Smartphone-Gadgets So wird Ihr Handy zur Super-Kamera

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Seek Thermal Compact: Unsichtbares sehen

Zugegeben, Infrarot-Fotos oder Videos sind als Urlaubserinnerungen eher ungewöhnlich. Deshalb richten sich die Kameras des amerikanischen Kameraspezialisten Seek Thermal sicher noch mehr an professionelle Nutzer als es schon bei der DJI Osmo der Fall ist. Doch wer Verwendung dafür hat, Wärmeunterschiede aufzuspüren, bekommt mit den Ansteckkameras Seek Compact beziehungsweise Seek CompactXR verblüffend leistungsstarke Smartphone-Erweiterungen.

Thermokameras im Vergleich

Hilfreich gegen Kältebrücken oder Kurzschlüsse

Egal, ob bei der Suche nach Kältebrücken in der Gebäudeisolation, erhitzten Störstellen in Kabelverläufen oder im Einsatz als Nachtsichtgerät, um etwa Tiere im Gebüsch aufzuspüren – die gerade mal 300 Euro teuren Mikrokameras mit ihren 32.000 Thermopixel machen das Unsichtbare sichtbar.

Die Temperaturspanne reicht von -40 bis +330 Grad Celsius, der Bildwinkel liegt bei 36 beziehungsweise 20 Grad (im Fall der CompactXR, die damit eher für den Infrarot-Blick in die Ferne gedacht ist). Der Hersteller verspricht 300 beziehungsweise 550 Meter Sichtweite, je nach Bildwinkel.

Thermobild eines Tieres im Unterholz.

Wirklich gestochen scharfe Aufnahmen darf der Nutzer allerdings weder auf kurze noch auf ferne Distanzen erwarten. Aber das ist auch nicht Sinn und Zweck der Seek-Kameras. Sie begeistern vielmehr durch die Möglichkeit, Aufnahmen außerhalb des menschlichen Sehvermögens zu machen – und das zu einem Bruchteil des Preises, der bisher für Infrarotkameras zu zahlen war.

Nachtsicht zum Spottpreis

Die nur gut Daumen-großen Thermo-Knipsen lassen sich (je nach Ausführung) an den Lightning-Stecker des iPhones oder den USB-Anschluss vieler Android-Telefone stöpseln. Sie liefern Aufnahmen in einer Qualität, die nah an dem liegt, was etwa professionelle Wärmebildkameras leisten. Das zeigt ein Vergleich mit der mehr als 10.000 Euro teuren Bullard-Profikamera, die die Grevenbroicher Feuerwehr für den Test zur Verfügung gestellt hat.

Der Fairness halber sei erwähnt, dass es die Seek-Sensoren natürlich weder bei Robustheit noch bei Hitzebeständigkeit und auch nicht bei etwa der Bedienbarkeit in Einsatzuniform mit dem Profigerät aufnehmen können.

Doch sowohl die Bildauflösung, die Abstufungen der verschiedenen Wärmebereiche und beispielsweise auch die Möglichkeit, konkret die Temperatur einzelner Gegenstände im Thermobild anzeigen zu lassen, machen die Ansteckkamera das Handy zu einem überaus brauchbaren Wärmesensor für den Alltagsgebrauch.

Zumindest wenn es dabei nicht um den Kampf gegen das Feuer oder die Suchen nach Vermissten in verrauchten Wohnungen geht. Aber all das schaffte auch keine klassische Kamera.

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