Gründer: US-Unternehmen kauft Testhub

Ein Ranking des Wall Street Journal weist 30 Startups aus, die bereits nach wenigen Geschäftsjahren von ihren Risikokapitalgebern mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet werden – in der Spitze sogar mit bis zu zehn Milliarden Dollar. Die zehn wertvollsten Startups in umgekehrter Reihenfolge.
Hinweis: Betrachtet wurden Unternehmen, in die Risikokapitalgeber in den vergangenen drei Jahren investiert haben und die noch nicht börsennotiert sind. (Quelle: Statista, wsj.com)


Platz 9: Spotify
Auch die Schweden habe es drauf: Der Online-Musik-Streamingdienst Spotify aus Stockholm zählt nach sechs Finanzierungsrunden auch große Namen wie Coca-Cola, Fidelity oder Goldman Sachs zu seinen Investoren. Insgesamt hat Spotify bislang 521 Millionen Dollar für den Unternehmensaufbau erhalten. Dem steht nun eine Bewertung von vier Milliarden Dollar gegenüber.
Platz 8: Cloudera
Der Entwickler von Datenspeichersystemen im Internet, Cloud-Computing genannt, kann schon auf sieben Finanzierungsrunden zurückblicken, die den Kaliforniern 1,2 Milliarden Dollar in die Kassen spülten. Größter Investor ist der Chipkonzern Intel, aber auch Google Ventures ist beteiligt. Offenbar mit Erfolg: Nur sechs Jahre nach der Gründung wird Cloudera mit einem Wert von 4,1 Milliarden Dollar angesetzt.

Platz 7: SpaceX
Das Raumfahrt-Startup von Tesla-Gründer Elon Musk hat bereits drei kommerzielle Satelliten in All befördert. (Im Bild der dritte Satellit Space X Dragon am Greifarm der internationalen Raumstation ISS). Gegründet wurde Space Exploration Technologies, wie Unternehmen vollständig heißt, bereits 2002, hat sich aber seitdem erst viermal Geld bei Investoren geholt, insgesamt 115 Millionen Dollar. Die Bewertung – zuletzt im Dezember 2012 – ist mit 4,8 Milliarden Dollar aber schon üppig.

Platz 6: Zalando
Der Berliner Online-Schuhhändler sorgt mit starkem Wachstum für Furore – auch international. Seit der Gründung 2008 hat Zalando nur 49 Millionen Dollar in acht Finanzierungsrunden eingesammelt. Im Oktober 2013 wurde der Wert von Zalando auf 4,9 Milliarden Dollar taxiert. Ein Börsengang bleibt nach Aussage der drei Zalando-Chefs im WirtschaftsWoche-Interview eine Option.

Platz 5: Jingdong
Die Beijing Jingdong Century Trading zählt mit seiner Website JD.com zu den umsatzstärksten Online-Händlern in China. 2,2 Milliarden Euro haben Kapitalgeber seit 2004 in das Unternehmen investiert. Dafür liegt der Wert dieses Startups der jüngsten Bewertung vom Dezember 2012 zufolge bei stolzen 7,3 Milliarden Dollar.
Platz 4: Palantir
Die Data-Mining-Software von Palantir wird auch von US-Geheimdiensten und Polizeibehörden für die Auswertung großer Datenmengen verwendet. Das Geschäft ist offenbar einträglich: Nach Investitionen von 594 Millionen Dollar kommt das 2004 in Kalifornien gegründete Unternehmen mittlerweile auf eine Bewertung von 9,0 Milliarden Dollar.
Platz 3: Dropbox
Der in San Francisco ansässige Anbieter von Web-Speicher, gemeinhin als Cloud bezeichnet, zählt bereits mehr als 200 Millionen private Nutzer und drängt ins Unternehmensgeschäft. Seit der Gründung 2007 hat Dropbox 507 Millionen Dollar von Investoren wie Black Rock oder Goldman Sachs erhalten. Heute ist ihr Investment geschätzte zehn Milliarden Dollar wert. Damit liegt Dropbox gleichauf mit den beiden folgenden Spitzenreitern.

Platz 2: Xiaomi
Der Smartphone-Hersteller Xiaomi aus Peking ist vor allem für seine preisgünstigen Modelle bekannt. Erst 2010 wurde das Unternehmen aus der Taufe gehoben, bislang steckten Investoren 347 Millionen Dollar in Xiaomi. Dafür ist das Unternehmen laut einer Bewertung vom August 2013 inzwischen zehn Milliarden Dollar wert.
Platz 1: Airbnb
Der Online-Marktplatz für private Unterkünfte für Reisende hat einen Trend losgetreten. Das Geschäft brummt. 800 Millionen Euro investierten Kapitalgeber seit der Gründung 2007. Der aktuellen Bewertung zufolge (vom April 2014) steht dem ebenso wie bei Dropbox und Xiaomi heute ein Unternehmenswert von stolzen 10,0 Milliarden Dollar gegenüber. Unter der kalifornischen Sonne gedeihen einträglich Geschäftsideen anscheinend besonders gut: Unter den Top-Ten sind gleich sechs Unternehmen aus dem US-Bundesstaat am Pazifik.
Amerikas führendes Software‐Testing Unternehmen uTest übernimmt Europas führenden Crowdtesting‐Anbieter Testhub. Beide Firmen agieren künftig unter dem neuen Namen Applause, wobei das ehemalige Testhub-Team von Berlin aus künftig das operative Europa-Geschäft übernehmen wird. In den kommenden Monaten wolle man weitere Mitarbeiter einstellen, um den kommenden Aufgaben gerecht zu werden.
Applause bietet seinen Kunden Software-Tests (Apps, Programme und Webseiten) unter möglichst realen Bedingungen an. „Unternehmen müssen ständig Nutzer-Feedback sammeln und gewonnene Informationen weitergeben, damit die Qualität ihrer Apps kontinuierlich verbessert werden kann“, erklärt Marketing-Chef Matt Johnston.
Dabei sei der Markt in den vergangenen Jahren mit dem Aufstieg des mobilen Internets massiv gewachsen. Vor allem das Smartphone und das Tablet haben die Nachfrage nach Software-Programmen gesteigert. Inzwischen kommen auch Applikationen für Computeruhren und Datenbrillen hinzu.
„Web- und mobile Anwendungen – und damit einhergehend ihre Qualität – sind ein wichtiger Bestandteil von Marken und Unternehmen geworden“, sagt Johnston. „Die Bedienbarkeit einer App ist längst nicht mehr rein eine Sache für Entwickler oder die Qualitätssicherung.“
Weil die Organisation von Tests unter diesen Umständen immer komplexer wird, lagern Konzerne diese Tätigkeit an Agenturen wie Applause aus. Testhub konnte in seiner siebenjährigen Unternehmenszeit bisher bereits für Kunden wie die Deutsche Telekom, Microsoft, Marks&Spencers, BBC und Booking.com arbeiten. Dabei kann das Unternehmen auf über 140.000 Testern aus etwa 200 Ländern zurückgreifen, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Entsprechend attraktiv war das Unternehmen als Partner für uTest. Für die Akquise sollen die Amerikaner „mehrere Millionen Euro“ in Form von Bargeld und Unternehmensanteilen ausgegeben haben. Zudem wurde mit der Berlin Technologie Holding (BTH) ein zusätzlicher Investor für Applause gewonnen. Über die genauen Zahlen schweigt sich das Unternehmen bisher aus.
Die neue Allianz ist nicht der einzige Anbieter auf dem Feld des Crowdtesting. Erst im März gab Testbirds bekannt, dass der französische Risikokapitalgeber Seventure mit einem Millionenbetrag in das Unternehmen einsteigen würde.












