Neue E-Zigarette Philip Morris bastelt an der ewig brennenden Zigarette

Das amerikanische Tabakunternehmen Philip Morris tüftelt an einer neuen Zigarette. Die soll angeblich weniger gesundheitsschädlich sein - und ewig brennen können.

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Mit einer Mischung aus elektronsicher und klassischer Zigarette will Philip Morris Raucher neu ansprechen. Quelle: AP

Die E-Zigarette ist umstritten. Mediziner kritisieren, dass auch das „Dampfen“ Schäden in der Lunge hinterlässt. Die Tabakbranche betont immer wieder, wie viel weniger gesundheitsschädlich die E-Zigarette für den Raucher ist. Nun wird bekannt, dass Philip Morris International (PMI) an einem neuen Produkt bastelt. Der weltweit größte privatwirtschaftliche Hersteller von Tabakprodukten hat eine Mischung aus klassischer und elektrischer Zigarette vorgestellt. „IQOS“ heißt das Produkt, mit dem der Konzern den schrumpfenden Tabakmarkt neu beleben will.

Die neuen Zigaretten ähneln den gängigen E-Zigaretten. Sie sehen aus wie Stifthülsen, in die sogenannten „Heatsticks“ eingelegt werden. Diese Stäbe sollen zerstäubten Tabak auf bis zu 350 Grad erhitzen - deutlich weniger als beim herkömmlichen Rauchen. Dabei entstehe laut Philip Morris ein Gas mit zigarettenähnlichen Aromen, das inhaliert wird. Weil der Tabak nicht mehr im eigentlichen Sinne verbrenne, würden die Ursache für die meisten Krebserkrankungen wegfallen, heißt es aus dem Unternehmen.

Die wichtigsten Fakten zur E-Zigarette

 

Philip Morris glaubt an den Erfolg der neuen Zigarette, schon in drei bis vier Jahren soll sie Gewinne einbringen. Gleichzeitig setzt Philip Morris aber auch auf E-Zigaretten. Die Amerikaner werden zum Beispiel den britischen Hersteller Nicocigs für eine noch unbekannte Summe übernehmen.

Rauchen, um damit aufzuhören

E-Zigaretten enthalten statt Tabak eine Flüssigkeit. Diese wird erhitzt und der Dampf inhaliert. Verbrennungsprozesse gibt es anders als bei herkömmlichen Zigaretten nicht. Erst kürzlich hatte eine Befragung von mehr als 26.000 Jugendlichen und Erwachsenen aus 27 EU-Ländern bestätigt, dass vor allem junge Raucher gerne zur E-Alternative greifen, in der Hoffnung durch den Umweg über die Verdampfer, ganz mit dem Rauchen aufzuhören.

Hochgerechnet auf die gesamte Bevölkerung im Jahr 2012 haben mehr als 29 Millionen EU-Bürger E-Zigaretten bereits ausprobiert, heißt es in einer Studie, die Forscher im Fachblatt „Tobacco Control" veröffentlichten. Es sei dringend geboten, die gesundheitlichen Folgen der E-Zigaretten zu untersuchen und herauszufinden, welche Rolle sie bei der Nikotinabhängigkeit haben.

Fakten zum Tabakkonsum

Inzwischen wird das Produkt nicht mehr als „gesunde Alternative zur Zigarette“ vermarktet. Noch vor zwei Jahren betonten die Hersteller gerne die vermeintlich geringere Gesundheitsgefahr, diese Hinweise findet man auf Webseiten mittlerweile deutlich seltener. Stattdessen wird die E-Zigarette zum eigenständigen Artikel, den sich die Kunden nach eigenen Wünschen hinsichtlich Nikotingehalt und Geschmack zusammenstellen können. Allein zwischen August 2012 und Januar 2014 sollen laut Fachmedien monatlich zehn Marken und 240 Geschmacksrichtungen neu auf den Internet-Markt gekommen sein.

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