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TheranosWas taugt der Bluttest für Zuhause?

Das milliardenschwere US-Start-up Theranos will mit billigen Bluttests die Medizin demokratisieren. Nun gibt es Zweifel, ob sie funktionieren. Das US-Magazin Forbes hat Gründerin Elizabeth Holmes bereits abgeschrieben.Matthias Hohensee, Susanne Kutter 02.06.2016 - 09:55 Uhr aktualisiert

Elizabeth Holmes, Gründerin von Theranos, schlägt harsche Kritik entgegen.

Foto: REUTERS

Bis vor Kurzem galt Elizabeth Holmes als Wunderkind des Silicon Valley. Mit gerade einmal 19 Jahren hat sie 2003 das Blutanalyse-Unternehmen Theranos gegründet und dafür ihr Studium zum Chemie-Ingenieur an der Eliteuni Stanford an den Nagel gehängt. Bis gestern führte das US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ sie jüngste Selfmade-Milliardärin der USA. Geschätztes Vermögen: rund 4,5 Milliarden Dollar (4,0 Milliarden Euro). Nun hat das Magazin die Gründerin des einst hoch gehandelten Bluttest-Startups Theranos vorerst komplett abgeschrieben. Das Vermögen der 32-jährigen Unternehmerin sei auf Null nach unten korrigiert worden, erklärte die Redaktion. Die Bewertung basiere einzig auf Holmes' 50-prozentiger Beteiligung an Theranos.

Dieser Anteil stelle im Zuge von Ermittlungen der US-Behörden wegen des Verdachts inakkurater Tests und Zweifeln am angeblichen Umsatz der Firma derzeit keinen Wert mehr dar, so die Begründung.

In all den Jahren – angeblich um ihr intellektuelles Eigentum zu schützen – hat Holmes keinerlei wissenschaftliche Daten zu ihren Bluttests veröffentlicht oder unabhängige Studien zugelassen, was schon immer Bedenken schürte. Nach Recherchen der US-Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“, das sich auf ehemalige Mitarbeiter beruft, setzt Theranos nur bei 15 der offerierten 240 Tests ihre geheimnisvolle, Edison genannte Technik ein. Ansonsten verwendet das Start-up herkömmliche Verfahren.

Das Geschäft mit dem kleinen Pieks

Dabei hatte Holmes bei ihren Investoren – darunter Oracle-Gründer Larry Ellison, der reichste Mann des Silicon Valley – immer mit ihrer hochinnovativen Methode geworben, die angeblich viel schneller und kostengünstiger arbeitet als alle Verfahren der Konkurrenz und mit wenigen Tropfen Blut auskommt. Ein Pieks in die Fingerkuppe genügt: Das schmerzhafte Abnehmen mit der Spritze aus einer Armvene entfällt.

Gut 240 unterschiedliche Tests bietet Theranos inzwischen an – vom Cholesterin-, Blutzucker- und Hormonspiegel bis zum Nachweis von Hepatitis- oder Aids-Erregern. Sogar in Filialen der US-Drogeriekette Walgreen können Passanten quasi im Vorbeigehen ihre Gesundheit checken lassen. Für nur 5,35 Dollar gibt es etwa eine komplette Analyse aller Zellen im Blut, Blutbild genannt.

Ähnlich wie die Anbieter von Onlinegentests sieht Holmes in solchen Analysen für jedermann den direkten Weg zu einer personalisierten Medizin, die Krankheiten früh genug erkennt, um sie heilen zu können. Die aber auch die Rolle der Mediziner als vermeintlich allwissende Heiler in Weiß infrage stellt.

Nase hochziehen ist gefährlich

Im Volksmund heißt es häufig, Schleim durch die Nase hochzuziehen sei nicht nur unhöflich und unappetitlich, sondern zudem auch gefährlich, da der Schleim sich in den Nasennebenhöhlen einniste. Mediziner Carsten Lekutat widerlegt diese Behauptung ganz klar: nicht das Hochziehen des Schleims, sondern zu kräftiges Schnäuzen birgt Gefahren. Denn der dabei entstehende Druck leitet den Schleim aus der Nase im schlimmsten Fall in die Nebenhöhlen oder durch einen Kanal im Nasen-Rachen-Raum ins Mittelohr. Auch wenn das Naseputzen wohl manierlicher ist, gesünder ist es nicht.

Carsten Lekutat ist Arzt und hat das Buch "Halbwahrheiten der Medizin" geschrieben

Foto: dpa

Ungerades Sitzen ist schlecht für den Rücken

Diese Volksweisheit ist nicht wahr. Nicht striktes gerades Sitzen, sondern dynamisches Sitzen ist entlastend für den Rücken. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass entgegen der landläufigen Meinung eine um 135 Grad nach hinten geneigte Rückenlehne optimal für den Rücken ist, da die Bandscheiben in dieser Position am meisten geschont werden. Genauso wichtig für die Funktionstüchtigkeit der Gelenke ist allerdings konstante Bewegung, um für die nötige Durchblutung des Knorpel- und Bandscheibengewebes zu sorgen.

Foto: CLARK/obs

Zähne putzen nach dem Essen beugt Karies vor

Eine landläufige Meinung besagt: „Nach dem Essen das Zähneputzen nicht vergessen!“ Naheliegend ist dies allemal, da sich in harten Zahnbelägen Karies auslösende Bakterien in Hülle und Fülle tummeln. Über die Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate werden in Säuren umgewandelt und greifen den Zahn an. Doch laut Dr. Carsten Lekutat ist das sofortige Zähneputzen nach der Nahrungsaufnahme kontraproduktiv. „Wenn wir direkt nach dem Essen munter drauflos schrubben, zerstören wir also mit unserer Zahnbürste nicht die Kariesbakterien, sondern den Zahnschmelz, die wichtigste Schutzschicht der Zähne“, erklärt der Mediziner. Nach einer Mahlzeit sollte man sich also auf den Speichel als natürlichen Bakterienschutz verlassen und frühestens eine halbe Stunde später – wenn die Säure neutralisiert ist - zur Zahnbürste greifen.

Foto: dpa

Bei grünem Nasenschleim muss ein Antibiotikum her

Dass man das Ausmaß von Atemwegserkrankungen wie Nasennebenhöhlenentzündungen an der Farbe des Nasenschleims erkennt, ist nichts weiter als ein Mythos. Wie eine britische Studie belegt, wurde bei derartigem Schleim zwar deutlich häufiger ein Antibiotikum verschrieben als bei klarem Ausfluss. Die Art der Erkrankung zeigt dieser jedoch nicht an, da er laut Lekutat sowohl bei bakteriellen als auch viralen Entzünden auftritt. Außerdem trat eine Besserung der Symptome – unabhängig ob Gabe von Antibiotikum oder nicht – immer nach sieben Tagen ein. Über die Notwendigkeit einer Behandlung mit Antibiotikum sagt die Verfärbung also nichts aus. Die meisten Entzündungen klingen ohne ärztliche Therapie nach wenigen Tagen von alleine ab.

Foto: dpa

Fingerknacken verursacht Gelenkbeschwerden und Rheuma

Das Knacken mit den Fingern wird als gefährlich deklariert. Ein weit verbreiteter Mythos besagt, es rufe Gelenkbeschwerden oder gar Rheuma hervor. Ganz ungefährlich ist das Knacken zwar nicht, denn es kann Schwellungen am Finger hervorrufen und die Kraft in den Händen verringern. Schädlich für die Gelenke ist das nervöse Zerdrücken der Finger jedoch auch nicht. Zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler Castellanos und Axelrod in einer 1990 veröffentlichten wissenschaftlichen Studie. Chirotherapeuten setzen es sogar als Behandlungsmethode gezielt ein, um Blockaden zu lösen, die durch untrainierte Gelenke entstehen. Fingerknacken sorgt also allenfalls für kurzweilige Schwellungen oder kraftlose Hände, nicht aber für rheumaartige Beschwerden. Wer das Knacken als Mittel zum Stressabbau betreibt, kann und sollte aber definitiv auf gesundheitsfördernde Maßnahmen wie zum Beispiel Autogenes Training oder Yoga zurückgreifen.

Foto: dpa

Ein Schnaps nach dem Essen regt die Verdauung an
Dieser Glaube zählt zu den meist verbreiteten. Fakt ist jedoch: Alkohol hemmt die Verdauung. Er lenkt die Leber vom Verdauen der Speisen ab und behindert sogar die Magenentleerung. "Bei Völlegefühl ist ein Spaziergang oder ein warmer Tee sinnvoll. Vorbeugend hilft natürlich auch, maßvoll zu essen", weiß Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg.

Foto: AP

Wechselduschen stärken das Immunsystem

„Das Wasser ist mein bester Freund und wird es bleiben bis ich sterbe“, sagte einst Sebastian Anton Kneipp, der Erfinder der bekannten Wasserkur. Von Medizinern bewiesen ist zumindest, dass Wechselduschen einen positiven Effekt auf das Immunsystem haben. Eine Studie der Universität Jena kam zu dem Ergebnis, dass Patienten mit chronischer Bronchitis nach einer zehnwöchigen Wasseranwendung nach Kneipp eine um 13 Prozent gestärkte Immunabwehr entwickelt hatten und die Zahl der Infektionen zurückging.

Außerdem sprechen Forscher von einem „Lerneffekt des Körpers“. Durch das Gewöhnen an Temperaturwechsel kann der Organismus auch besser mit ihnen umgehen. Regelmäßige Wechselduschen wirken sich laut Facharzt Carsten Lekutat dreifach positiv aus: sie beleben, stärken das Immunsystem und mindern das Infektionsrisiko.

Foto: dpa

Beim Sprung ins kalte Wasser bleibt das Herz stehen
„Einem gesunden Herzen kann der Sprung ins kalte Wasser nichts anhaben. Sonst wäre auch vom kalten Bad nach dem Saunagang abzuraten.

Menschen mit Gefäß- und Herzerkrankungen sollten den plötzlichen Temperaturwechsel jedoch vermeiden, da dabei Herz und Kreislauf zu stark beansprucht werden könnten“, erklärt Thomas Stein, Kardiologe und ärztlicher Direktor am Diagnostik Zentrum Fleetinsel. Allgemein ist es ratsam, sich langsamer abzukühlen, um den Kreislauf nicht unnötig zu belasten.

Foto: dapd

Cola und Salzstangen helfen bei Durchfall

Bei Durchfall verliert der Körper Flüssigkeit und Mineralien, die schnell wieder zugeführt werden sollten. Salzstangen und Cola sind dafür allerdings nicht optimal: Das Koffein in der Cola kann besonders bei Kindern den Durchfall noch verstärken. Zu viel Zucker entzieht dem Körper weiteres Wasser sowie Kalium, wie eine Studie des "Internal Journal of Clinical Practice" zeigt. Besser eignen sich leicht gesüßte Tees und Elektrolytelösung aus der Apotheke.

Auch die Salzstangen bringen nicht viel, Zwieback hilft dem Körper besser, wieder zu Kräften zu kommen.

Foto: dpa

Schnarchen nervt, ist aber unbedenklich
Gelegentliches oder erkältungsbedingtes Schnarchen ist unbedenklich. Regelmäßige Schnarcher sollten sich aber von einem Arzt durchchecken lassen: „Beim krankhaften Schnarchen verengt sich der Rachen stark und es gelangt nur wenig Luft in die Lunge. Das löst Atemaussetzer aus – ohne, dass der Schlafende dies bemerkt. Die verringerte Sauerstoffzufuhr führt zu einer Unterversorgung des Gehirns und anderer Organe“, warnt Tomas Stein, Kardiologe und ärztlicher Direktor am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg.

Foto: dpa

Obst und Gemüse schützen vor Krebs

Wer sich gesund ernährt und mehr Gemüse als Fleisch isst, der tut seinem Körper etwas Gutes. Doch ein konkreter Schutz vor Krebs ist das nicht. Das ergab eine Studie von Hsin-Chia Hung und Walter Willet von der Harvard University Boston, die im "Journal of the National Cancer Institute" veröffentlicht wurde. Die Probanden, die mehr Obst und Gemüse aßen, hatten jedoch ein geringeres Herzinfarktrisiko.

Foto: dpa

Dunkle Schokolade macht nicht so dick

Das stimmt leider nicht. Egal, wie dunkel die Schokolade ist, sie besteht in erster Linie aus Kakaobutter, Zucker und Kakaomasse. Im Gegensatz zu Milchschokolade enthält dunkle Schokolade keine Milch, folglich auch keinen Milchzucker - und auch insgesamt meist weniger zugesetzten Zucker. Die Kalorienzahl ist durch den hohen Fettgehalt aber vergleichbar mit der der Milchschokolade.

Foto: dpa/dpaweb

Kaffee trocknet den Körper aus

Nein, Kaffee entzieht dem Körper kein Wasser. Koffein wirkt allerdings harntreibend: Wer viel Kaffee trinkt, muss also öfter die Toilette aufsuchen. Das bedeutet aber nicht, dass er dabei mehr Flüssigkeit verliert, als er mit dem Bürokaffee aufgenommen hat.

Foto: dpa

Wasser und Steinobst zusammen verursachen Bauchschmerzen
Früher stimmte das. Das Trinkwasser enthielt häufig Bakterien, die in Kombination mit dem Obst im Magen zu gären begannen. Die Folge waren Beschwerden wie Bauch- und Magenschmerzen. „Bei der heutigen Trinkwasserqualität in Deutschland ist das jedoch nicht mehr zu befürchten“, erklärt Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg.

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Pro Tag zwei Liter Wasser trinken

Es ist richtig, dass der Mensch "ausreichend" Flüssigkeit braucht. Er muss aber nicht zwangsläufig zwei Liter in Form von Wasser trinken. Auch Obst, Gemüse und Milchprodukte enthalten Flüssigkeit. Außerdem hängt der Flüssigkeitsbedarf von vielen Faktoren ab, etwa wie heiß es ist, wie viel der Mensch wiegt und ob man sich körperlich stark anstrengt. Pauschal eine Menge von zwei Litern zu empfehlen, ist wenig sinnvoll. Zu viel Wasser kann dem Körper auch schaden. Wer ein normales Durstgefühl hat, nimmt automatisch genug Flüssigkeit zu sich.

>> Hier finden Sie die wichtigsten Tipps zum richtigen Trinken.

Foto: dpa

Jodmangel schädigt die Schilddrüse
Obwohl sie sehr klein ist, ist die Schilddrüse eines der wichtigsten Organe im menschlichen Körper. Um reibungslos zu arbeiten, benötigt sie Jod. Das ist nicht nur im bekannten Jodsalz und damit hergestellten Produkten, sondern vor allem in Seefisch enthalten. „In der Regel nehmen wir über die Nahrung ausreichend Jod auf. Spezielle Präparate können unterstützend wirken. Darüber entscheidet jedoch am besten ein Arzt. Schaden nimmt die Schilddrüse nur bei einem extremen, langanhaltenden Jodmangel“, erläutert Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg.

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Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

Cholesterin ist ein lebensnotwendiger, natürlicher Stoff und kein Schadstoff. Der Körper produziert selbst Cholesterin und stoppt die Produktion, wenn zu viel Cholesterin in Form von Nahrung aufgenommen wird. Nur wer eine Cholesterin-Stoffwechselstörung hat muss auf seine Ernährung achten. Alle anderen können so viele Frühstückseier essen, wie sie wollen.

Foto: dpa

Cholesterin schädigt das Herz
Die Cholesterinart ist entscheidend: Das schädliche LDL-Cholesterin lagert sich in den Gefäßwänden ab. In erhöhter Form können diese Fetteinlagerungen Arteriosklerose und Herzkrankheiten begünstigen. HDL-Cholesterin dagegen löst das Fett wieder aus den Gefäßwänden und transportiert es aus dem Körper. Die Konzentration des HDL-Werts sollte deshalb wesentlich höher liegen. „Ab welchem Wert ein LDL-Cholesterin-Spiegel bedenklich erhöht ist, hängt vom Einzelfall ab. Präventiv wirken eine ausgewogene, fettarme Ernährung und ausreichend Bewegung“, sagt Tomas Stein, Kardiologe und ärztlicher Direktor am Diagnostik Zentrum Fleetinsel.

>> Zehn wissenswerte Fakten rund um Cholesterin und andere Fette finden Sie hier.

Foto: dpa

Im Alter wächst Krebs langsamer
„Hier trifft oft das Gegenteil zu, Krebs kann im Alter aggressiver und schneller wachsen“, erklärt Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg. Der Grund: Bei vielen älteren Menschen sind die Abwehrkräfte bereits durch andere Erkrankungen geschwächt – der Körper hat den Krebszellen dadurch nicht mehr so viel entgegenzusetzen. Dabei spielt aber auch die Krebsart eine wichtige Rolle.

Foto: dpa

Salz ist ungesund

Das stimmt nur, wenn Sie zu den sogenannten salzsensitiven Menschen zählen. Bei denen kann der häufige Genuss von stark gesalzenen Speisen zu einem Anstieg des Blutdrucks führen. Betroffen ist etwa jeder vierte Deutsche. Da die Mehrheit der Menschen also nicht salzsensitiv ist, müssen sie auch nicht auf Salz verzichten.

Foto: AP

Mehrere kleine Mahlzeiten sind besser

Immer wieder hört man, es sei besser fünf kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, als die drei großen Klassiker Frühstück, Mittag- und Abendessen. Im Grunde ist es völlig egal, wann man isst. Wer mit fünf „kleinen“ Mahlzeiten am Tag abnehmen möchte, läuft jedoch schnell Gefahr, zu viele Kalorien aufzunehmen. Wer sich an feste Mahlzeiten hält, behält besser den Überblick über die Gesamtmenge der aufgenommenen Kalorien.

Foto: CLARK/obs

Am Abend essen macht dick

Ob wir zu- oder abnehmen liegt an der Menge der Kalorien, die wir zu uns nehmen und nicht am Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Mehrere Studien haben widerlegt, dass Stoffwechselvorgänge am Abend ruhen und daher, wer abends mehr isst, schneller dick wird.

Foto: dpa/dpaweb

Der Mensch nutzt nur einen Bruchteil seines Gehirns

Zwar keine Ernährungsweisheit, aber ein Gesundheitsmythos ist, dass der Mensch gar nicht die volle Leistung des Gehirns ausschöpfe. Einmal heißt es 10 Prozent, ein andermal 25 Prozent. Mehr unserer Hirnkapazitäten nutzen wir nicht? Doch, tatsächlich nutzt der Mensch alle Bereiche seines Gehirns. Untersuchungen haben gezeigt, dass es keine inaktiven Teile gibt. So verführerisch der Gedanke an noch ungenutzte Areale und Möglichkeiten wie Telepathie und Telekinese sein mag, sie bleiben Fantasterei.

>> Hier finden Sie weitere spannende Mythen rund um unser Gehirn.

Foto: dpa

Auf Druck der US-Arzneimittelbehörde FDA hat Theranos nun Edison mehr oder weniger eingemottet. Die Apparate nutzt das Start-up nur noch zum Test auf Herpes, wofür die FDA eine Zulassung erteilt hat. Gründerin Holmes behauptet, sie habe dies getan, damit die Aufsichtsbehörde nach und nach jede Analyse untersuchen und offiziell zulassen kann. Sie verteidigt weiterhin Edison und wittert Intrigen: „Immer, wenn man etwas Innovatives tut, gibt es Leute, die einen demontieren wollen.“ Das bezieht sich nicht nur auf ihr Verfahren. Denn Holmes, die wie Apple-Gründer Steve Jobs stets einen schwarzen Rollkragen-Pullover trägt, will den Analysemarkt erweitern und Kunden gewinnen, die regelmäßig ihr Blut testen, ohne vorher zum Arzt gehen zu müssen. Das bedroht den Umsatz traditioneller Laborpraxen.

Doch Investoren wie Ellison dürfte diese Erklärung nicht genügen. Denn er und andere traditionelle Wagnisfinanzierer haben knapp eine halbe Milliarde Dollar in ein Start-up investiert, das nun dieselben Verfahren wie die Konkurrenz einsetzt. Und dessen Ruf auf absehbare Zeit beschädigt sein dürfte.

"Es wäre zu schön, um wahr zu sein"

Zwar hat Theranos nun der FDA 130 weitere Tests zur Begutachtung vorgelegt. Wie schnell und mit welchem Ausgang die Behörde darüber urteilt, ist aber unklar. Auch die Experten können nur rätseln. So sagte David Koch, Präsident der Amerikanischen Vereinigung für Klinische Chemie: „Es könnte wunderbar sein oder floppen, aber ich kann wirklich nicht präziser werden.“ Denn es gebe bisher nichts, was er anschauen oder lesen, geschweige denn, worauf er reagieren könnte. Chefs konkurrierender Diagnostikfirmen wollen zwar nicht namentlich zur wundersamen Theranos-Technik Stellung beziehen, äußern aber unisono: „Es wäre zu schön, um wahr zu sein.“

Der Markt, um den die Kontrahenten buhlen, ist gigantisch. Allein in den USA schätzen die Marktforscher von Frost & Sullivan die Umsätze für Blutanalysen auf 75 Milliarden US-Dollar jährlich. Der Börsenwert des Hauptkonkurrenten Quest Diagnostics beträgt 9,3 Milliarden Dollar. Der Konzern wird dieses Jahr rund 7,5 Milliarden Dollar umsetzen.

Theranos hingegen erlöst nur einen Bruchteil – geschätzt 100 Millionen Dollar –, soll aber trotzdem mehr wert sein als Quest. Bisher. Denn wenn sich die Vorwürfe der Trickserei bewahrheiten, sei Theranos nach Ansicht des prominenten Wagniskapitalgebers Michael Moritz – einem der ersten Investoren von Yahoo und Google – „tödlich verwundet“. Neben Holmes müssen auch Aufsichtsratsmitglieder wie die ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger und George Shultz sowie Richard Kovacevich, CEO der US-Großbank Wells Fargo, um ihren Ruf bangen.

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