Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt wegen des Verdachts der Beihilfe zum Betrug durch Unterlassen gegen zwei Mitarbeiter von Continental. Das bestätigte eine Sprecherin der Behörde der WirtschaftsWoche. Die Mitarbeiter kämen aus den Bereichen Recht und Compliance.
Es geht um die Lieferung von Motorsteuerungsgeräten an den damaligen PSA-Konzern (heute: Stellantis). Continental lieferte an PSA – und PSA wiederum lieferte Motoren an den im Jahr 2020 bei den Frankfurter Ermittlern unter Dieselbetrugsverdacht geratenen Rivalen Mitsubishi.
Ein Sprecher von Continental wollte sich dazu nicht äußern. PSA bestätigte, zwischen 2015 und 2018 1,6-Liter-Euro-6-Dieselmotoren an Mitsubishi geliefert zu haben. Diese hätten die Vorschriften eingehalten. Die Ermittlungen zum Themenkomplex Mitsubishi sind gegen die Zahlung von 25 Millionen Euro abgeschlossen. Drei Unternehmen des Mitsubishi-Konzerns hätten „wegen fahrlässigen Luftverunreinigungen“ diese Geldbußen bezahlt, teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt mit.
Nach Informationen der WirtschaftsWoche geht es bei den beiden in Frankfurt unter Verdacht stehenden Conti-Mitarbeitern um jene Personen, gegen die auch die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt. In Niedersachsen geht es mit Bezug auf den VW-Dieselskandal um den Verdacht auf Beihilfe zum Betrug, Untreue sowie eine mögliche, vorsätzliche Aufsichtspflichtverletzung. Dort ermittele die Behörde auch gegen zwei Personen unterhalb der Vorstandsebene, wie ein Sprecher der Behörde der WirtschaftsWoche sagte. Darunter ist eine Compliance-Beauftragte, die das Unternehmen aber mittlerweile verlassen haben soll. Der andere Betroffene ist männlich und soll freigestellt worden sein. Ein Sprecher von Continental wollte sich dazu nicht äußern.
Mehr zum Thema: Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt mittlerweile gegen mehrere ehemalige Ex-Continental-Vorstände. Neu bestätigt: Auch gegen Karl-Thomas Neumann laufen Ermittlungen.