Ein wirklicher Clou ist der wie schon in der Erstauflage der Geräte integrierte Standfuß, der sich nun aber in zwei Stufen neigen lässt. Damit ist auch das Tippen oder Betrachten von Filmen oder Präsentationen wesentlich leichter, wenn man das Gerät beispielsweise im Zug oder beim Warten im Flughafen auf die eigenen Knie stellt. Wer es komfortabler beim Tippen mag: alle Anstecktastaturen des Surface Pro passen auch ans „kleine“ Tablet.
Bleibt die unvermeidliche Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit der Windows-Plattform. Hier lockt Microsoft unter anderem mit der Synchronisation aller seiner Geräteplattformen – PC, Tablet und Smartphone – durch einheitliche Nutzerprofile. Wer will, synchronisiert Kontakte, Bilder, Hintergründe, Konfiguration, Web-Lesezeichen im Browser und sogar Nutzerkonten von Sozialen Netzwerken ohne nennenswerten Aufwand zwischen allen Geräten, auf denen er mit seinem Nutzerprofil angemeldet ist.
Dazu kommt die nun vollständige Integration seiner Office-Suite (jetzt einschließlich Outlook) – auch – ins Surface 2, auf dem ansonsten eben keine regulären PC-Anwendungen lauffähig sind. Zudem packt der Software-Riese 200 Gigabyte Cloud-Speicher in seinem Skydrive-Dienst sowie ein Jahr kostenlose Skype-Telefonate in seine Surface 2 und Surface Pro 2 Pakete. Zudem hat Microsoft viel Geduld und noch mehr Geld investiert, um die Entwickler-Community zu motivieren, Apps für Windows 8 (oder im Fall der beiden neuen Tablets nun Windows 8.1) zu programmieren. Und das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Lag die Zahl im Frühjahr dieses Jahren noch bei gut 50.000 Stück, so meldete das Unternehmen Anfang Juli bereits die doppelte Zahl von 100.000 Stück. Pünktlich zum Launch von Windows 8.1. steht nun sogar eine Facebook-App zum Download bereit.
Dennoch ist und bleibt das Software-Angebot die Schwachstelle der Tablet-Rechner. Denn trotz der Aufholjagd sind noch immer viele, vor allem für spezielle Lösungen gedachte Anwendungen weiterhin nicht auf den Windows-Tablets lauffähig. Das reicht von Programmen wie etwa dem bei Gamern beliebten Sprachdienst Teamspeak, der an CB-Funk erinnert, über Apps zur Steuerung von Sonys Ansteck-Kameras QX10 und QX 100, bis zur App-Fernbedienung, die Philips für seine Hue-LED-Lampen oder Panasonic für seine Online-fähigen DVD-TV-Recordern anbietet. Wer solche Anwendungen nutzen will, steht – zumindest vorerst – mit Windows-Tablets weiterhin auf verlorenem Posten.
Technisch, soviel ist klar, sind die Surface-Tablets der zweiten Generation absolut konkurrenzfähig. Der künftige Erfolg der Plattform wird viel mehr dadurch entschieden, ob es Microsoft gelingt, das Manko des weiterhin begrenzten App-Angebotes noch schnell genug zu beheben. Und, ehrlich gesagt, genau an diesem Dilemma hängt auch die Frage der Zukunftsfähigkeit der gesamten Windows-Plattform – auf Tablets, PCs und Smartphones gleichermaßen.