habe aber bereits bedauert, das Wort 'entsorgen' benutzt zu haben. Indirekt deutete Driesang an, dass Gauland seiner Partei mit solchen Äußerungen schade. „Wir bemühen uns, die bürgerliche Mitte anzusprechen, und das hat auch etwas mit Sprache zu tun“, sagte Driesang. „Es mag Ausnahmen geben, aber die meisten Wählerstimmen holt man in der Mitte der Gesellschaft.“ Zu Gaulands positiver Äußerung über Höcke als möglichen Bundesvorstand sagte Driesang: „Bevor man irgendwelche Pläne schmiedet, ist der endgültige Spruch der Schiedsgerichte abzuwarten. Es wäre schön, wenn sich daran alle halten würden.“

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