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Wie digitale Technik Handwerker besser machtNie mehr auf den Klempner warten

Mit Handwerkern ist es oft wie mit der Deutschen Bahn. Man ist froh, wenn eine(r) kommt. Dabei würden neue Computertechniken Betrieben helfen und Kunden profitieren.Rebecca Eisert und Sandra Rauch 21.04.2015 - 10:45 Uhr

Schreiner, Maurer und Klempner tun sich noch schwer mit digitaler Organisation. Aber es gibt clevere Pioniere.

Foto: Getty Images, Montage

Tischlermeister Sebastian Bächer hat den Aralsee gefräst. Ein detailgetreues Holzmodell des einst viertgrößten, nun fast ausgetrockneten Binnensees der Erde, sechs Meter im Durchmesser, samt Inseln und Halbinseln, Buchten und Landzungen.

Mit Aufträgen wie diesem hat sich die Tischlerei Bächer Bergmann aus Köln international einen Namen gemacht – komplex gefertigte Designobjekte, die „so kein anderer fräsen kann“, sagt Bächer. Sein Modell steht jetzt im Kasachstan-Pavillon auf der Expo 2015 in Mailand, die im Mai beginnt.

Hinter dem Erfolg steckt indes nicht nur handwerkliches Können, sondern auch ein Faible für digitale Technik: Das Modell des Sees hat er im Büro am Computer per Konstruktionsprogramm entworfen, dann die Daten per Mausklick zu einem Lasercutter in der Werkstatt nebenan geschickt. Die rheinische Tischlerei hat ihre Produktionsschritte in den vergangenen Jahren komplett digital vernetzt – und gehört damit zur Avantgarde im deutschen Handwerk.

Großer Nachholbedarf

3-D-Drucker in der Schreinerwerkstatt, Tablet-PCs auf Baustelle, Kfz-Datenaustausch über das Internet oder auch nur eine professionelle Homepage vom Metzgermeister an der Ecke sind aber eher Ausnahme als die Regel. Die meisten Handwerksbetriebe hierzulande tun sich mit der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse noch schwer.

Nur gut die Hälfte aller Betriebe besitzt laut Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) überhaupt eine aktuelle Web-Site. Gerade mal ein Drittel setzt Tablet-PCs zur Kundenberatung ein; mit Daten in der Cloud, dem dezentralen Datenspeicher auf weit entfernten Servern, können sich bisher nur 16 Prozent anfreunden. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Münchner Beratungsunternehmens ServiceBarometer hervor. Der Nachholbedarf im Handwerk in puncto Digitalisierung sei gewaltig, so das Ergebnis.

Das deutsche Handwerk in Zahlen
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Bei der Frage, ob es dem Handwerk gelingt, sich digitale Prozesse und soziale Medien zunutze zu machen, geht es daher bei Weitem nicht nur um schmückendes Beiwerk wie eine verspielte Homepage oder einen von vielen vermeintlichen Trends, den man mitgemacht haben muss.

Vielfach geht es ums Überleben. „Manche Landmetzgerei wäre heute doch schon pleite, wenn sie nicht per Online-Shop ihren Kundenstamm auf die gesamte Bundesrepublik und darüber hinaus erweitert hätte“, sagt Alexander Legowski, Sprecher des ZDH in Berlin. Der Zentralverband befürchtet schon heute, dass viele Betriebe nicht konkurrenzfähig bleiben und vom Markt verschwinden, wenn sie die Chancen nicht ergreifen, die sich ihnen in Gestalt von Online-Shops, digitalen Schnittstellen zu Industriekunden und professionellen Warenlager- und Kundenmanagementsystemen eröffnen.

Geht das Handwerk den Weg ins digitale Zeitalter nicht mit, hätte dies durchaus auch eine volkswirtschaftliche Dimension. Handwerksbetriebe bilden Fachkräfte für die deutsche Wirtschaft aus, sind Zulieferer und Entwicklungspartner von Schlüsselindustrien wie Maschinenbau- und Automobilindustrie, bestimmen die Qualität der Infrastruktur.

CNC-Technik in der Werkstatt

Eine ganze Reihe von Betrieben, immerhin, zeigt bereits heute, was alles möglich ist, wenn der Einsatz digitaler Techniken mit Verve vorangetrieben wird. Die Vorreiter setzen auf Smartphone-Apps und Facebook, nutzen professionelle Software und zeigen damit, welche Vorteile digitale Technologien nicht nur den Betrieben, sondern vor allem auch deren Kunden bieten.

In Schreinermeister Bächers Kölner Werkstatt etwa stehen nicht von ungefähr zwei große Computerized-Numerical-Control-, kurz CNC-Maschinen, die dank moderner Steuerungstechnik komplexe Formen hochpräzise fräsen können.

Laptop und Schweinebauch: Metzger Lindner verkauft Grillfleisch im eigenen Online-Shop.

Foto: Christoph Busse für WirtschaftsWoche

Technik wie diese gab es früher fast nur in der Industrie. Im Handwerk schafft sie heute neue Möglichkeiten für Produkte, die so individuell sind, wie der Kunde sie eben haben will – selbst Einzelstücke gibt es zu konkurrenzfähigen Preisen. „Ob ein Kunde einen Dachschrägenschrank mit drei oder mit vier Türen bekommt, kann ich mit wenigen Klicks ändern“, sagt Bächer. An digitaler Fertigungstechnik führe deshalb im Tischlerhandwerk kein Weg mehr vorbei, sagt der 33-Jährige. Anderenfalls werde seine Zunft von der Industrie, die mittlerweile ebenfalls Kleinserien profitabel fertigen könne, überrollt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schäkert bei der Eröffnung der Hannover Messe in Hannover mit indischen Maskottchen. Schon vor der Eröffnung hat sich Merkel für intensivere Handelsbeziehungen zum diesjährigen Messepartnerland Indien ausgesprochen. „Der Handel zwischen Deutschland und Indien kann noch verbessert werden, obwohl Deutschland schon der größte europäische Handelspartner Indiens ist“, sagte Merkel am Sonntagabend.

Foto: dpa

Merkel eröffnete die Messe am Abend gemeinsam mit dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi. Dabei mahnte sie zur Wachsamkeit: „Wir müssen in Europa einfach einen Zahn zulegen, genauso wie wir auch in Deutschland einen Zahn zulegen müssen“, sagte sie am Sonntag zur Eröffnung der weltgrößten Industrieschau . „Wir müssen uns jeden Tag ändern“, forderte Merkel mit Blick auf das Zukunftsthema vernetzte Produktion. Auch Modis Land will sich in Hannover als fortschrittliches Technologieland präsentieren. Modi versprach Reformen in seinem Land, um Handel zu erleichtern. „Für uns hat es außerdem höchste Priorität, eine Weltklasse-Infrastruktur zu schaffen“, sagte er.

Foto: dpa

Obwohl beide Länder ihre Beziehungen seit der Öffnung Indiens für Europa durch diverse Reformen ab 1991 intensivieren wollen, hat der bilaterale Handel wegen der Wachstumsschwäche der indischen Wirtschaft zuletzt abgenommen. So schrumpfte das Handelsvolumen in der Saison 2013 -2014 im Vergleich zur Vorperiode um 7,4 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro. In der Rangfolge der deutschen Handelspartner steht Indien auf Platz 24, bei Ein- und Ausfuhren auf Platz 25. Umgekehrt steht Deutschland in Indien als Lieferant an 9. Stelle und als Abnehmer indischer Waren an 8. Stelle. In Indien werden vor allem Investitionsgüter nachgefragt, also Maschinen, die etwa ein Drittel am Gesamtexport nach Indien ausmachen, sowie Elektrotechnologie, Metallwaren, Chemie, Automobile. Nun will Indien wieder in di Offensive gehen und selbst als Handelspartner attraktiver werden. Mit seiner Milliardenbevölkerung will in diesem Jahr China als wachstumstärkstes Schwellenland überholen.

Foto: dpa

Nach Dampfmaschine, Fließband und Elektronik soll der Wirtschaft nun die vierte Revolution bevorstehen: die Vernetzung von Produkt, Maschine und Werkzeug in der Industrie 4.0.

Foto: dpa

Doch nur schleppend nimmt die nächste Entwicklungsstufe der Produktion in Deutschland Fahrt auf: Nur etwa die Hälfte der großen Unternehmen und 43 Prozent der Mittelständler messen der Industrie 4.0 eine hohe Bedeutung bei, ergab eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom.

Foto: dpa

Ein Grund ist laut Bitkom, dass viele Unternehmen die Chancen der Industrie 4.0 unterschätzen. Bei der Hannover Messe sollen ihre Möglichkeiten Gestalt annehmen. Schon zum dritten mal verschreibt sich die Hannover Messe damit demselben Thema, dieses Mal unter dem Titel „Integrated Industries – Join the Network“.

Foto: dpa

Mensch-Maschine-Kooperation ist ein zentrales Thema bei der diesjährigen Ausgabe der Messe. Die nächste Generation Roboter soll nicht mehr hinter Gittern, sondern Seite an Seite mit dem Facharbeiter werken. Ein Beispiel ist das Greifsystem des Herstellers Schunk.

Foto: dpa

Messe-Star aus dem Bereich ist der Kleinroboter der Firma ABB. Kurz bevor die ersten Besucher die Messehallen erobern, bereitet ein Ingenieur YuMi auf seinen großen Auftritt vor.

Foto: dpa

An der Seite von Messe-Vorstand Jochen Köckler hatte YuMi schon vor dem Veranstaltungsbeginn seinen ersten großen Auftritt. Bei der Eröffnungs-Pressekonferenz führte er auf der Bühne seine gelenkigen Arme Form. (Foto: Hannover Messe)

Foto: Handelsblatt

Die Firma Kuka will sich mit ihren Leichtrobotern ebenfalls in dem Feld positionieren und liefert bereits Modelle etwa an die großen Autobauer. So bedient eine Softwareentwicklerin auf der Hannover Messe am Stand von Volkswagen einen Kuka-Roboter.

Foto: dpa

„eMotion“ heißt es am Messestand der Firma Festo. Das Unternehmen für Steuerungs- und Automatisierungstechnik stellt in Hannover unter anderem ultraleichte Flugobjekte in Gestalt von Schmetterlingen vor, die ihr Flugverhalten im Kollektiv koordinieren.

Foto: REUTERS

Und Festo hat weitere Technologien im Angebot, die Vorbilder in der Natur haben. Für die Roboterameisen „BionicANTs“ hat sich die Firma nicht nur die filigrane Anatomie der natürlichen Ameise zum Vorbild genommen. Sie hat auch das kooperative Verhalten der Insekten mittels komplexer Regelalgorithmen in die Welt der Technik übertragen.

Foto: dpa

Indien ist in diesem Jahr erneut Partnerland der Hannover Messe. Rund 400 Aussteller aus dem Land sind vertreten und eine hochkarätig besetzte Delegation reist nach Deutschland. Mit dabei ist auch der neue Premierminister Narendra Modi.

Foto: dpa

Trotzdem arbeitet schätzungsweise höchstens ein Drittel der Tischler mit CNC-Maschinen. Am Markt zeige sich das schon deutlich, sagt Bächer: „Alle Tischler, bei denen es gut läuft, besitzen eine.“

Struktur auf dem Bau

Von den Handwerkskammern beauftragte Berater sagen, den meisten Handwerksmeistern fehlt es an Zeit, Mut und Know-how, um digitale Lösungen voranzutreiben. Die von ServiceBarometer befragten 4200 Meister und Meisterschüler sagen, sie wüssten viel weniger über technische oder Organisationssoftware als über den Umgang mit Material und Werkzeugen.

Vor diesem Hintergrund entstand das vom Bundesbildungsministerium geförderte Projekt „eWorkBau“, das der Desorganisation auf deutschen Baustellen den digitalen Kampf ansagt. Bauherren wissen es: Gerade am Bau ist bisher zu oft eine Mischung aus Trödel- und Chaostrupp am Werk. Egal, ob beim milliardenverschlingenden Berliner Großflughafen oder dem schlichten Eigenheim im Grünen – ohne Verzögerungen und Kostensteigerungen geht es selten: Mal können die Dachdecker nicht anfangen, weil das Gerüst noch nicht steht, mal gehen dem Elektriker die Kabel aus, oder der Klempner hat gerade nicht die richtige Steckmuffe zur Hand – und der Kunde muss wieder warten.

Mit besserer Koordination in und zwischen den beteiligten Gewerken ließen sich die gröbsten Schnitzer vermeiden – und die Nerven der Bauherren schonen. Jens Bille entwickelt im Rahmen von „eWorkBau“ am Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik an der Uni Hannover (HPI) ein Schulungskonzept für eine Methode, die in Großbritannien längst Standard ist:

Handwerker sollen lernen, mit dem sogenannten Building Information Modeling (BIM) – zu Deutsch: Gebäudedatenmodellierung – den Bau und Ausbau eines Hauses anzupacken. Meister sollen am Rechner planen, dokumentieren und prüfen können, wer wann was auf der Baustelle treibt oder auch später im fertigen Gebäude dieses reinigt und instand hält. „Ein Großteil der britischen Olympia-Bauwerke für die Sommerspiele in London 2012 wurde dank BIM nicht nur pünktlich, sondern deutlich günstiger als geplant fertiggestellt“, sagt Projektkoordinator Bille. Irgendwann, hofft er, soll das BIM-Modul flächendeckend auf dem Lehrplan der Meisterausbildung in den Bauberufen stehen.

Frank Dornach, Leiter der ServiceBarometer-Studie, rät Handwerkern, sich wesentlich häufiger zusammenzutun. Statt nur Einzelleistungen anzubieten, sollten sie Komplettlösungen koordinieren und den Auftraggebern so viel Organisationsarbeit abnehmen wie möglich. Beim Badezimmerumbau bietet der Sanitär- und Heizungsfachbetrieb im Idealfall eben nicht nur an, den Einbau der Armaturen zu besorgen, sondern auch Fliesenleger, Maler und Tischler für die neuen Schränke zu koordinieren. „Bei so komplexen Projekten helfen digitale Datenplattformen zur Realisierung des gemeinsamen Ergebnisses natürlich ungemein“, beobachtet Dornach.

Ein knappes Drittel der von ihm Befragten bietet bereits Leistungen „alles aus einer Hand“ an. Bei den erfolgreichsten zehn Prozent der Betriebe sind es schon über 40 Prozent. „Das kommt bei den Kunden also sehr gut an“, sagt Dornach.

Grillfleisch online

Was entstehen kann, wenn IT-Kenntnisse und meisterliches Handwerk aufeinandertreffen, zeigt Daniel Lindner, Junior-Chef einer Landmetzgerei aus dem nordbayrischen Zochenreuth, einem 150-Einwohner-Ort an der Fränkischen Bierstraße. Der 24-Jährige hatte eine Ausbildung in der IT-Branche absolviert, bevor er als Quereinsteiger im elterlichen Betrieb anfing. Die Metzgerei ist für Spezialitäten wie Dry Aged Beef vom Simmentaler Rind oder japanisches Wagyu-Fleisch längst bekannt. Doch wie viel Edelfleisch lässt sich in Zochenreuth schon verkaufen?

Die Folgen von Industrie 4.0 für die Branchen in Deutschland bis 2025
Maschinenbau
Automobilbau
Nahrungsmittel
Sonstige
Gesamt

„Mir war klar, dass wir einen Weg finden müssen, um mehr Gourmetkunden zu erreichen“, sagt Lindner. Die Lösung lag, angesichts seiner IT-Vorkenntnisse, auf der Hand: ein Fleischversand übers Internet. Lindner erarbeitete ein Konzept und eröffnete die Seite Clickandgrill.

Platz 30: Ensinger

Die 1966 gegründete Ensinger GmbH verarbeitet Kunststoffe zu Halbzeugen, Fertigteilen, Profilen oder Compounds. Neben dem Hauptsitz im baden-württembergischen Nufringen fertigt Ensinger an zwei weiteren Standorten in Deutschland. Das Familienunternehmen hat außerdem 14 Fabriken in aller Welt, darunter fünf in den USA und eine in China sowie zahlreiche Vertriebsniederlassungen – bis hin nach Indien.

Branche: Kunststoffe
Mitarbeiter 2012: 2181
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 100,00/350,20
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 13,35 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 876,2

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 29: Sennheiser electronic

Die Firma Sennheiser ist vor allem Audio-Fans ein Begriff. Der Mittelständler aus Wedemark-Wennebostel ist vor allem für seine Mikrofone und Kopfhörer bekannt. Im Profi-Bereich bietet das 1945 gegründete Unternehmen Broadcast-Technik, Luftfahrtkommunikationssysteme und Headsets für Callcenter an.

Branche: Audiotechnik
Mitarbeiter 2012: 2100
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 229,10/584,40
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 9,82 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 906,3

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 28: Adva Optical Networking

Der Glasfaser-Spezialist Adva Optical Networking wurde erst 1994 als kleines Start-up im thüringischen Meiningen und in München gegründet. Die Glasfaser-Übertragungstechnik von Adva wird weltweit von mehr als 10.000 Unternehmen eingesetzt. Produziert wird am Unternehmenssitz in Meiningen, die Verwaltung sitzt im bayerischen Martinsried.

Branche: Telekommunikation
Mitarbeiter 2012: 1378
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 88,06/330,10
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 14,13 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 907,3

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Screenshot

Platz 27: Schottel

Die Schottel Gruppe mit Sitz im rheinland-pfälzischen Spay am Rhein entwickelt, konstruiert, produziert und vertreibt steuerbare Schiffsantriebs- und Manövriersysteme sowie komplette Antriebsanlagen.

Branche: Schiffsmaschinenbau/Antriebstechnik
Mitarbeiter 2012: 1100
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 80,00/313,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 14,625 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 911,6.

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: PR

Platz 26: Pfeiffer Vacuum Technology

1890 in Wetzlar gegründet, entwickelte sich Pfeiffer schnell zum führenden Unternehmen für Vakuumtechnik. Die 1958 erfundene Turbopumpe macht noch heute in ihrer weiterentwickelten Form 40 Prozent des Konzernumsatzes aus. Der Maschinenbauer ist im TecDax gelistet.

Branche: Vakuumlösungen
Mitarbeiter 2012: 2270

Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 150,90/461,30
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 11,82 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 948,9

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: WirtschaftsWoche

Platz 25: igus

Die 1964 in Köln gegründete Igus GmbH ist ein Spezialist für Spitzguss-Kunststoffteile. Alle Produkte, wie etwa Kunststoffgleitlager oder flexible Spezialleitungen werden in diesem Verfahren hergestellt. Igus ist der weltweit größte Hersteller von Energiekettensystemen mit Spezialleitungen, Steckern und Zubehör.

Branche: Kunststoff-Energieketten
Mitarbeiter 2012: 2175
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 117,00/399,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 13,05 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 961,7

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 24: Hansgrohe

Hansgrohe stellt Armaturen, Brausen, Thermostate, Abläufe und Badzubehör her. Das 1901 in Schiltach im Schwarzwald gegründete Unternehmen darf nicht mit der Firma Grohe, die ebenfalls Armaturen herstellt und von Hans Grohes Sohn Friedrich gegründet wurde, verwechselt werden. Die Familie des jüngsten Sohns des Firmengründers hält heute noch 32 Prozent des Unternehmens, 68 Prozent gehören der amerikanischen Masco Corporation.

Branche: Armaturen
Mitarbeiter 2012: 2178
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 360,50/805,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 8,37 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 992,6

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: REUTERS

Platz 23: Emka Beschlagteile

Die Emka Beschlagteile GmbH stellt Komponenten für industrielle Schränke und Gehäuse her. Heute fertigt das 1932 in Velbert bei Düsseldorf gegründete Unternehmen weltweit an acht Standorten.

Branche: Verschlusstechnik
Mitarbeiter 2012: 1400
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 42,99/230,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 18,26 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1000,5

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 22: Bitzer

Bitzer aus dem schwäbischen Sindelfingen ist ein Spezialist für Klima- und Kältetechnik. Das Unternehmen ist mit über 40 Tochtergesellschaften international aufgestellt und fertigt unter anderem in Deutschland, Portugal, Südafrika, Australien, China und den USA Verdichter, Druckbehälter und Verflüssigungssätze.

Branche: Kältemaschinen
Mitarbeiter 2012: 3046
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 231,58/639,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 10,67 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1120,5

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 21: Pöschl Tabak

Pöschl gehört zu den weltweit größten Produzenten von Schnupftabak – in Deutschland hat das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 95 Prozent, weltweit noch von 50 Prozent. Pöschl Tabak hat seinen Sitz in Geisenhausen bei Landshut und befindet sich noch immer im Besitz der Familien Pöschl und Engels. Neben Schnupftabak stellt Pöschl auch Feinschnitt- und Pfeifentabak her.

Branche: Tabakwaren
Mitarbeiter 2012: 800
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 109,60/416,01
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 14,27 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1163,0

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: WirtschaftsWoche

Platz 20: Mapal Dr. Kress

Mapal Dr. Kress zählt zu den international führenden Anbietern von Präzisionswerkzeugen für die Metallbearbeitung. Bei der Feinbearbeitung mit spanabhebenden Werkzeugen sieht sich das Unternehmen aus Aalen als weltweiten Technologieführer. Zu Mapal gehören noch zahlreiche weitere Unternehmen, die allesamt auf besondere Werkzeuge spezialisiert sind.

Branche: Maschinenbau
Mitarbeiter 2012: 4157
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 120,00/440,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 13,88 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1173,3

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 19: Maschinenfabrik Reinhausen

Die MR Maschinenfabrik Reinhausen GmbH, so der vollständige Name, fertigt Komponenten für Transformatoren. Bei der Produktion der sogenannten Laststufenschaltern zählt das 1868 im Regensburger Stadtteil Reinhausen gegründete Unternehmen zu den Weltmarktführern.

Branche: Maschinenbau
Mitarbeiter 2012: 2850
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 218,00/630,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 11,20 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1190,6

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 18: Viega

Die Viega GmbH & Co. KG stellt unter anderem Sanitär- und Heizungssysteme, Rohrleitungssysteme und Entwässerungstechnik her. Bei der Pressverbindungstechnik sieht sich das Unternehmen selbst als Weltmarktführer. Neben dem Stammhaus in Attendorn fertigt das Familienunternehmen in vier deutschen Zweigwerken in Deutschland und einem in den USA.

Branche: Heizung, Sanitär
Mitarbeiter 2012: 3500

Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 395,00/915,36
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 8,77 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1205,9

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 17: Manz

1987 im baden-württembergischen Reutlingen gegründet, begann die Manz Automation AG mit der automatisierten Produktion von kristallinen Solarzellen. Inzwischen firmiert das Unternehmen nur noch als Manz AG und hat neben den Solarzellen noch die Bereiche Displays (LCD, LED, OLED und Touchscreens) und Lithium-Ionen-Batterien aufgebaut.

Branche: Display- und Solarindustrie
Mitarbeiter 2012: 2000
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 24,00/184,11
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 22,60 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1228,2

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 16: Norma Group

Die Norma Group ist auf Verbindungstechnik spezialisiert. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt rund 35.000 Verbindungssysteme für industrielle Anwendungen. Die Kunden kommen unter anderem aus der Öl- und Gasbranche, der Autoindustrie, Luft- und Raumfahrt sowie Infrastruktur und Bewässerung.

Branche: Verbindungstechnik
Mitarbeiter 2012: 4485
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 197,60/604,60
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 11,83 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1245,3

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 15: Schenck Process

Die Schenck Process GmbH entstand aus der 1881 gegründeten Darmstädter Eisengießerei und Waagenfabrik von Carl Schenk. Heute gilt das Unternehmen als einer der Weltmarktführer im Bereich der Mess- und Verfahrenstechnik. Die Schenck Process GmbH beschäftigt  nach eigenen Angaben rund 3.400 Mitarbeiter an weltweit 33 Standorten.

Branche: Mess- und Regeltechnik
Mitarbeiter 2012: 3400
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 240,00/680,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 10,98 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1246,7

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 14: KWS Saat

Das niedersächsische Pflanzenzüchtungs- und Biotechnologie-Unternehmen KWS Saat AG züchtet seit über 150 Jahren landwirtschaftliche Nutzpflanzen. Das Unternehmen ist in mehr als 70 Ländern präsent.

Branche: Saatgut
Mitarbeiter 2012: 3851
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 433,70/986,30
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 8,56 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1256,7

Bildquelle: KWS SAAT AG

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 13: Rimowa

Koffer aus Aluminium und Polycarbonat sind die Spezialität der Rimowa GmbH (kurz für „Richard Morszeck Warenzeichen“). Der Hersteller aus Köln ist bereits seit 1898 im Geschäft. Heute vertreibt Rimowa seine Koffer in 65 Ländern.

Branche: Koffer
Mitarbeiter 2012: 1300
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 25,00/206,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 22,54 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1266,0

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 12: Sick

Das 1946 gegründete Unternehmen Sick zählt zu den führenden Herstellern von Sensoren und Sensorlösungen für industrielle Anwendungen.

Branche: Sensortechnik
Mitarbeiter 2012: 6302
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 420,40/971,31
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 8,73 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1272,8

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 11: Rosenberger

Seit mehr als einem halben Jahrhundert entwickelt Rosenberger Verbindungslösungen in der Hochfrequenz- und Fiber-Optik-Technologie.

Branche: Hochfrequenztechnik
Mitarbeiter 2012: 5000

Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 126,50/483,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 14,34 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1361,2

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Screenshot

Platz 10: Brückner Technology Holding

Die Brückner-Gruppe aus Siegen gehört zu den führenden Unternehmen im Maschinen und Anlagenbau.

Branche: Maschinenbau
Mitarbeiter 2012: 1676
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 225,20/682,40
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 11,72 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1385,4

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Screenshot

Platz 9: Sirona Dental Systems

Sirona stellt Behandlungs- und Diagnosegeräten für Zahnarztpraxen, zahntechnische Laboratorien und Kliniken her. Das Unternehmen entstand 1997 aus der Dentalsparte der Siemens AG.

Branche: Dentalindustrie
Mitarbeiter 2012: 2979
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 284,00/814,56
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 11,11 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1521,7

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 8: Realtime Technology

Die 1999 gegründete Realtime Technology AG ist ein auf industrielle 3D-Visualisierung spezialisierter Software-Anbieter.

Branche: IT / Software
Mitarbeiter 2012: 689
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 3,35/73,70
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 36,22 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1547,7

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Screenshot

Platz 7: JF Hillebrand Group

Die Spedition J. F. Hillebrand ist der weltweit größte Wein- und Getränkespediteur. Das 1844 gegründete Unternehmen mit Sitz in Mainz transportiert in 83 Ländern weltweit.

Branche: Logistik
Mitarbeiter 2012: 2000
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 335,24/934,70
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 10,8 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1671,4

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Screenshot

Platz 6: Beckhoff Automation

Die Beckhoff Automation GmbH & Co. KG ist ein führender Hersteller von Automatisierungstechnik. Das Unternehmen mit Sitz in Verl realisiert offene Automatisierungssysteme auf der Grundlage PC-basierter Steuerungstechnik. Mit einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzplus von rund 18 Prozent in zehn Jahren ist Beckhoff Automation aus Westfalen der erfolgreichste Aufsteiger unter den wachstumsstärksten Weltmarktführern im deutschen Mittelstand.

Branche: Automatisierungstechnik
Mitarbeiter 2012: 2200
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 78,00/408,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 17,955 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1712,0

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: PR

Platz 5: Beumer Maschinenfabrik

Die Beumer Maschinenfabrik wurde 1935 als Maschinenfabrik für die Produktion von Förderanlagen gegründet. Erste Aufträge kamen aus der westfälischen Zement- und Kalkindustrie und vom Bergbau des Ruhrgebietes. Heute ist das Unternehmen weltweit tätig und kommt nach eigenen Angaben auf einen Auslandsanteil von mehr als 85 Prozent.

Branche: Maschinenbau
Mitarbeiter 2012: 3700
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 104,04/511,70
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 17,27 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 1996,3

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 4: Big Dutchman

Big Dutchman aus dem niedersächsischen Vechta vertreibt Fütterungsanlagen und Stalleinrichtungen für die Haltung von Geflügel und Schweinen.

Branche: Agrartechnik
Mitarbeiter 2012: 2432
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 250,00/858,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 13,12 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 2083,9

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 3: Mobotix

Die Mobotix AG aus Rheinland-Pfalz entwickelt und vertreibt netzwerkbasierte Videoüberwachungsanlagen. Das Unternehmen zählt dabei zu den führenden Anbietern weltweit.

Branche: Sicherheitskameras
Mitarbeiter 2012: 336
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 3,00/81,60
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 39,14 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 2137,9

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: WirtschaftsWoche

Platz 2: Lürssen

Die Lürssen Werft GmbH & Co. KG ist eine deutsche Schiffswerft aus Bremen. Mit einem jährlichen durchschnittlichen Umsatzplus von mehr als zwölf Prozent in zehn Jahren ist der Bremer Schiffbauer Lürssen der am zweitschnellsten wachsende Weltmarktführer im deutschen Mittelstand.

Branche: Schiffbau
Mitarbeiter 2012: 1400
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 300,00/984,90
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 12,6 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 2248,5

Bildquelle: Klaus Jordan

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Presse

Platz 1: Hirschvogel Holding

Mit einem jährlichen durchschnittlichen Umsatzplus von rund 16 Prozent in zehn Jahren ist der Automobilzulieferer Hirschvogel aus dem bayerischen Denklingen Deutschlands wachstumsstärkster mittelständischer Weltmarktführer.

Branche: Automobilzulieferer
Mitarbeiter 2012: 4000
Umsatz im Geschäftsjahr 2002/2012 (in Mio. Euro): 179,90/780,00
durchschnittliches jährliches Wachstum über zehn Jahre: 15,80 Prozent
Birch-Index² (prozentuales mal absolutes Wachstum): 2601,9

Quellen: Bundesanzeiger, eigene Schätzungen, Datenbank Weltmarktführer

Foto: Andreas Chudowski für WirtschaftsWoche

Dort lassen sich Grillwürste, Fleisch oder Marinaden vergleichbar simpel bestellen wie Bücher bei Amazon. Montags wird in der Metzgerei Lindner geschlachtet, dienstags das Fleisch zerlegt, am Donnerstag ist es – verpackt in einer Styroporbox mit Einweg-Kühlakku – bei Kunden in Deutschland oder Österreich.

Bei Google ganz oben

Während sich die großen Lebensmittelhändler noch immer schwertun mit der digitalen Vermarktung, hat Lokalmatador Lindner mit seinem Shop eine Marktlücke erobert: Wer das Wort „Grillfleisch“ googelt, landet den ersten Treffer auf Clickandgrill. Und wann immer Promi-Koch Tim Mälzer sich im Fernsehen an einem Flank Steak austobt oder Feinschmecker-Magazine Wagyu-Rind in den Gourmethimmel loben, läuft auf dem Online-Shop der Bestelleingang heiß. Sobald das Wetter schön werde, „ist so viel los, dass ich kaum noch vom Computer wegkomme“, sagt Jungunternehmer Lindner.

Das allerdings können bisher die wenigsten Handwerker von sich behaupten. Noch klafft zwischen fachlichem und digitalem Know-how eine riesige Lücke. „Informationstechnologien sind nicht unbedingt die Kernkompetenz der Handwerker“, bestätigt Wolfram Kroker aus Lübeck. Er ist einer von deutschlandweit 38 sogenannten E-Business-Lotsen, die Handwerksbetrieben helfen sollen, Berührungsängste gegenüber neuen Technologien abzubauen.

Die Motive der aktuellen Jugendkampagne sind "ausgewählte Beispiele dafür, dass man sich im Handwerk selbst verwirklichen kann”, sagt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks.

Foto: PR

Entstanden sind die Motive bei den Dreharbeiten für das Online-Video zu „Handwerk bringt dich überall hin“, für die Handwerker auf außergewöhnlichen Arbeitseinsätzen in ganz Europa begleitet wurden.

Foto: PR

Auf www.handwerk.de werden die Plakate um Kurzvideos ergänzt werden. Ein QR-Code auf den Bildern leitet direkt dort hin.

Foto: PR

Bitter nötig ist das vor allem, wenn Handwerker als Auftragnehmer und Zulieferer der Industrie im Geschäft bleiben wollen. „Wir beobachten, dass Partner aus der Industrie das Thema vorantreiben und helfen, digitale Lösungen einzuführen“, formuliert es Dornach von ServiceBarometer diplomatisch. Wer als Zulieferer arbeitet, wird im besten Fall mitgezogen und gefordert.

Für Carolin und Florian Bertges, Geschäftsführer eines Unternehmens für Werkzeugbau und Stanzerei, ist es daher keine Frage mehr, ob sie Prozesse im Unternehmen digitalisieren, sondern: welchen als Nächstes? Der Handwerksbetrieb aus der Nähe von Coburg fertigt mit seinen 30 Mitarbeitern unter anderem Teile für die Höhenverstellung von Autositzen, in Serien von bis zu sechs Millionen Stück pro Jahr. Die in anderen Branchen noch wenig genutzte computergesteuerte Produktion ist hier längst Standard. Nun geht der Betrieb den nächsten Schritt: Per elektronischem Datenaustausch sollen künftig Kundenbestellungen, die bisher über E-Mail, Fax oder Datenserver eintrafen, direkt in die Firmen-EDV des Handwerksbetriebs eingespielt werden.

In einem Pilotprojekt erprobe man zurzeit ein System für den digital gestützten Datenaustausch mit einem Werk eines Kunden, sagt Florian Bertges. Ziel sei es, von der Bestellung bis zur Auslieferung alle Prozesse digital abzubilden – eine Riesenaufgabe für einen Mittelständler ohne eigene IT-Abteilung. „In der Industrie ist eine solche Spezialabteilung natürlich üblich, bei Unternehmen unserer Größe nicht“, sagt Bertges.

Läuft alles wie geplant, spart der Betrieb künftig jede Menge Zeit und Kosten: Kapazitäten und Materialbedarf stehen auf Knopfdruck parat, während sich der Fertigungsleiter bisher die Daten aus verschiedenen Excel-Listen zusammensuchen muss. „Die Zeit kann er für anderes nutzen“, so Bertges. „Und wir können wachsen, ohne zusätzliches Personal einzustellen.“ Er sieht die Digitalisierung als „Schritt zur Professionalisierung und Industrialisierung“ des ursprünglich aus dem Handwerk stammenden Unternehmens, „wir erreichen damit industrielle Standards“.

Effizienz im Handwerksbüro

„Vielen Betrieben ist gar nicht bewusst, wie viel effizienter sie mit digitalen Lösungen arbeiten können“, sagt Michael Heil. Er leitet das Projekt eMasterCraft – eBusiness am Institut für kybernetisches Planen und Bauen in Kaiserslautern. Es soll die Durchlaufzeit von Aufträgen im Büro und auf der Baustelle reduzieren. Im ersten der beiden Testbetriebe, in denen er seit mehr als zwei Jahren Prozesse optimiert hat, hat sich der Gewinn vervielfacht.

Die Verbesserungen beginnen bei vermeintlich simplen Aufgaben wie etwa dem Anlegen eines Anrufformulars. Die Nummer des Kunden ist im Rechner hinterlegt, die Bürokraft bekommt, sobald sie den Hörer abnimmt, die Kundendatei auf den Bildschirm. Soll zum Beispiel der Meister dringend zurückrufen, erhält dieser über die IT-Anlage eine Push-Nachricht mit den Daten des Kunden aufs Handy.

Oder: Bauleiter fahren mit der digitalen Akte auf dem Tablet-PC zur Baustelle, erfassen vor Ort Sprach- und Bildnotizen über den Stand der Arbeiten und haken digitale Checklisten ab. Zeitpläne sind im Internet hinterlegt, der Bauleiter vergleicht Soll- und Ist-Zustand. Heil sieht noch riesiges Potenzial in der Digitalisierung. „Wer nicht mitmacht, hat das Nachsehen oder ist irgendwann weg“, sagt er.

Wer dagegen mit der richtigen Idee aufwartet, kann sein lokales Geschäft globalisieren. Orthopädie-Schuhmachermeister Markus Schott im nordhessischen Homberg zeigt, wie das geht. Er fertigt Zehensandalen nach Maß. Nach Vorgabe des persönlichen Fußabdrucks wird das Fußbett gescannt und am PC modelliert. Der Rest bleibt Handarbeit. Jede Sandale ist ein Unikat, bestellt via Online-Shop.

Die Idee kam Schott am Strand von Sydney, wo lässige Sandalen zur Grundausstattung gehören. Dank Internet hat seine Marke MyVale Fans rund um den Globus gefunden. Sogar Hollywood-Star Russell Crowe zählt zu den Kunden.

Das Gros der deutschen Handwerker tut sich mit der Vermarktung eigener Produkte und Dienstleistungen im Netz ungleich schwerer. Selbst bei zentralen Themen wie der Online- und Suchmaschinenoptimierung attestieren sich die Betriebe laut ServiceBarometer-Studie nur schwache Fähigkeiten.

Dabei „kann auf Dauer nicht überleben, wer im Internet nicht sichtbar ist“, sagt Matthias Schultze, Leiter des Betriebs Maler Heyse in Hannover. Er setzt alles dran, damit er bei der Google-Suche nach „Maler Hannover“ auf einem der ersten Plätze auftaucht. Drei bis vier Stunden am Tag füttert der 41-Jährige dafür die Homepage, den Blog und soziale Medien von Facebook über Twitter bis Pinterest mit kleinen Geschichten. Während Schultze tippt oder Fotos hochlädt, rattern die Algorithmen der Suchmaschinen, die neue Inhalte und rege Aktivität in sozialen Medien bewerten – die Basis für einen Spitzenplatz im Google-Ranking.

Mal verrät er Tricks fürs Treppenhausstreichen, mal können Follower über den Farbton für eine Fassade abstimmen. Kunden bittet Schultze gezielt, den Betrieb auf dem Portal „KennstDuEinen“ zu bewerten.

Durch Storytelling auf vielen Kanälen will der Malermeister wirklich jeden Interessenten im Internet erwischen. Schon heute finden neun von zehn Neukunden ihren Handwerker über das Netz.

Schultze weiß, dass viele Kollegen das Internet oder gar soziale Medien immer noch als Spielerei abtun. Ein Fehler, sagt er: „Die heute 20-Jährigen sind die Entscheider von morgen. Die schauen nicht in die Gelben Seiten, wenn sie einen Malermeister brauchen. Die fragen ihr Smartphone.“

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