Li Shufu Dieser Mann will Geely zur Weltmarke machen

Li Shufu, Gründer und Chef von Geely. Quelle: REUTERS

Er schaffte den Aufstieg vom Sohn eines Reisbauern zum erfolgreichsten Auto-Unternehmer der Volksrepublik Chinas. Doch das ist Geely-Chef Li Shufu nicht genug.

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Bei der Namensgebung wollte Daimlers neuer Großaktionär (Anteil: 9,69 Prozent) kein Risiko eingehen: Geely ist vom chinesischen Wort „jili“ abgeleitet, was „Glück“ oder „glückverheißend“ bedeutet. An der Spitze des privaten Unternehmens steht Li Shufu, der die chinesische Autobranche umgekrempelt hat.

Für viele Chinesen gilt Li als ein Idol, weil er vor allem durch Fleiß und harte Arbeit zu Reichtum gekommen sei. Allein im vergangenen Jahr hat sich das Vermögen des 54-Jährigen laut US-Magazin „Forbes“ auf 17 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht, weil die Aktie von Geely an der Börse zu einem Höhenflug ansetzte.

1981 lieh sich Li Shufu als 18-Jähriger 120 Yuan - heute zwölf Euro - von seinem Vater, einem Reisbauern. Er kaufte eine Kamera und machte mit Fotos erste Geschäfte. Die eigentliche Unternehmer-Karriere von begann dann Mitte der 80er Jahre, als er mit Freunden eine Fabrik für Kühlschrankteile gründete. Später bauten die jungen Unternehmer Motorräder aus Taiwan nach.

1998 erhielt der „chinesische Henry Ford“, wie ihn einige heute nennen, die Lizenz zur Autoherstellung. Seine Firma - nun unter dem neuen Namen Geely - startete mit der Produktion von Fahrzeugen. Während Li Shufu der wachsenden chinesischen Mittelklasse seine Autos hoch profitabel verkaufte, konnte er mit seiner Qualität in Europa und den USA lange nicht überzeugen. Um dennoch den Einstieg in den ausländischen Markt zu schaffen, kaufte sich Geely 2010 bei Volvo ein. Für die damals in Zahlungsnöten steckenden Schweden war das ein Glücksfall. Dank des verbesserten Zugangs zum chinesischen Markt zogen die Verkäufe in den Folgejahren kräftig an.

Zuletzt setzte Li Shufu seine Expansion im Ausland mit Übernahmen von London Taxi sowie der britischen Sportwagenmarke Lotus fort. Mit der neuen Marke Lynk will der Geely-Konzernchef ab 2019 zudem den europäischen Automarkt noch stärker in Angriff nehmen.

Mit seinem wachsenden Imperium bereitet sich Li auch auf den Kampf gegen Konzerne wie Google und Tesla vor, die die Branche mit neuen Ansätzen beim autonomen Fahren und der Elektromobilität aufmischen könnten. „Die Wettbewerber, die uns im 21. Jahrhundert technologisch herausfordern, kommen nicht aus der Automobilindustrie“, erklärte Li nach dem Einstieg bei Daimler. Man brauche Freunde und Partner, um diesen „Eindringlingen von außen“ mit vereinten Kräften zu begegnen.

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