+++10:58+++
In Deutschland sind erneut weniger Flüchtlinge angekommen als am Vortag. Die Bundespolizei habe die Einreise von 1710 Menschen registriert, sagt ein Sprecher am Sonntag. Am Freitag waren es 1985 gewesen.
+++10:30+++
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat mit Besorgnis auf die jüngsten Übergriffe auf Flüchtlingsheime reagiert. „Jeder Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim ist ein Anschlag auf uns alle, ein Anschlag auf unsere Gesellschaft“, schreibt Maas im Kurznachrichtendienst Twitter.
+++10:18+++
Die Kommunen wollen beim Bund-Länder-Flüchtlingsgipfel am Donnerstag im Kanzleramt mit dabei sein. Diese Forderung kommt jetzt aus den SPD-Reihen in Nordrhein-Westfalen. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) sagt: „Ich halte es für dringend geboten, dass beim Flüchtlingsgipfel am 24. September auch die Kommunen mit am Tisch sitzen und ihre Erfahrungen und konkreten Anforderungen einbringen können.“
+++09:38+++
Ungarn wehrt sich gegen Kritik an seinem geplanten Zaun an der Grenze zu Rumänien. Außenminister Peter Szijjarto weist Äußerungen seines rumänischen Kollegen Bogdan Aurescu scharf zurück: „Wir sind ein mehr als tausend Jahre alter Staat, der in seiner Geschichte oft nicht nur sich selbst, sondern auch Europa verteidigen musste. So wird es bleiben, ob das dem rumänischen Außenminister gefällt oder nicht.“
+++09:24+++
Erneut ist ein Flüchtlingsboote in der Ägäis untergegangen. Es werden 26 Menschen vermisst. Die Küstenwache konnte 20 Menschen aus den Fluten retten, teilten die Behörden mit. Bereits am Vortag war ein fünfjähriges Kind bei einem ähnlichen Unglück ums Leben gekommen, hier wurden 13 Menschen vermisst.
+++08:59+++
2000 Flüchtlinge sind im ungarischen Grenzbahnhof Hegyeshalom aufgebrochen, um zu Fuß über die Grenze nach Österreich zu gehen. Ungarische Polizisten begleiten sie bis zum Grenzübergang an der alten Landstraße nach Wien, wie das staatliche ungarische Fernsehen M1 berichtet. Züge hatten die Menschen zuvor von der kroatischen Grenze nach Hegyeshalom gebracht. Kroatien transportiert die Flüchtlinge zur ungarischen Grenze, seitdem Ungarn die Grenze zu Serbien für Flüchtlinge geschlossen hat und diese auf ihrem Weg in den Westen nach Kroatien ausweichen.
Was Flüchtlinge dürfen
Wer eine sogenannte Aufenthaltsgestattung bekommt, darf nach drei Monaten in Deutschland eine betriebliche Ausbildung beginnen. Wer geduldet ist, kann vom ersten Tag an eine Ausbildung machen. In beiden Fällen ist jedoch eine Erlaubnis durch die Ausländerbehörde nötig.
Gleiches gilt für Praktika oder den Bundesfreiwilligendienst beziehungsweise ein freiwilliges, soziales Jahr: Personen mit Aufenthaltsgestattung können nach drei Monaten ohne Zustimmung der ZAV damit beginnen, wer den Status „geduldet“ hat, darf das ab dem ersten Tag.
Wer studiert hat und eine Aufenthaltsgestattung besitzt, darf ohne Zustimmung der ZAV nach drei Monaten eine dem Abschluss entsprechende Beschäftigung aufnehmen, wenn sie einen anerkannten oder vergleichbaren ausländischen Hochschulabschluss besitzen und mindestens 47.600 Euro brutto im Jahr verdienen werden oder einen deutschen Hochschulabschluss besitzen (unabhängig vom Einkommen).
Personen mit Duldung können dasselbe bereits ab dem ersten Tag des Aufenthalts.
Personen mit Aufenthaltsgestattung können nach vierjährigem Aufenthalt jede Beschäftigung ohne Zustimmung der ZAV aufnehmen.
+++Meldungen der vergangenen Nacht+++
Im baden-württembergischen Wertheim ist in der Nacht auf Sonntag nach Angaben von Polizei und Stadtverwaltung eine geplante Notunterkunft in Brand gesetzt worden. Zwei Bewohner eines benachbarten Altenheims kamen mit Verdacht auf Rauchgas-Vergiftung in eine Klinik. Die Sporthalle sei nun einsturzgefährdet und nicht mehr nutzbar. Ebenfalls am Wochenende beschmierten Unbekannte die Außenwände eines Flüchtlingsheims in Riedlingen (Baden-Württemberg) mit umgekehrten Hakenkreuzen und rechten Parolen. Zudem zündeten sie am frühen Samstagmorgen zwei Mülltonnen an. Im sächsischen Bischofswerda wird die Flüchtlingsunterkunft nach Protesten rechter Krawallmacher nun besonders geschützt. Die Polizei bildete am Samstag einen Kontrollbereich um die Erstaufnahmeeinrichtung.