Vodafone EU-Kartellamt überprüft Unitymedia-Übernahme

Die EU-Kommission hat Bedenken wegen der Unitymedia-Übernahme durch Vodafone. Quelle: dpa

Vodafone wollte eigentlich den Kabelanbieter Unitymedia übernehmen. Nun nehmen die Kartellbehörden die Übernahme genauer unter die Lupe. Der Deal könne den Wettbewerb zwischen den Unternehmen ausschalten.

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Die EU-Wettbewerbshüter haben bei der geplanten Übernahme des Kabelanbieters Unitymedia durch den britischen Telekommunikationskonzern Vodafone Bedenken. Der milliardenschwere Deal könne den Wettbewerb zwischen den sich verschmelzenden Unternehmen ausschalten und negative Folgen haben, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit. Daher sei nun eine vertiefte Prüfung eingeleitet worden.

Vodafone hatte im Frühjahr angekündigt, die Kabelnetze von Liberty Global - in Deutschland unter dem Namen Unitymedia tätig - auch in Ungarn, Tschechien und Rumänien für insgesamt etwa 18,4 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Die Wettbewerber Deutsche Telekom und Telefónica Deutschland sehen die Fusion kritisch.

Den Wettbewerbshütern zufolge stehen Vodafone und Unitymedia in Deutschland derzeit unter anderem bei Festnetzanschlüssen im Wettstreit. Das Vorhaben könne sich daher negativ auf Investitionen in die nächste Netzgeneration auswirken.

Die EU-Kommission hat nun 90 Arbeitstage Zeit, um eine Entscheidung zu fällen.

Das Bundeskartellamt hatte im November beantragt, die Übernahme, sofern sie Deutschland betrifft, selbst zu untersuchen. Dies werde derzeit noch geprüft, hieß es von der EU-Kommission. Nach europäischem Rechts kann ein Verfahren unter Umständen ganz oder teilweise an einzelne EU-Staaten verwiesen werden.

Die Übernahme von Unitymedia könne in Deutschland erhebliche Veränderungen der Marktverhältnisse beim Kabelfernsehen und der Telekommunikation nach sich ziehen, sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt zuletzt.

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