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StreitgesprächIst Wachstum zerstörerisch?

Der Ökonom Karl-Heinz Paqué und der Sozialwissenschaftler Meinhard Miegel streiten über ein tragfähiges Wohlstandsmodell.Dieter Dürand 20.03.2012 - 08:00 Uhr

Der Ökonom Karl-Heinz Paqué (links) und der Sozialwissenschaftler Meinhard Miegel im Streitgespräch.

Foto: Christoph Busse für WirtschaftsWoche

WirtschaftsWoche: Herr Miegel, die Zahl der Erdenbewohner steigt, eine Milliarde Menschen hungern. Sind wir zum Wachstum verdammt?

Miegel: Zweifellos brauchen viele Hundert Millionen Menschen Nahrungsmittel, Wohnungen, Schulen und Krankenhäuser. Sie sind auf Wachstum existenziell angewiesen. Das gilt aber längst nicht mehr für alle. Wir Deutschen beispielsweise benötigen nicht länger von allem mehr.

Sagen Sie das mal einem Niedriglohnbezieher.

Miegel: Auch er gehört heute zum wohlhabendsten Fünftel der Menschheit. Seine Kaufkraft ist so hoch wie die eines durchschnittlichen Einkommenbeziehers in den 1960er Jahren. Schlimm für ihn ist, dass er nicht mit den vielen Wohlhabenden mithalten kann.

Stillstand und Schrumpfung bedeuten Verlust an Lebensstandard. Warum sollten wir den freiwillig in Kauf nehmen?

Miegel: Was heißt freiwillig? Niemand wird uns fragen. Vielmehr werden wir von Jahr zu Jahr deutlicher feststellen, dass unser spektakulär hohes Wohlstandsniveau – es ist zehn Mal so hoch wie vor 100 Jahren – nicht zu halten ist. Denn das Wachstum, das uns diesen Wohlstand beschert hat, zerstört die Grundlagen seines eigenen Erfolgs. Für die heute wohlhabenden Völker kann deshalb die Zukunftsformel nur lauten: So viel Wachstum wie unbedingt nötig – und so wenig wie möglich.

Platz 10: N.Y.-Newark (USA)

Bereits 1960 lebten rund 14 Millionen Menschen im Großram New York- Newark. Laut Prognosen sollen es 2020 über 20 Millionen sein. Das würde einem Wachstum von 44 Prozent entsprechen. (Quelle: UN)

Foto: dapd

Platz 9: Tokio (Japan)

Um 122 Prozent soll Japans Hauptstadt zwischen den Jahren 1960 und 2020 wachsen. Schon 1960 lebten in Tokio 16,5 Millionen Menschen - 2020 sollen es aber fast 38 Millionen sein. Zwar reicht es mit dieser Wachstumsprognose nur für einen der hinteren Plätze - allerdings wäre Tokio mit dieser Bevölkerungszahl 2020 die weltweit größte Stadt!

Foto: Reuters

Platz 8: Shanghai (China)

Fast 20 Millionen Menschen sollen im Jahr 2020 in Shanghai leben - 1960 belief sich die Zahl der Einwohner noch auf 6 Millionen. Dieser Anstieg würde einem Wachstum von 180 Prozent entsprechen.

Foto: Reuters

Platz 7: Kalkutta (Indien)

Knapp 6 Millionen Menschen lebten im Jahre 1960 in Kalkutta. Die Zahl der Einwohner soll bis 2020 um 227 Prozent steigen - dann soll die Stadt laut Prognosen Platz für über 18 Millionen Menschen bieten.

Foto: Reuters

Platz 6: Mexiko-Stadt (Mexiko)

Ein Wachstum von 309 Prozent hat Mexiko-Stadt zu erwarten. 4,5 Millionen Menschen lebten hier 1960 - im Jahr 2020 sollen es bereits über 20 Millionen sein.

Foto: dapd

Platz 5: São Paulo (Brasilien)

Noch stärker fällt der Wachstum mit 445 Prozent in Brasiliens größter Stadt aus. 2020 sollen in São Paulo fast 22 Millionen Menschen Platz finden - 1960 belief sich die Zahl der Einwohner auf "nur" 4 Millionen.

Foto: Reuters

Platz 4: Mumbai (Indien)

Mit stolzen 484 Prozent Wachstum muss eine der wichtigsten Hafenstädte Indiens rechnen. Auch Mumbai fasste im Jahr 1960 nur knapp 4 Millionen Einwohner. Allerdings soll die Stadt 2020 fast 24 Millionen Menschen Platz zum Leben bieten.

Foto: dapd

Platz 3: Karatschi (Pakistan)

Ein Wachstum von 800 Prozent bedeutet für Pakistans ehemalige Hauptstadt den 3. Platz. Zwar bleibt die Stadt mit für das Jahr 2020 prognostizierten 16 Millionen Einwohnern hinter Mumbai oder Tokio zurück - allerdings lebten hier 1960 auch nur knapp 2 Millionen Menschen.

Foto: AP

Platz 2: Delhi (Indien)

Indiens Metropole hat sogar mit einem Wachstum von 1.052 Prozent zu rechnen. So lebten hier im Jahr 1960 nur 2,2 Millionen Menschen - im Jahr 2020 soll die Zahl der Einwohner jedoch 26 Millionen betragen.

Doch auch dieser riesige Wachstum reicht nicht für den ersten Platz...

Foto: dpa

Platz 1: Dhaka (Bangladesch)

Den ersten Platz sichert sich mit einem unglaublichen Wachstum von 3.585 Prozent Bangladeschs Hauptstadt. Die Bevölkerungszahl soll bis 2020 auf über 18 Millionen steigen - ein enormer Wachstum, bedenkt man, dass im Jahr 1960 weit weniger als eine Millionen Menschen hier lebten.

Foto: AP

Herr Paqué, brauchen wir zwei Wachstumsmodelle? Ein Modell für Entwicklungs- und Schwellenländer – und ein Modell für Industrienationen?

Paqué: Ich bin zunächst einmal froh, dass Herr Miegel dem ärmeren Teil der Welt – und damit 80 Prozent der Weltbevölkerung – Wachstum gönnt. Schade nur, dass er es den anderen 20 Prozent vorenthalten will. Warum nur? In den Industrieländern haben wir doch längst qualitatives Wachstum erreicht – ein Wachstum des Wissens, das uns Ressourcen und Umwelt schonende Produktionsverfahren beschert. Da frage ich mich schon, warum

Herr Miegel ausgerechnet bei uns das Wachstum ausbremsen will. Mit den Autos, die vor 30 Jahren über unsere Straßen rollten, werden wir die Erde bestimmt nicht retten.

Miegel: Ich wäre einverstanden, wenn ihre Aussage stimmte, dass Wachstum hierzulande eine bloßes Wachstum des Wissens sei. Zwar gibt es ein solches Wachstum, aber die Masse unseres Wachstums geht nach wie vor einher mit Ressourcenverbrauch und Umweltbeeinträchtigung. Würde die Menschheit so wirtschaften wie wir Deutschen, bräuchte sie 2,6 Erden. Wir sind also wirklich kein Vorbild. Doch weil uns viele nacheifern, verschlechtern sich die Lebensgrundlagen aller dramatisch. Auf diesem Pfad können wir nicht weiter marschieren.

Und auf welchen Pfad müssen wir Ihrer Meinung nach einbiegen?

Miegel: Auf den Pfad zukunftsfähiger Wohlstandsmehrung. Wachstum bedarf einer Art Unbedenklichkeitsbescheinigung. Denn nicht alles, was wächst, ist gut. Vieles ist sogar ausgesprochen schlecht. Die entscheidende

Frage ist daher: Welcher Wohlstand ist möglich, ohne dass Lebensgrundlagen beschädigt oder gar zerstört werden?

Paqué: Ich bin weit davon entfernt zu behaupten, dass alles Positive in der Welt durch Wachstum erzielt wird. Und natürlich weiß ich, dass Wachstum die Menschen ab einem bestimmten Niveau nicht unbedingt glücklicher macht. Aber was daraus politisch folgt, ist offen. Die amerikanische Verfassung etwa garantiert den Menschen das „Verfolgen des Glücks“, nicht das Erreichen. In jedem Fall ist unbestreitbar, dass die Produktion in den Industriestaaten heute weniger Ressourcen verschlingt als früher. Auch steht für mich außer Frage, dass künftige Techniken noch schonender mit den vorhandenen Knappheiten umgehen werden. Die einzigen Systeme in der Geschichte, die sich nicht entwickelt haben, sind solche, die Marktsignale ignoriert haben. Der Kommunismus ist dafür das beste Beispiel. Der wollte die Menschen zu ihrem Glück zwingen und hat eine ökologische Katastrophe produziert.

Platz 13: Brasilien

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): +11,3%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +7,5%

Foto: dpa

Platz 12: China

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): +10,4%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +10,3%

Foto: dpa

Platz 11: Indien

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): +9,1%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +9,7%

Foto: dapd

Platz 10: Südkorea

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): +8,4%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +6,2%

Foto: AP

Platz 9: Japan

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): +6,8%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +5,1%

Foto: AP

Platz 8: Russland

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): +6,1%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +4,0%

Foto: WirtschaftsWoche

Platz 7: USA

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): +4,1%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +2,9%

Foto: Reuters

Platz 6: Argentinien

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): +4,0%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +9,2%

Foto: dpa

Platz 5: Deutschland

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): +3,7%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +3,6%

Foto: AP

Platz 4:Großbritannien

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): +3,5%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +1,3%

Foto: Reuters

Platz 3:Südafrika

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): +1,6%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +2,8%

Foto: Reuters

Platz 2:Mexiko

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): +0,1%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +5,5%

Foto: AP

Platz 1: Australien

Veränderung CO2-Ausstoß (zum Vorjahr): -8,2%

Zuwachs Bruttoinlandsprodukt: +3,0%

Foto: AP

Ressourcenverbrauch der Industrieländer im Überblick (zum Vergrößern bitte Bild anklicken).

Foto: WirtschaftsWoche

Haben wir denn noch die Zeit, darauf zu warten, dass der technische Fortschritt das Wachstum möglicherweise umweltverträglich macht? Die Belastung des Planeten stößt doch längst an Grenzen.

Miegel: Das ist der Punkt. Herr Paqué verbreitet einen wirklich ansteckenden Optimismus.

Paqué: Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass ich Sie hätte anstecken können.

Miegel: Zu recht. Aber ich frage mich schon, woher sie diesen Optimismus nehmen. Fakt ist doch, dass ein Großteil des heutigen Wachstums durch aufgebauschte Nutzlosigkeiten erzielt wird: durch Marketingaktionen, die verbergen sollen, dass angebliche Innovationssprüngen in Wahrheit nicht anderes als kleine Produktmodifikationen sind. Als ich vor rund 50 Jahren meinen ersten elektrischen Rasierapparat in Gebrauch genommen habe, war der nicht so viel anders als mein heutiger. Er rasierte.

Paqué: Ich rasiere mich nass – aus Energiegründen.

Miegel: Sind Sie sicher, dass die Rasierklingen eine bessere Ökobilanz haben? Aber im Ernst: Ob Auto, Flugzeug, Eisenbahn: Keine bedeutsame Innovation der Moderne hat das Grundproblem gelöst, nämlich die Hebung materiellen Wohlstands ohne Beeinträchtigung der Lebensgrundlagen.

"Die Menschheit bräuchte 2,6 Erden, würde sie wirtschaften wie wir Deutschen", meint Meinhard Miegel.

Foto: Christoph Busse für WirtschaftsWoche


Es gibt heute Computer, Mobiltelefone, Windräder und das Internet – alles Erfindungen, auf die auch Sie nicht werden verzichten wollen.

Miegel: Wer will das schon. Dennoch ist es aberwitzig, den Durchsatz von mehr oder minder gleichen Produkten zu forcieren, um Umsatz und Gewinn zu steigern. So nach dem Motto: Weg mit den alten Klamotten – her mit den neuen, den flotten. Da ist weit und breit keine Innovation.

Paqué: Wollen Sie wirklich behaupten, der Großteil neuer Produkte sei nutzlos? Wollen Sie zurück vom Handy zum Festnetztelefon, vom iPad zur Schreibmaschine, vom Internet zur gelben Post? Und wollen sie Produktinformation, Marketing und Werbung verbieten?

Miegel: Das nicht. Aber wenn an jeder Straßenecke steht: Iss was, trink was, kauf was, dann darf dies gesellschaftlich geächtet werden.

Paqué: Was wollen Sie dagegen tun? Es ist doch eine merkwürdige Vorstellung Unternehmen verbieten zu wollen, für ihre Produkte zu werben.

Miegel: Diese Vorstellung ist durchaus nicht merkwürdig, wenn Herstellung, Verbrauch und Bewerbung eines Produkts Schäden verursachen, die dessen Nutzen übersteigen.

Paqué: Umso größer ist die Notwendigkeit für technologische Innovationen. Ein Beispiel: Israel hat eine hervorragende Wassertechnologie, die Pflanzen genau so viel Wasser zuführt, wie diese brauchen. Praktisch nichts verdunstet oder versickert ungenutzt. Das versetzt Israel in die Lage, in einer wasserarmen Region große Mengen landwirtschaftliche Produkte zu erzeugen und so die eigene Ernährungsgrundlage zu sichern. Nur auf solchen Pfaden kommen wir ökologisch voran.

Tatsache ist dennoch, dass die Kurven des Ressourcenverbrauchs steil steigen. Wie wollen Sie diesen Trend umkehren?

Paqué: Technischer Fortschritt entsteht als Reaktion auf veränderte Preise. Die Ölpreiskrisen sind dafür ein wunderbares Beispiel – sie haben zu einer völligen Revision des Kapitalstocks in den Industrieländern geführt. Oder nehmen Sie die Seltenen Erden. Diese Hightech-Metalle sind plötzlich knapp und teurer. Und wenn sie teurer werden, werden wir das tun, was vernünftig ist: Unsere Handys recyceln. Kurzum: Krisen erzeugen Anpassungsdruck.

Solarzellen gehören in der Stadt von Morgen zu den wichtigsten Technologien bei der Energiegewinnung. Die Integration in die Gebäudehüllen spart Material und verbilligt den Sonnenstrom.

Illustration: Javier Martinez Zarracina

Foto: WirtschaftsWoche

Strom erzeugende Straßen gehören zu der Vision des amerikanischen Startup Solar Roadways. Die Oberfläche besteht aus einem extrem harten Glas, darunter befinden sich Solarzellen.

Im US-Bundesstaat Idaho wurde so der erste Strom erzeugende Parkplatz aus Solarmodulen gebaut.

Illustration: Javier Martinez Zarracina

Foto: WirtschaftsWoche

Durch transparente Farbstoffsolarzellen können zusätzlich Fassadenflächen zur Energiegewinnung genutzt werden. Das australische Solarunternehmen Dyesol und der US-Glashersteller Pilkington wollen bereits in wenigen Jahren damit beginnen, Glas mit Solarzellen aus Farbstoffen zu bedrucken.

Illustration: Javier Martinez Zarracina

Foto: WirtschaftsWoche

Einzelne Haushalte können sich zukünftig durch Kleinwindräder, die sich leicht auf Hausdächern und an Balkonbrüstungen montieren lassen, mit Strom versorgen.

Der Branchenverband RenewableUK rechnet damit, dass in England bis 2020 Kleinwindräder mit einer Gesamtleistung von 1,3 Gigawatt installiert sein werden - so viel wie ein großes Atomkraftwerk derzeit produziert.

Illustration: Javier Martinez Zarracina

Foto: WirtschaftsWoche

Elektroautos könnten in den zukünftigen Megacities direkt am Parkplatz aufgeladen werden - durch Windenergie. Sanya Skypump heissen diese Windturbinen, die vom New Yorker Kleinwindanlagen-Startup Urban Green Energy entwickelt wurden.

Illustration: Javier Martinez Zarracina

Foto: WirtschaftsWoche

Selbst Biomasse lässt sich in den Städten zur Energiegewinnung nutzen. Durch Fermentierungsanlagen wird aus dem angefallenen Müll Biogas erzeugt - womit sich wiederum gasbetriebene Fahrzeuge antreiben lassen. Zudem...

Illustration: Javier Martinez Zarracina

Foto: WirtschaftsWoche

...lässt sich das gewonnene Biogas problemlos in das Gasleistungsnetz mischen. So können auch hocheffiziente Blockheizkraftwerke betrieben werden, die dann in den Kellern von Gebäuden Wärme und Strom erzeugen.

Illustration: Javier Martinez Zarracina

Foto: WirtschaftsWoche

Selbst Algen lassen sich in der Megacity zur Treibstoffgewinnung nutzen. In speziellen Tanks, die auf Dächern oder Grünflächen montiert werden könnten, werden Miniorganismen gezüchtet, die dann mit chemischen Methoden in Öl oder Gas umgewandelt werden. Wissenschaftler der Uni Bielefeld testen momentan eine Methode, bei der Algen aus Sonnenlicht und Wasser Wasserstoff produzieren. So kann umweltfreundlicher Treibstoff gewonnen werden, mit dem...

Illustration: Javier Martinez Zarracina

Foto: WirtschaftsWoche

...Brennstoffzellenautos angetrieben werden können, die in der Megacity von Morgen zum normalen Stadtbild gehören. Luftverschmutzung und Smog könnte so entgegengewirkt werden.

Illustration: Javier Martinez Zarracina

Foto: WirtschaftsWoche

Auch die Wasserkraft soll in die urbanen Zentren zurückkehren - durch schwimmende Bojen, die mithilfe der Flussströmung Strom erzeugen. Das österreichische Startup Aqua Libre hat solche Strom-Bojen entwickelt - 2013 sollen sie in Serienfertigung gehen.

Illustration: Javier Martinez Zarracina

Foto: WirtschaftsWoche

Ein wichtiges Kriterium beim Energie-Management der Städte der Zukunft ist es, Energie nicht nur zu erzeugen, sondern auch wieder zu verwerten. So hat das Schweizer Unternehmen Rabtherm ein Kanalrohr entwickelt, dass die Wärme des Schmutzwassers auf einen Wasserkreislauf in einer zweiten Rohrleitung überträgt. Durch einen Wärmetauscher wird die gewonnene Energie in eine nahegelegene Gebäudeheizung gespeist - 70 Prozent des Heizöls sollen somit gespart werden.

Illustration: Javier Martinez Zarracina

Foto: WirtschaftsWoche

Wärme kann sogar auf Rädern verschickt werden. So hat das Dortmunder Startup LaTherm einen Container entwickelt, der mit Wärmespeichermaterial gefüllt ist. Abwärme von Gebäuden, die bisher ungenutzt durch den Schornstein ging, kann auf diese Weise gesammelt und wiederverwertet werden. In Dortmund wird so die Abwärme einer Deponiegasanlage dazu verwendet, die Heizungsanlage eines nahegelegenen Schwimmbads zu speisen.

Illustration: Javier Martinez Zarracina

Foto: WirtschaftsWoche

"Es widerspricht aller Erfahrung, dass wir keine echten Renditen mehr erwirtschaften können. Welcher Lenkungsmechanismus sollte wirtschaftliches Handeln sonst steuern?", meint Paqué.

Foto: Christoph Busse für WirtschaftsWoche

Aber bestimmte Knappheiten, die man für unendlich verfügbar hielt – Land, Wasser, Luft – wurden nie mitgerechnet? Wie kann es gelingen, diese knappen Ressourcen in den Preisen zu berücksichtigen

Miegel: Der Markt alleine schafft das nicht. Er hat seine unüberbietbaren Stärken. In Bezug auf Ressourcen und Umwelt sind seine Mechanismen jedoch nicht ausreichend. Und bei langfristigen Entwicklungen von Gesellschaften oder gar der Menschheit, ist er weitestgehend überfordert. Das ist nicht sein Wirkungsbereich.

Paqué: Was schlagen Sie vor? Wollen Sie den Ölpreis durch noch höhere Steuern verdoppeln, verdreifachen, vervierfachen? Sie müssen doch – außer Appellen zur Umkehr – eine Konzeption im Kopf haben! Haben Sie aber nicht. Meine Sicht der Dinge ist: Wir können uns nur auf der Basis dessen, was wir heute wissen, tastend vorwärts bewegen – und genau das tun wir. Der Ölpreis steigt, in den Energiepreis werden alle möglichen Umweltkosten eingerechnet – und wir alle helfen mit unseren Steuergeldern, uns Optionen künftiger Mobilität und Energiegewinnung offen zu halten. Politisch geht es nicht darum, das Steuer mit einem kräftigen Schwung herumzureißen, sondern den Prozess mit Augenmaß zu lenken.

Miegel: Der Staat hat immer wieder handeln müssen, weil der Markt es nicht tat. Vermutlich führen wir noch heute ohne Katalysatoren in unseren Autos herum, wenn der Staat ihre Einführung nicht erzwungen hätte. Übrigens gegen den massiven Widerstand der Industrie.

Paqué: Das ist doch genau der Prozess, von dem ich spreche.

Miegel: Dann sind wir uns ja einig., dass es ein Zusammenwirken von Markt und Staat geben muss.

Paqué: Natürlich, aber welche technologischen Durchbrüche wann passieren, kann niemand voraussagen – weshalb sich der Staat in der Feinsteuerung vornehm zurückhalten sollte. Es ist vermessen zu glauben, wir seien in der Lage, technologische Innovationen zu prognostizieren. Sicher ist nur, dass es sie geben wird.

Miegel: Das ist ein kühner Salto. Eben haben sie uns noch aufgefordert, auf technischen Fortschritt zu setzen und jetzt erklären sie, dass niemand diesen Fortschritt vorhersehen könne. Was gilt denn nun?

Paqué: Mit Angstszenarien kommen wir jedenfalls nicht weiter. Ihre Frage erinnert mich an die Diskussion um die atomare Bedrohung in den Achtzigerjahren. Die einen beschworen die Apokalypse herauf, die anderen sagten: Keine Panik – es wird schon eine angemessene Reaktion auf die Gefahr geben. Und so ist dann auch gekommen.

Miegel: Was ist gekommen. Die atomare Apokalypse wurde doch nicht durch technischen Fortschritt abgewendet. Aber lassen wir das. Der Grundwiderspruch ihrer Argumentation ist doch, dass sie unendliches Wachstum in einer endlichen Welt propagieren. Das geht nur, wenn wir dieses Wachstum entweder weitgehend entstofflichen oder in völlig geschlossene Kreisläufe lenken. Von beidem sind wir weit entfernt. Und deshalb explodieren die Energie- und viele Rohstoffpreise, die Ernährungsgrundlage wird schmaler und vieles andere mehr.

Adam Smith, Karl Marx, John Maynard Keynes und Milton Friedman: Die größten Wirtschafts-Denker der Neuzeit im Überblick.

Foto: WirtschaftsWoche

Gustav Stolper war Gründer und Herausgeber der Zeitschrift "Der deutsche Volkswirt", dem publizistischen Vorläufer der WirtschaftsWoche. Er schrieb gegen die große Depression, kurzsichtige Wirtschaftspolitik, den Versailler Vertrag, gegen die Unheil bringende Sparpolitik des Reichskanzlers Brüning und die Inflationspolitik des John Maynard Keynes, vor allem aber gegen die Nationalsozialisten.

Foto: Bundesarchiv, Bild 146-2006-0113 / CC-BY-SA

Der österreichische Ökonom Ludwig von Mises hat in seinen Arbeiten zur Geld- und Konjunkturtheorie bereits in den Zwanzigerjahren gezeigt, wie eine übermäßige Geld- und Kreditexpansion eine mit Fehlinvestitionen verbundene Blase auslöst, deren Platzen in einen Teufelskreislauf führt.

Mises wies nach, dass Änderungen des Geldumlaufs nicht nur – wie die Klassiker behaupteten – die Preise, sondern auch die Umlaufgeschwindigkeit sowie das reale Produktionsvolumen beeinflussen. Zudem reagieren die Preise nicht synchron, sondern in unterschiedlichem Tempo und Ausmaß auf Änderungen der Geldmenge. Das verschiebt die Preisrelationen, beeinträchtigt die Signalfunktion der Preise und führt zu Fehlallokationen.

Foto: Mises Institute, Auburn, Alabama, USA

Gary Becker hat die mikroökonomische Theorie revolutioniert, indem er ihre Grenzen niederriss. In seinen Arbeiten schafft er einen unkonventionellen Brückenschlag zwischen Ökonomie, Psychologie und Soziologie und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der „Rational-Choice-Theorie“. Entgegen dem aktuellen volkswirtschaftlichen Mainstream, der den Homo oeconomicus für tot erklärt, glaubt Becker unverdrossen an die Rationalität des Menschen.

Seine Grundthese gleicht der von Adam Smith, dem Urvater der Nationalökonomie: Jeder Mensch strebt danach, seinen individuellen Nutzen zu maximieren. Dazu wägt er – oft unbewusst – in jeder Lebens- und Entscheidungssituation ab, welche Alternativen es gibt und welche Nutzen und Kosten diese verursachen. Für Becker gilt dies nicht nur bei wirtschaftlichen Fragen wie einem Jobwechsel oder Hauskauf, sondern gerade auch im zwischenmenschlichen Bereich – Heirat, Scheidung, Ausbildung, Kinderzahl – sowie bei sozialen und gesellschaftlichen Phänomenen wie Diskriminierung, Drogensucht oder Kriminalität.

Foto: dpa

Jeder Student der Volkswirtschaft kommt an Robert Mundell nicht vorbei: Der 79-jährige gehört zu den bedeutendsten Makroökonomen des vergangenen Jahrhunderts. Der Kanadier entwickelte zahlreiche Standardmodelle – unter anderem die Theorie der optimalen Währungsräume -, entwarf für die USA das Wirtschaftsmodell der Reaganomics und gilt als Vordenker der europäischen Währungsunion. 1999 bekam für seine Grundlagenforschung zu Wechselkurssystemen den Nobelpreis. Der exzentrische Ökonom lebt heute in einem abgelegenen Schloss in Italien.

Foto: dpa

Der Ökonom, Historiker und Soziologe Werner Sombart (1863-1941) stand in der Tradition der Historischen Schule (Gustav Schmoller, Karl Bücher) und stellte geschichtliche Erfahrungen, kollektive Bewusstheiten und institutionelle Konstellationen, die den Handlungsspielraum des Menschen bedingen in den Mittelpunkt seiner Überlegungen. In seinen Schriften versuchte er zu erklären, wie das kapitalistische System  entstanden ist. Mit seinen Gedanken eckte er durchaus an: Seine Verehrung und gleichzeitige Verachtung für Marx, seine widersprüchliche Haltung zum Judentum. Eine seiner großen Stärken war seine erzählerische Kraft.

Foto: dpa

Amartya Sen wurde 1933 in der Universitätsstadt Santiniketan, Indien, geboren. Er ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts). Der Ökonom erhielt 1998 den Wirtschaftsnobelpreis für seine Arbeiten zur Wohlfahrtsökonomie und wirtschaftlichen Entwicklung. Er veröffentlichte im Laufe seiner Karriere mehr als Hundert Forschungsschriften und ist Inhaber rund 90 Ehrendoktortiteln, zum Beispiel von der Universität Toronto. Ein zentraler Gedanke in seinem Werk ist die Idee der Freiheit, er betrachtet diese als die Basis des menschlichen Daseins, die jedes seiner Themen, wie Entwicklung, Armut, Hunger, Markt und Moral, durchdringt. Seine Thesen als liberaler, linker Theoretiker sind nicht unumstritten, so wird beispielsweise sein Begriff von Freiheit und Markt weder von Marktdogmatikern noch von deren Gegnern geteilt.

Foto: dpa

In seiner Heimat ist die Arbeit von Friedrich List (1789 - 18 46) fast vergessen. Die letzte Neuauflage von Lists Hauptwerk liegt 80 Jahre zurück. Er ist der gedankliche Vater des Protektionismus. In Deutschland gilt sein Werk als überholt, doch es bietet theoretisches Rüstzeug, wie der Staat die Wirtschaftsentwicklung fördern kann - und wann er besser die Hände davon lassen sollte. In vielen Schwellenländern erfreut sich die Lehre von List daher großer Popularität.

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Der britische Ökonom David Ricardo (1772 – 1823) machte an der Londoner Börse gute Gewinne und konnte sich Dank seines eigenen Vermögens ganz den ökonomischen Studien widmen. Er machte sich mit dem „Kornmodell“ einen Namen, das auf dem Paper Essay on the Influence of a low Price of Corn on the Profits of Stock basiert, in dem er die freie Korneinfuhr empfiehlt. Nach ihm wurde auch die Ricardianische Äquivalenz benannt – ein Konzept, das sich mit der Wirkung von Steuersenkungen in der Gegenwart beschäftigt, die mit höheren Steuern in der Zukunft refinanziert werden sollen. Auf ihn geht auch die Theorie der komparativen Kostenvorteile zurück, ein Kernstück der Außenhandelstheorie und wesentliche Erkenntnis über die relativen Kostenvorteile internationaler Arbeitsteilung.

Foto: dpa

Im Jahr 1987 erhielt der US-amerikanische Ökonom Robert Solow (*1924) den Wirtschafts-Nobelpreis für seine Forschungen zur neoklassischen Wachstumstheorie. Solow entwickelte das sogenannte Solow-Modell, das im Gegensatz zu Keynes Auffassung die Nachfrageentwicklung nicht als bestimmende Determinante des Wirtschaftswachstums ansieht. Sein Solow-Modell erklärt das langfristiges Wirtschaftswachstum in einer Volkswirtschaft nur durch technischen Fortschritt. Solow ist Emeritus-Professor am Massachusetts Institute of Technology.

Foto: Julia Zimmermann für Wirtschaftswoche

Als Prophet war Marx (1818 – 1883) ein Versager, als Soziologe ein Riese, als Ökonom vor allem ein gelehrter Mann: Karl Marx, der Theoretiker des Industriekapitalismus, wollte nicht nur zu revolutionären Ergebnissen kommen, sondern die Notwendigkeit der Revolution beweisen. Der Mauerfall hat ihn ideologisch entlastet und als originellen Denker rehabilitiert. Seine Lehren über Produktionsfaktoren und die Verteilung von Produktionsmitteln sowie der von ihm geprägte Begriff des Mehrwerts spielen noch heute eine große Rolle.

Foto: WirtschaftsWoche, AP

Walter Eucken zählt zu den wichtigsten Vordenkern der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. Der Mitbegründer des Ordoliberalismus hat analysiert, wie eine marktwirtschaftliche Ordnung konstruiert sein muss, die Wachstum schafft, Macht begrenzt und den Menschen dient. Der religiös geprägte Eucken glaubte an den Markt, aber nicht an dessen Unfehlbarkeit, er sah die Gefahr, dass wirtschaftliche Interessengruppen den Wettbewerb aushebeln können – und wollen. Noch während des zweiten Weltkrieges arbeitete er heimlich am theoretischen Grundgerüst der bis heute gültigen sozialen Marktwirtschaft in Deutschland.

Foto: Pressebild

Friedrich August von Hayek (1899-1992) war ein leidenschaftlicher Weltverbesserer. Sein ganzes Forscherleben hat er daran gearbeitet, Planwirtschaft und Kollektivismus wissenschaftlich zu widerlegen, er war leidenschaftlicher Gegner des Sozialismus und Modernisierer des klassischen Liberalismus. Führ ihn waren Freiheit, Eigentum, Gleichheit vor dem Gesetz, Wettbewerb und Marktwirtschaft Eckpfeiler der Zivilisation. Seine Tiraden gegen den Wohlfahrtsstaat haben jahrzehntelang die intellektuelle Brillanz seiner Theorie komplexer Ordnungen überschattet. Der gebürtige Wiener wurde als erster Ausländer an die renommierte London School of Economics berufen. Im März 1944 veröffentlicht er als seine leidenschaftliche Abrechnung mit Sozialismus und Nationalsozialismus, „Der Weg zur Knechtschaft“.

Foto: WirtschaftsWoche

John Maynard Keynes (1883 – 1946) löste mit seiner Analyse der Unterbeschäftigung in der Weltwirtschaftskrise eine Revolution des ökonomischen Denkens aus. Er forderte, der Staat solle in Krisensituationen die Nachfrage ankurbeln, um Vollbeschäftigung zu gewährleisten. Seine Ideen bedeuteten eine radikale Abkehr von der bisherigen Wirtschaftlehre, die die Angebotsseite ins Zentrum allen wirtschaftlichen Handelns stellte, und beeinflussen bis auf den heutigen Tag Ökonomen, Zentralbanker und Finanzminister.

Foto: WirtschaftsWoche

Joseph Schumpeter hat das Grundgesetz des Kapitalismus erforscht: ewiger Wandel durch „schöpferische Zerstörung“. Keiner sah so klar wie er, dass in seinen Krisen nicht nur der Kapitalismus selbst auf dem Spiel steht, sondern auch die Atmosphäre des Fortschritts. Schumpeter gilt als der größte Ökonom des 20. Jahrhunderts. Er hat in zahlreichen Wirtschaftsdisziplinen deutliche Spuren hinterlassen und Begriffe wie „Wagniskapital“, „Firmenstrategie“ und den vierten Produktionsfaktor „Unternehmertum“ sowie das Kreativitätsprinzip eingeführt. Schumpeters Erkenntnisse machen den modernen Kapitalismus bis heute aktuell.

Foto: WirtschaftsWoche

Der amerikanische Ökonom Milton Friedman hat die Geldtheorie revolutioniert und sein Leben lang für freie Märkte und weniger Staat gekämpft. Als intellektueller Gegenspieler von John Maynard Keynes spaltete er Wissenschaft und Politik gleichermaßen. Zwischenzeitlich galt er als widerlegt. Jetzt zeigt sich: Friedmans Erkenntnis, dass die Geldmenge die Konjunktur und die Inflation bestimmt, ist aktueller denn je. Die Steuerung der Geldmenge durch Staaten und Notenbanken sah er als eine der wenigen Stellgrößen einer Wirtschaft, in der staatliches Eingreifen sinnvoll und gegebenenfalls nötig war. Er entwickelte die Idee der Bildungsgutscheine, das Konzept der negativen Einkommensteuer und lieferte den Regierungen die Blaupause für flexible Wechselkurse.

Foto: AP

Reinhard Selten ist Deutschlands bislang einziger Wirtschafts-Nobelpreisträger und ein Vorreiter volkswirtschaftlicher Laborversuche. Als Pionier der experimentellen Wirtschaftsforschung hat er die Spieltheorie verfeinert und damit etwa die Analyse von Verhandlungssituationen – etwa bei Lohnverhandlungen – deutlich weiterentwickelt. Selten erhielt den Nobelpreis für Wirtschaft 1994. Er begründete ein Labor für experimentelle Wirtschaftsforschung in Bonn, dessen Koordinator er noch heute ist – im Alter von 81 Jahren..

Foto: dpa

Der US-Ökonom Robert Shiller fordert eine neue Volkswirtschaftslehre, die sich der Psychologie von Menschen und Märkten öffnet. Lange war er ein Rufer in der Wüste – in der Finanzkrise ist er zum Massenprediger geworden. Bereits 2005 warnte er vor einer US-Immobilienkrise – die letztlich Auslöser der Finanz- und Schuldenkrise war. Seine Theorien zur Verhaltensökonomie (Behavioral Economics) gelten als Gegenentwurf zur lange propagierten Rationalität der Märkte. In seinen Hauptwerken geht es um Herdentrieb und irrationale Übertreibungen.

Foto: WirtschaftsWoche

Paul Anthony Samuelson (1915-2009) wurde 1970 mit dem Ökonomie-Nobelpreis ausgezeichnet. Er zählte zu den vielseitigsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts, und prägte die Volkswirtschaftslehre wie kaum ein anderer. Samuelson modernisierte den Keynesianismus, indem er Keynes' sowie neoklassische Theorien zu einer Synthese verband, darüber hinaus forcierte er als erster Ökonom die systematische Mathematisierung seines Fachs. Sein in 19 Sprachen übersetztes Standartwerk "Economics" ist bis heute das meistverkaufte VWL-Lehrbuch aller Zeiten.

Foto: Laif

Der schottische Ökonom Adam Smith (1723-1790) gilt als Urvater der Nationalökonomie. Er untersuchte als Erster systematisch die wohlstandsfördernde Wirkung von Arbeitsteilung und freien Märkten, und entwickelte die Ökonomie zu einer eigenständigen wissenschaftlichen Disziplin, wo sie zuvor nur als wenig beachteter Teil anderer Fachrichtungen galt. Sein Hauptwerk "Der Wohlstand der Nationen" findet sich auch heute noch auf den Literaturlisten von Volkswirtschaftsstudenten wieder, er gilt als Begründer dessen, was heute als die klassische Nationalökonomie bezeichnet wird. Seine Ideen sind noch immer Basis jeder angebotsorientierten Wirtschaftspolitik.

Foto: Pressebild

Herr Paqué, ist es nicht unbestreitbar, dass das heutige Wachstum die Reserven des gesamten Planeten überfordert?

Paqué: Natürlich brauchen wir ein verstärktes Wirtschaften in Kreisläufen. Nur die Vorstellung, dass wir im Voraus genau wissen, wo Engpässe auftreten – die widerspricht aller geschichtlichen Erfahrung. Ich halte es mit Trial and Error, also einem Prozess, an dessen Ende sich zeigen wird, welche Technologien uns weiterhelfen. Sobald am Markt Knappheiten auftauchen, werden sich Wege finden, damit umzugehen.

Wir reden nicht von Knappheiten, sondern von Endlichkeiten.

Paqué: Knappheiten sind stets das Ergebnis von Endlichkeiten.

Miegel: Das ist der Unterschied. Weil wir wirtschaften wie wir wirtschaften, verschlechtern sich fortwährend die Grundlagen dieses Wirtschaftens: Überfischte und übersäuerte Meere, sterbende Korallenriffe, vermüllte Ozeane. Und bisher hat kein technischer Fortschritt diese Entwicklung umgekehrt oder beendet oder auch nur verlangsamt, im Gegenteil.

Nordex

Nach zwei verlustreichen Jahren und vielen Einsparungen lief es 2013 für Nordex wieder besser. Der Windturbinenbauer kehrte in die Gewinnzone zurück. In der Vergangenheit trennte sich Nordex unter anderem verlustreichen Produktionsstätten in den USA und China und konzentrierte sich ganz auf den Bau von Onshore-Anlagen. Mit der Strategie konnte das Unternehmen in Deutschland Marktanteile gewinnen. 2012 kam Nordex auf 3,5 Prozent, 2013 waren es im On- und Offshore-Bereich zusammen bereits sieben Prozent. Auch die Aussichten sind gut: Für 2014 rechnet der Vorstand mit neue Aufträge im Umfang von 1,6 Milliarden Euro.

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Siemens Windenergiesparte

Siemens ist Weltmarktführer bei Offshore-Windrädern und dominiert auch in Deutschland diesen Bereich. Hierzulande kommt das Unternehmen in dem Segment auf 52,1 Prozent Marktanteil. Im On- und Offshore-Bereichen zusammen hatte Siemens Wind Power 2013 einen Anteil von 9,8 Prozent und liegt damit auf Platz vier. Nach dem Verkauf der gefloppten Solarsparte will sich Siemens künftig noch mehr auf die Energie aus Wind und Wasser zu konzentrieren. Das Geschäft lief zuletzt insbesondere im Ausland gut. Im Dezember 2013 erhielt das Unternehmen mehrere Großaufträge in den USA. In Deutschland gibt es aber auch Probleme: Bei der Anbindung von vier Offshore-Windparks in der Nordsee liegt Siemens dem Zeitplan um mehr als ein Jahr hinterher. Die Verzögerungen sollen Siemens bereits mehr als 600 Millionen Euro gekostet haben.

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Wiwo green

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Vestas

Der weltgrößte Windturbinenhersteller Vestas hatte in Deutschland 2013 einen Marktanteil von 16,7 Prozent (Onshore 20 Prozent). Damit hat der Anlagenbauer zwar rund sechs Prozent an die kleineren Mitbewerber verloren, liegt aber weiterhin klar auf Platz zwei. Allein 2013 stellte das dänische Unternehmen Anlagen mit einer Leistung von 598,9 Megawatt in Deutschland auf. Wirtschaftlich ist Vestas offenbar auf einem guten Weg: Nach massiven Sparmaßnahmen in den Vorjahren hat das Unternehmen im letzten Quartal 2013 erstmals seit Mitte 2011 wieder einen Gewinn erwirtschaftet. Der Jahresverlust lag bei 82 Millionen Euro, nach 963 Millionen Euro 2012.

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Enercon

Das vom Windpionier Aloys Wobben gegründete Unternehmen ist unangefochtener Marktführer in Deutschland bei Anlagen auf dem Festland (49,6 Prozent Marktanteil). Onshore-Anlagen mit einer Leistung von 1.484,6 Megawatt hat Enercon allein 2013 aufgestellt. Auf dem Gesamtmarkt musste der Windanlagenbauer allerdings Verluste hinnehmen. Lag der Markanteil 2012 bei 54,3 Prozent, betrug er zuletzt noch bei 41,4 Prozent. Weltweit hat das Unternehmen mittlerweile mehr als 20.000 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 28 Gigawatt installiert. Laut den Wirtschaftsforscher von Globaldata liegt Enercon im globalen Vergleich damit auf Platz. Geschlagen werden die Ostfriesen von der dänische Konkurrenz Vestas.

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Wie soll unsere Industrie wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie ihr Wachstum drosseln soll?

Miegel: Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit sind doch nicht das Gleiche. Ein Unternehmen kann wettbewerbsfähig bleiben, ohne zu wachsen.

Aber jedes Unternehmen steckt doch in einem Wachstumszwang. Es muss der Konkurrenz trotzen – und genügend Geld für die Entwicklung marktfähiger Produkte verdienen.

Miegel: Das soll es ja auch. Ich plädiere doch nicht für die Beendigung von Erkenntnisprozessen. Dafür bedarf es aber nicht ständiger Expansion.

Paqué: Weg vom Wettbewerb wollen Sie, denn der erzeugt fast automatisch Wachstum.

Herr Miegel, wir können Sie da nicht rauslassen. Was für ein Wirtschaftssystem schwebt Ihnen vor? Ohne Wachstum gibt es keinen Zins, keine Dividende.

Miegel: Bei Licht betrachtet gibt es die in den entwickelten Ländern schon heute nicht mehr. Was da als Zinsen und Dividenden ausgegeben wird, ist doch zumeist nur ein aufgeschäumtes Geldsubstrat ohne eigentliche Fundierung. Im Übrigen hat die Menschheit während des längsten Teils ihrer Geschichte ohne Zinsen und Dividenden gewirtschaftet. Doch entscheidend ist: Auch künftig wird es Zinsen und Dividenden geben, allerdings werden sie nur von einer recht kleinen Minderheit erwirtschaftet werden.

Herr Paqué, hat der Bankrott des Finanzmarktkapitalismus nicht vorweg genommen, was uns bei der hemmungslosen Übernutzung der Umwelt noch bevorsteht? Wir haben uns Zukunft gekauft, uns eine Weile an den Renditen berauscht – und werden jetzt auf eine Gegenwart zurückgeworfen, die ihre künftigen Potenziale schon verbraucht hat.

Paqué: Es ist unbestritten, dass im letzten Jahrzehnt die Bewertung der Vermögen der Vermögenssubstanz davongeeilt ist. Das war eine Ursache der anschließenden Krise. Aber an deren Ende, da bin ich sicher, werden wir wieder zu realen Renditen zurückkehren. Es widerspricht aller Erfahrung, dass wir keine echten Renditen mehr erwirtschaften können. Welcher Lenkungsmechanismus sollte wirtschaftliches Handeln sonst steuern?

Miegel: Was da als Wirtschaftswachstum ausgegeben wird, ist schon lange eine Fiktion, die seit den 1970er Jahren s durch kreditfinanzierte Konjunkturprogramme aufrecht erhalten wird. Die Schuldenberge, unter denen wir heute ächzen, können unschwer auf diese Wachstumspolitik zurückgeführt werden. Daher ist es blanker Hohn,wenn es heute heißt: Wir brauchen weiteres Wachstum, um unsere Schulden abzubauen. So wird seit 40 Jahren argumentiert und die Schuldenberge werden immer höher.

Das mag ja sein. Dennoch brauchen wir Wachstum auch, um die Renten und das Arbeitslosengeld zu finanzieren. Oder sehen Sie das anders?

Miegel: Wieso braucht eine Volkswirtschaft, die so gigantische Gütermengen wie die deutsche bereitstellt, noch größere Gütermengen, um die Sozialsysteme finanzieren zu können? Noch vor 30 Jahren hätten die Menschen gar nicht verstanden, wovon wir reden. Ebenso lässt sich die Beschäftigungsfrage außerhalb des Wachstumsparadigmas lösen. Das ist eine Verteilungsfrage.

Paqué: Ein Rückgang der Gütermengen und -werte soll es Ihrer Meinung nach richten? Was ist denn das für eine Vorstellung? Sie sagen, Sie sind für Innovationen in einer Welt, die nicht wächst. Mir ist schleierhaft, wie die aussehen soll. Noch schleierhafter ist mir, wie Sie Ihren Wunschzustand der „wohlwollenden Stagnation“ aufrecht erhalten wollen. Würde der deutschen Industrie nichts mehr einfallen, was sie verkaufen kann – ihr Niedergang wäre programmiert. Der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit bedeutet eine Verarmung relativ zu anderen Ländern. Entschuldigung, aber: Ihr Stagnationsbild ist Schönfärberei. Denken Sie mal an Großbritannien

Der Niedergang der Industrie hat dort das Aufblühen einer Finanzindustrie begünstigt, die das fehlende Wachstum künstlich erwirtschaften sollte. Ist das erstrebenswert?

Miegel: Wollen Sie mich nicht verstehen? Ich sage: Man kann innovativ sein, ohne expansiv zu sein.

Paqué: Erzählen Sie das mal einem Unternehmer. Wie stellen Sie sich das vor? Da geht der Chef in seine Forschungsabteilung und sagt: Leute, wir wollen keine neuen Märkte mehr erobern, wir verfolgen jetzt eine gezielte Strategie der Saturierung? Und was, wenn die Konsumenten das ganz anders sehen und das neue Produkt kaufen? Plötzlich haben sie – oh Schreck! – Wachstum!

Miegel: Sie wollen mich immer noch nicht verstehen. Das viel wahrscheinlichere Szenario ist doch, dass der Chef in seine Forschungsabteilung geht und sagt: Leute, die Rohstoffpreise und Umweltschutzauflagen erdrosseln uns. Lasst uns dringend etwas erfinden, das uns aus diesem Dilemma herausbringt. Auch wenn wir selbst dann eine Schrumpfung nicht ganz vermeiden können.

Paqué: Natürlich wird es immer Gewinner und Verlierer des Wachstums geben, aber insgesamt für die Gesellschaft ein Mehrwert herauskommen. Und der heißt Wachstum.

Aber was, meine Herren, sind die Lösungen? Sie, Herr Miegel, argumentieren apokalyptisch – und weichen der Frage nach den praktischen Konsequenzen einer Schrumpfkur aus. Sie, Herr Paqué, argumentieren zwangsoptimistisch: Nur mit mehr Wachstum überholen wir den wachsenden Ressourcenverbrauch – wie stellen Sie sich das vor?

Miegel: Ich rede vom Ende einer bestimmten Art zu wirtschaften und nicht vom Weltenende. Und die praktischen Konsequenzen hieraus, habe ich angesprochen. Ich sehe keine, die nicht zu handhaben wären. Und glücklicherweise hat das Umdenken ja auch schon eingesetzt. Das Problem ist: Es ziehen noch nicht alle mit. Deshalb stellt sich die Frage: Kann, darf und soll ein einzelner Staat vorangehen? Meine Antwort ist: Ja! Wer kann, muss jetzt das Notwendige tun.

Paqué: Wenn die Lage wirklich so dramatisch ist, wie Sie sagen, dann nutzt es überhaupt nichts, dass Deutschland vorangeht. Vor allem warne ich davor, Chinesen und Inder in ein Wachstumskorsett zu zwängen oder noch schlimmer: sie an den Pranger zu stellen.

Miegel: Das tut doch niemand.

Paqué: Was wir jetzt brauchen, sind geduldige Verhandlungen, bis diese Länder ein gewisses Wohlstandsniveau erreicht haben – und einen Bewusstseinswandel erleben. In 20, 30 Jahren wird China an einem Punkt sein, an dem sich auch dort andere Präferenzen durchsetzen werden. Und bis dahin müssen wir China mit einem Mix aus politischem Druck und technologischen Innovationen auf die Sprünge helfen.

Miegel: Sie kommen mir vor wie ein Autofahrer, der mit 100 Sachen auf eine Wand zurast und sagt: Bis jetzt ist doch alles gut gegangen. Das stimmt sogar. Aber irgendwann kommt aber der Punkt, da kann er so viel auf die Bremse treten, wie er will – er wird gegen die Wand prallen. Ihre Sicht mag ja realistisch sein, aber ich empfinde sie als zutiefst resignativ und folglich deprimierend.

Paqué: Ich warne vor überspannten Erwartungen, das ist alles. Und ich warne vor allem vor einem moralisierenden Ton. Ich verstehe mich nicht als verantwortungslosen Gesellen, der nicht vom Gaspedal runtergeht, sondern als nüchternen Beobachter, der weiß, dass zwischen Erkenntnis und Umsetzung politische Prozesse liegen, die Zeit brauchen. Wir müssen die Menschen in der ganzen Welt mitnehmen, und zwar auch jene, die heute noch mit bitterer Armut kämpfen.

Miegel: Also die Vorstellung, alles solle weiter wachsen, bis wir in einer Zeit angelangt sind, in der dieses Wachstum nicht mehr gebraucht wird – diese Vorstellung halte ich für abenteuerlich.

Paqué: Was empfehlen Sie denn?

Miegel: Erstens, wir nehmen den Fuß vom Gaspedal.

Paqué: In Deutschland. In China und Indien ja wohl nicht.

Miegel: In Deutschland und in den anderen entwickelten Ländern.

Paqué: Was wollen Sie damit erreichen? Wir sprachen am Anfang schon davon. In den entwickelten Ländern leben 20 Prozent der Weltbevölkerung.

Miegel: Aber diese 20 Prozent verbrauchen mindestens ebenso viele Ressourcen und belasten die Umwelt mindestens ebenso stark wie die übrigen 80 Prozent. In Sachen Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung stehen sich also zwei gleichgewichtige Blöcke gegenüber.

Paqué: Wie viel wollen Sie denn in Deutschland einsparen an Ressourcenverbrauch? Fünf Prozent, zehn Prozent, 20 Prozent? Über welchen Zeitraum? Wenn Sie jetzt sagen, Deutschland solle in den nächsten zehn Jahren zehn Prozent schrumpfen, dann sage ich Ihnen: Das bringt gar nichts. Wenn sich in den nächsten 30 Jahren drei Milliarden Menschen industrialisieren, dann ist das schlicht irrelevant.

Miegel: Wenn es nach ihnen ginge, könnten wir also die Hände in den Schoß legen. Das ist nicht meine Vorstellung von Zukunftsgestaltung. Vielmehr sollten wir in den entwickelten Ländern der übrigen Welt zeigen, wie es gehen kann.

Paqué: Ich habe nichts gegen Vorbilder, aber ich habe etwas dagegen, dass unsere Industrien abwandern und anderswo weniger umweltfreundlich produzieren als hier. Das ergibt global keinen Sinn.

Die OECD hat ausgerechnet, dass die Weltwirtschaft bis 2050 um das 15-fache wachsen muss, um neun Milliarden Menschen unseren Wohlstand zu ermöglichen. Ist das überhaupt denkbar?

Paqué: Na ja, 1820 hat man auch nicht gedacht, dass die Industrielle Revolution all das in Gang bringen würde. Aber natürlich, Sie haben Recht: Die Dramatik der heutigen Situation besteht darin, dass wir es nicht mit wenigen kleinen Tigerstaaten zu tun haben, die rasant wachsen, sondern mit zwei, drei Riesen. Und diese Riesen verändern die ganze Fragestellung.

Miegel: Sie verschlimmern die Situation.

Paqué: Sie lassen das Problem der Ressourcenknappheit drängender werden. Sie machen uns klar, dass wir einer Lösung nur dann näher kommen, wenn wir ihre Entwicklung begleiten.

Herr Paqué: Können wir unsere Erde mit Wachstum retten?

Paqué: Warum nicht? Ich meine, ich kenne die Zukunft nicht, Sie, Herr Miegel, allerdings auch nicht. Aber als überzeugter Liberaler habe ich das aufklärerische Grundvertrauen, dass die Menschheit in der Lage ist, ihre Probleme in den Griff zu bekommen – und zwar durch wohldurchdachtes politisches und wirtschaftliches Handeln, und nicht durch radikale Maßnahmen aus Angst vor der Zukunft.

Herr Miegel, lassen sich mit Verzichtaufrufen Mehrheiten gewinnen?

Miegel: Ich rufe nicht zum Verzicht auf, sondern sage: Stellen wir uns darauf ein, dass es weniger werden wird und lernen wir, mit dieser Situation umzugehen. Abgesehen davon hätte ich es noch vor zwei Jahren nicht für möglich gehalten, dass sich 2012 die FDP und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft veranlasst sehen, großformatig für Wachstum zu werben.

Das zeigt, dass sich das Klima deutlich verändert hat, dass an der Frage: „Hat sich unser Wachstumsmodell überlebt?“ keiner mehr vorbei kommt. Das heißt: Ich bin mir bewusst, dass sich vorläufig nur eine Minderheit von meinen Positionen angesprochen fühlt. Aber ich bin mir sicher, dass es sich dabei um eine rasch wachsende Minderheit handelt.

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