Daimler Buses setzte 2017 mehr Fahrzeuge ab: 28.700 Busse und Fahrgestelle verkaufte die Bus-Sparte des Konzerns – 2500 mehr als im Jahr zuvor. Während die Gewinne in Europa, Brasilien und Argentinien stabil blieben bzw. gesteigert werden konnten, gingen die Gewinne in Indien und der Türkei deutlich zurück. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen von Daimler Buses sank weltweit im Vergleich zum Vorjahr leicht: um sechs Millionen Euro auf 243 Millionen Euro.
Als Gründe für den weltweit insgesamt aber steigenden Absatz im abgelaufenen Jahr nennt der Leiter von Daimler Buses, Hartmut Schick, die Markterholung in Lateinamerika: „Allein in Brasilien konnten wir im letzten Jahr 46 Prozent mehr Fahrgestelle verkaufen als im Jahr zuvor.“
Auch mit dem Absatz in Asien ist Schick zufrieden: Dort legte die Daimler-Bus-Sparte um 33 Prozent zu. Für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet er, dass Absatz und Gewinn deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen. Für die für Daimler Buses bisher schwierigen Märkten Türkei und Indien hofft Schick auf Wachstum. „Wir sind inzwischen nicht nur der größte Bus-Hersteller der Welt, sondern auch der profitabelste“, so Schick.
Daimler Buses möchte Ende des Jahres einen vollelektronischen Stadtbus einsetzen. Der emissionsfreie Mercedes-Benz Citaro wird testweise für die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH rollen. Zudem arbeite das Unternehmen am teilautomatisierten Fahren. Hartmut Schick zufolge, der sein Amt demnächst an Till Oberwörder abgibt, will der Konzern bis 2020 rund 200 Millionen Euro für Vernetzung, automatisiertes Fahren, flexible Nutzung und elektrische Antriebe investieren. Damit wolle der Bus-Hersteller die Mobilität der Zukunft aktiv gestalten.
Aber auch das klassische Produkt-Portfolio will die Bus-Sparte des Stuttgarter Automobilkonzerns stärken: Dazu zählt der Hybridantrieb für die Citaro-Stadtbusse sowie die Neuauflage des Reisebusses Mercedes-Benz Tourismo. Zudem erhält die Reisebusmarke Setra Zuwachs: Den Doppelstockbus S 531 DT.
Neben den Kernmärkten nimmt die Daimler-Bus-Sparte zunehmend neue Länder in den Blick: In Kenia etwa hat das Unternehmen zwei Bus-Modelle auf den Markt gebracht. In diesem Jahr sollen zudem erstmals in Taiwan Busse verkauft werden. In Asien sieht Hartmut Schick „noch großes Potenzial“ für den Konzern. Auch in Nordamerika strebt der Konzern eine stärkere Marktpräsenz an.