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Apple-QuartalszahlenTech-Konzern mit starker Bilanz trotz geringer Nachfrage nach iPhones

Apple kann sich nicht dem allgemeinen Abschwung bei Smartphones und Computern entziehen. Dank digitaler Dienstleistungen kann der Konzern profitabel bleiben, auch wenn er weniger iPhones und iPads verkauft. 04.08.2023 - 15:15 Uhr Quelle: dpa

Der Umsatz mit iPhones sowie mit Mac-Computern ist im vergangenen Quartal gesunken.

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Apples Konzernumsatz sank im Jahresvergleich um 1,4 Prozent auf 81,8 Milliarden Dollar (74,7 Mrd Euro). Unterm Strich stieg der Gewinn aber auf rund 19,9 Milliarden Dollar von 19,44 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.

iPhone-Nachfrage geht wieder zurück

Beim iPhone, Apples mit Abstand wichtigstem Produkt, gingen die Erlöse im vergangenen Quartal um 2,4 Prozent auf 39,67 Milliarden Dollar zurück. Analysten hatten im Schnitt mit etwas höheren Erlösen bei 40 Milliarden Dollar gerechnet. Der branchenweite Smartphone-Absatz sank nach Berechnungen der Analysefirma IDC um acht Prozent - und Apple verkürzte mit einem stabilen Marktanteil von 16 Prozent den Abstand zu Samsung.

Immer mehr Marken geraten unter Druck und müssen ihre Produkte vom Markt nehmen. Vor allem Inflation treibt Käuferinnen und Käufer dazu, auf Eigenmarken und Discounter zurückzugreifen, und auf teure Markenprodukte zu verzichten.

So wurde der legendäre Wrigley's-Streifenkaugummi Ende 2022 eingestellt. Kunden bevorzugten heute Kaudragees, argumentiert Hersteller Mars. Juicy Fruit war in den USA seit 1893 auf dem Markt, 130 Jahre, Spearmint seit 124 und Doublemint seit 105 Jahren.

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Nestea zählte zu den Traditionsmarken des Nestlé-Konzerns. 2017 war die Eistee-Marke Nestea mit einem zweistelligen Marktanteil noch die Nummer eins in Deutschland. Nach 75 Jahren auf dem Markt wurde die Nestea im März 2023 eingestellt. Grund waren der hohe Zuckergehalt und der Hype um eigene Eistee-Marken von Berühmtheiten wie Rapper Capital Bra oder Rapperin Shirin David.

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Neben Nestea stoppte Nestlé im vergangenen Jahr außerdem den Verkauf der Wassermarke Vittel in Deutschland und Österreich. Die Wassermarke war umstritten, da im französischen Ort Vittel das Grundwasser seit Jahren sank. In der Kritik stand Vittel hierzulande auch wegen des Einweg-Plastikmülls, den die Flaschen verursachen.

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Punica, das Kultgetränk der 1990er Jahre, verschwand seit September vergangenen Jahres schleichend aus den Supermarktregalen. Die Geschichte des Saftherstellers reicht 45 Jahre zurück, 1977 brachte die norddeutsche Dittmeyer GmbH die erste Punica auf den Markt. 2005 gelang Punica in den Besitz von PepsiCo.

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Das Kultunternehmen Weck musste im Juni Insolvenz anmelden. Die Marke, die es mit dem Begriff „einwecken“ sogar in den Duden geschafft hat, wurde bereits im Jahr 1900 ins Leben gerufen.

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Zu Jahresbeginn waren die iPhone-Verkäufe noch von einer aufgestauten Nachfrage angetrieben worden. Im Weihnachtsquartal hatten Corona-Lockdowns in chinesischen Fabriken für Engpässe beim teureren und lukrativeren iPhone 14 Pro gesorgt. Das Geschäft mit Elektronik wird unter anderem von den hohen Zinsen und der Inflation gebremst. Die Anleger ließen den Kurs der Apple-Aktie im vorbörslichen Handel am Freitag um 2,5 Prozent sinken.

Erlöse aus App-Store, Apple Music und Co. steigen

Das Dienstleistungsgeschäft, zu dem unter anderem Erlöse aus dem App Store und Diensten wie Apple Music gehören, wuchs unterdessen um gut acht Prozent auf den Rekordwert von 21,2 Milliarden Dollar. Apple knackte im vergangenen Quartal die Marke von einer Milliarde kostenpflichtiger Abos.

Für das laufende Quartal rechnet Apple mit einem beschleunigten Wachstum beim iPhone und im Service-Geschäft. Bei Mac-Computern und iPads werde es dagegen deutliche Rückgänge geben. Allerdings werde der Vergleich durch besonders hohe Verkäufe im Vorjahresquartal verzerrt - eine Folge aufgestauter Nachfrage nach Corona-Ausfällen.

Vision Pro soll Anfang 2024 kommen

In der Telefonkonferenz nach Vorlage der Quartalszahlen wollten Analysten von Konzernchef Tim Cook mehr über Apples Pläne bei künstlicher Intelligenz erfahren. Er verwies abermals auf Funktionen wie die Erkennung von Stürzen, die mit KI und maschinellem Lernen arbeiten. Zugleich sagte Cook aber auch, Apple habe schon seit Jahren sogenannte generative KI studiert, die Inhalte wie Texte oder Bilder erstellen kann. Solche Programme wie der Chatbot ChatGPT oder automatische Bild-Generatoren lösten in den vergangenen Monaten einen KI-Hype aus, in dem Apple bislang nicht in Erscheinung trat.

Die von Apple Anfang Juni vorgestellte Brille zur Anzeige digitaler Inhalte nutze er jeden Tag, sagte Cook. Das Gerät mit dem Namen Vision Pro soll Anfang kommenden Jahres in den USA auf den Markt kommen.

Der Umsatz mit Mac-Computern sank im vergangenen Quartal von 7,4 auf 6,8 Milliarden Dollar. Die PC-Verkäufe schwächeln aktuell weiterhin nach dem Boom zu Beginn der Corona-Pandemie. Branchenweit fiel der Absatz nach Zahlen der Marktforschungsfirma Gartner im vergangenen Quartal um 16,6 Prozent. Der iPad-Umsatz fiel derweil von 7,2 auf 5,8 Milliarden Dollar.

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dpa
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