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International Olympic Committee Präsident Thomas Bach Quelle: REUTERS

E-Sports bei Olympia – zumindest ein bisschen

Vor den eigentlichen Olympischen Spielen wird ein E-Sport-Wettbewerb ausgetragen, der den Namen „Olympisch“ trägt. Wie sich große E-Sport-Turniere gut vermarkten lassen.

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Es sieht zurzeit nicht danach aus, dass E-Sport bald olympisch werden könnte. Aber immerhin: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat einen ersten Schritt gemacht und die Olympic Virtual Series erschaffen – ein Wettbewerb, der vom 13. Mai bis zum 23. Juni 2021, also vor den eigentlichen Olympischen Spielen, abgehalten werden soll.

Die E-Sport-Disziplinen sind an Sportarten angelehnt, die es auch in der Offline-Welt gibt, die E-Sportler treten also nicht etwa in Ego-Shootern gegeneinander an. Das IOC hat die Sportarten Baseball, Radrennen, Rudern, Segeln und Autorennen ausgewählt.

Wer sich für diese neue semi-olympischen E-Sport-Spiele interessieren könnte, haben wir mithilfe unseres Zielgruppen-Analyse-Tools YouGov Profiles ermittelt. Hier zeigt sich zunächst Naheliegendes: Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sind es anteilig eher Männer, die Interesse an den Olympic Virtual Series haben. Schon nicht mehr ganz so naheliegend: Unter ihnen sind es nicht etwa die Unter-20-Jährigen, die das größte Interesse zeigen, sondern die 25- bis 34-Jährigen. Wer weiß: Womöglich wäre das anders, wenn in der Olympic Virtual Series Titel wie Dota 2, League of Legends oder Counter Strike gespielt würden.

Werbung in Online-Videos besonders erfolgversprechend

Da die Olympic-Virtual-Series-Interessierten in der Regel schon im Beruf sind und noch dazu im Vergleich zur Gesamtbevölkerung häufiger einen Hochschulabschluss haben, ist es auch nicht erstaunlich, dass sie im Schnitt über ein durchschnittlich bis hohes Haushalts-Netto-Einkommen verfügen. Besonders für Unternehmen könnte das interessant sein, die in Erwägung ziehen, die virtuellen Olympischen Spiele als Werbeplattform zu nutzen.

Das könnte besonders gut funktionieren mithilfe von Online-Videos und in Online-Musikstreamingdiensten. Die Aufmerksamkeit derjenigen, die sich für die Olympic Virtual Series interessieren, ist hier im Vergleich zur Gesamtbevölkerung nach eigenen Angaben deutlich höher. Ebenfalls ergibt unsere Analyse, dass Out-of-Home-Werbung, zum Beispiel Plakate in der Öffentlichkeit, besonders werbewirksam sein könnten.

DAZN stark vertreten

Marken, die in dieser Zielgruppe schon überdurchschnittlich vertreten sind, sind unter anderem: Xiaomi, Google Pixel, Amazon Echo, Google Home und Apple TV. Diese Marken könnten die Olympic Virtual Series als Werbeplattform nutzen – es wäre ziemlich sichergestellt, dass sie prinzipiell diejenigen ansprechen, die potenziell für ihre Produkte infrage kommen.

Auch Streaminganbieter sind bei Olympic-Virtual-Series-Interessierten überdurchschnittlich gefragt. Die Sport-Streaming-Plattform DAZN sticht hier hervor, was beim Angebot der Olympic Virtual Series nicht verwundert. Für das Internationale Olympische Komitee könnten die Olympic Virtual Series eine Art Test sein, um sich an das Thema E-Sport heranzutasten.

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Vermutlich wird hierbei auch ein Auge darauf geworfen, wie gut sich die Mischung aus E-Sport und Olympia vermarkten lässt. Die Erweiterung olympischer Disziplinen in den E-Sports-Bereich kann sich dabei durchaus lohnen, handelt es sich doch um einen Milliardenmarkt – nicht nur hierzulande.

Mehr zum Thema: Seit gut einem Jahr gibt es Disney+ in Deutschland. Der Dienst hat einen respektablen Marktanteil, steht aber vor einer großen Herausforderung.

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