Die OECD rechnet damit, dass sich das jährliche Wirtschaftswachstum der OECD- und G20-Staaten bis 2060 auf die Hälfte reduzieren könnte. Im Schnitt würde das Bruttoinlandsprodukt dieser Länder dann nur noch um 1,5 Prozent pro Jahr zulegen – statt den bisherigen drei Prozent. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten wissenschaftlichen Papier der Organisation hervor.
Dafür machen die Autoren Yvan Guillemette und David Turner vor allem das langsamere Wachstum in Entwicklungsländern verantwortlich. Hinzu kommen die Alterung der Gesellschaften und geringe Produktivitätssteigerungen. Gleichzeitig dürften die Kosten für Renten und Gesundheitsversorgung ansteigen und so die Staatshaushalte unter Druck setzen, schreiben die Ökonomen.
Um diesen Trend abzufedern, schlägt die OECD Reformen auf dem Arbeitsmarkt und in den Rentensystemen vor. Eine geringere Arbeitslosenquote und ein höheres Renteneintrittsalter könnte die Haushalte der Länder entlasten und für höhere Lebensstandards sorgen. Stiege das Rentenalter beispielsweise um zwei Drittel der zusätzlichen Lebenserwartung, lasse sich damit bereits die Hälfte der zusätzlich nötigen Aufwendungen ausgleichen, so die Autoren.