Konjunktur Deutsche Wirtschaft wächst 2016 um 1,9 Prozent

Die deutsche Wirtschaft ist 2016 weiter gewachsen. Wichtige Konjunkturmotoren sind der Export und die Ausgaben des Staates. Aber auch den Bundesbürgern sitzt das Geld zur Zeit besonders locker.

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Gute Nachrichten kamen zuletzt vom Export. Der November bescherte Deutschland das beste Monats-Ergebnis aller Zeiten. Quelle: dpa

Berlin Trotz vieler internationaler Krisenherde ist die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr wieder kräftig gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 1,9 Prozent und damit so stark wie seit 2011 nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Berlin mitteilte. 2015 hatte es ein Plus von 1,7 Prozent gegeben.

Zudem hat der deutsche Staat das dritte Jahr in Folge einen Haushaltsüberschuss geschafft. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen zusammen 19,2 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben. Diese Summe entspricht einem Überschuss von 0,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, teilte das Statistische Bundesamt mit. 2015 hatte es ein Plus von 20,9 Milliarden Euro gegeben, 2014 von 8,6 Milliarden Euro.

Deutsche Ökonomen und internationale Organisationen hatten Europas größter Volkswirtschaft zuletzt ein Wachstum zwischen 1,7 und 1,9 Prozent zugetraut. 2015 war das BIP um 1,7 Prozent gestiegen, im Jahr davor um 1,6 Prozent.

Gute Nachrichten kamen zuletzt vom Export. Der November bescherte Deutschland das beste Monats-Ergebnis aller Zeiten. In den ersten elf Monaten stiegen die Waren-Ausfuhren um 0,8 Prozent auf 1110,2 Milliarden Euro. Damit ist der Rekordwert des Vorjahres mit rund 1193,6 Milliarden Euro zum Greifen nah.

Aufs Jahr gesehen dürften aber vor allem die Kauflust der Verbraucher und die Ausgaben des Staates, auch für die Unterbringung Hunderttausender Flüchtlinge, die deutsche Konjunktur angetrieben haben. Den Bundesbürgern sitzt das Geld locker. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist historisch günstig und die Inflation niedrig – auch wenn die Teuerung im Dezember wegen gestiegener Energiepreise anzog. Der anhaltende Immobilienboom sorgt ebenfalls für Schwung.

Auch die öffentlichen Kassen dürften von der robusten Konjunktur profitiert haben. Nach Einschätzung von Ökonomen hat der deutsche Staat erneut mehr Geld eingenommen als ausgegeben – obwohl für die Versorgung und Integration der Flüchtlinge erhebliche Mehrausgaben gestemmt werden mussten.

Volkswirte rechnen unter dem Strich mit einem Überschuss bei Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialkassen von etwa 0,5 Prozent des BIP, nach 0,7 und 0,3 Prozent in den beiden Vorjahren. Ein wenn auch minimales Defizit hatte Deutschland zuletzt 2013 verbucht.

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