Fukushima Water Berliner wollen mit neuem "Energy Drink" Getränkemarkt aufmischen

Eine kuriose Aktion macht auf die japanische AKW-Katastrophe aufmerksam.

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Dieser Energy-Drink geht in Japan derzeit durch die Decke: "Fukushima Water" soll bis zu 30 Prozent mehr Energie liefern als herkömmliche isotonische Getränke. Die Hersteller verwenden Cäsium-137, das bei der Kernspaltung von Uran entsteht.

Sie sind sicher, dass ihr Fukushima-Wasser neue Maßstäbe im Functional-Food-Bereich setzen wird.

Ein radioaktives Energie-Getränk aus der Katastrophen-Region Fukushima? Das klingt nach einem bösen Gag - ist es auch.

Verseuchtes Wasser läuft in den PazifikDrei Kreative aus Berlin wollen mit dem Fake-Drink darauf aufmerksam machen, dass seit der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima, die vier Jahre zurückliegt, nach wie vor radioaktiv verseuchtes Wasser in den Pazifik läuft. Natürlich existiert ein solches Getränk nicht.

Das Kampagnenvideo auf Youtube



Medien begleiten Umweltkatastrophen üblicherweise solange, bis sie an Neuigkeitswert verlieren. Wie sich die Situation an Unglücksorten wie Fukushima weiter entwickelt, gerät bald in Vergessenheit.

Die verstrahlte Plörre ist für das Trio Kenzi Benabdallah, Stefan Wittemann und Florian Tscharf Ärgernis und "Produkt-Idee" in einem. Mit ihrer Website (fukushimawater.com) und dem Kapagnen-Video wollen die Berliner nicht nur darauf hinweisen, dass das Atomkraftwerk immer noch leckt.

Sie wollen auch die Betreiberfirma des havarierten Reaktors, die Tokyo Electric Power Company (Tepco), zu einer transparenteren Informationspolitik bewegen. Wie viel verseuchtes Wasser in den Ozean gelangt, sei unklar, weil Tepco dazu keine Angaben mache, sagt Stefan Wittemann dem Guardian.

Tepco soll transparent informierenDas Produkt "sollte absurd sein, damit die Leute aufmerksam werden und darüber sprechen", erzählen Kenzi Benabdallah und Stefan Wittemann dem Online-Magazin Vice.

"Wir wollten das Verhalten der Firma hinter dem Atomkraftwerk aufgreifen, indem wir das exakte Gegenteil tun—klare Fakten kommunizieren (auch wenn sie nicht echt sind), anstatt zu vertuschen, was wirklich los ist."

Bislang sei die Rückmeldung auf das Video größtenteils positiv gewesen, gerade auch in Japan. Alle wollten eine Diskussion, insbesondere darüber, wie wenig transparent kommuniziert werde, konstatiert Kenzi Benabdallah.

 

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