
Wir fragen jetzt mal etwas indiskret. Sie haben Familie und pendeln morgens mit den Kleinen zur Kita und dann vom Stadtrand zur Stadtmitte ins Büro? Und ihr Häuschen hat irgendwo eine Außensteckdose? Na wunderbar, herzlichen Glückwunsch: Sie gehören quasi zur idealen Zielgruppe dieses Autos. Und natürlich gehen wir davon aus, dass Sie als aufgeklärter Mensch auch ein wenig für die Umwelt übrig haben.
Steigen Sie doch einfach ein. Ja, das ist er, der neue Plug-in Hybrid von Toyota. Nicht zu übersehen, oder? Die meisten Plug-in Hybride ähneln langweilig ihren konventionellen Brüdern mit den gängigen Verbrennungsmotoren. Der Prius aber zieht sein Designding voll durch. Allein diese auffällige Front mit den komprimiert-zackigen Scheinwerfern, dann diese extrem schnittige Seitenlinie mit dem cool integrierten Heckspoiler. Aerodynamisch ein Vorzeigetyp, bester Luftwiderstandsbeiwert seiner Klasse - 0,25!
Drinnen offeriert Ihnen der knapp 4,65 Meter lange und nur 1,47 Meter hohe Japaner erstaunlich viel Platz und Bewegungsspielraum. In der zweiten Reihe sitzen selbst 1,94-Meter-Riesen (wie ich, der Autor) noch bequem, auch dank der üppigen Beinfreiheit. Die Sitze sind relativ großflächig und bequem, rundum ist alles schick und fein verarbeitet, das war beim Vorgänger-Modell längst nicht so. Nur die Türtaschen sind etwas mickrig geraten. Zum Ausgleich gibt es in der Mittelkonsole eine integrierte kabellose Ladeschale fürs Mobiltelefon.
Plug-in-Hybride im Kostenvergleich
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Audi A3 Sportback e-tron | Super/Strom | 40.200 Euro | 658 Euro | 52,6 Cent |
Audi A3 Sportback 2.0 TFSI | Super | 34.700 Euro | 706 Euro | 56,5 Cent |
Audi A3 Sportback 2.0 TDI | Diesel | 36.900 Euro | 702 Euro | 56,2 Cent |
Quelle: ADAC
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
BMW 330e | Super/Strom | 43.600 Euro | 800 Euro | 64,0 Cent |
BMW 330i | Super Plus | 42.600 Euro | 877 Euro | 70,2 Cent |
BMW 330d | Diesel | 47.750 Euro | 931 Euro | 74,5 Cent |
Quelle: ADAC
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Kia Optima 2.0 GDI Plug-in-Hybrid | Super/Strom | 44.490 Euro | 721 Euro | 57,7 Cent |
Kia Optima 2.0 | Super | 31.890 Euro | 746 Euro | 59,72,3 Cent |
Kia Optima 1.7 CRDi | Diesel | 36.190 Euro | 708 Euro | 56,6 Cent |
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Mercedes-Benz C350e | Super/Strom | 52.063 Euro | 890 Euro | 71,2 Cent |
Mercedes-Benz C300 | Super | 44.804 Euro | 931 Euro | 74,5 Cent |
Mercedes-Benz C250d | Diesel | 46.529 Euro | 922 Euro | 73,8 Cent |
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Porsche Panamera 4 E-Hybrid | Super Plus/Strom | 107.553 Euro | 1546 Euro | 123,7 Cent |
Porsche Panamera 4S | Super Plus | 113.027 Euro | 1685 Euro | 134,8 Cent |
Porsche Panamera 4S Diesel | Diesel | 116.954 Euro | 1746 Euro | 139,7 Cent |
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Toyota Prius | Super/Strom | 36.550 Euro | 593 Euro | 47,4 Cent |
Toyota Auris 1.8 Hybrid | Super | 25.750 Euro | 530 Euro | 42,4 Cent |
Toyota Auris 1.6 D-4D | Diesel | 25.140 Euro | 552 Euro | 44,2 Cent |
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Volvo V60 D6 TwinEngine | Diesel/Strom | 56.900 Euro | 962 Euro | 77,0 Cent |
Volvo V60 T6 | Super | 50.500 Euro | 1027 Euro | 82,2 Cent |
Volvo V60 D5 Polestar | Diesel | 45.949 Euro | 883 Euro | 70,6 Cent |
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
VW Golf GTE | Super/Strom | 36.900 Euro | 611 Euro | 48,8 Cent |
VW Golf GTI | Super | 32.875 Euro | 685 Euro | 54,8 Cent |
VW Golf GTD | Diesel | 33.700 Euro | 639 Euro | 51,1 Cent |
Natürlich könnte man darüber streiten, dass die Cockpitanzeigen in der Mitte sitzen. Aber nach erster Irritation gewöhnen wir uns auf der Testfahrt erstaunlich schnell an die ungewohnte Platzierung. Zumal es ein Head-up-Display gibt, das die Tacho-Anzeige und die Hybridsystem-Infos (Powermeter) auf Augenhöhe direkt in die Frontscheibe spiegelt (ab Prius-Austattung "Comfort"). Für die Navigations-Hinweise lässt sich aber genauso das acht Zoll große Infotainment-Display oberhalb der Mittelkonsole nutzen.
Machen Sie es sich bequem, drücken Sie den Startknopf und legen Sie den kleinen, joystickähnlichen Schalthebel auf "D". Dann der Druck auf den Startknopf. Und? Sie hören - nichts. Denn diese neueste Plug-in-Version des Prius fährt stets im vollelektrischen Modus an. Nur wenn der Fahrer das Beschleunigungspedal voll bis zum Anschlag tritt, würde der Vierzylinder-Benziner an- und dem Elektromotor zur Seite springen. Zum Beispiel bei einem missglücktem Überholmanöver.
Diesen Stress erleben wir aber nicht auf unserer rund 50 Kilometer langen Testfahrt rund um Köln. Die 92 PS der E-Maschine (permanent erregter Synchronmotor im Verbund mit dem Startergenerator) reichen im morgendlichen Berufsverkehr locker aus. Bis 135 km/h kann der neue Plug-in rein elektrisch summen, beim Vorgänger ging es nur bis zu einer Geschwindigkeit von 85 km/h. Auch die Beschleunigung ist okay, obwohl immerhin drei Erwachsene mit geschätzten 240 Kilo Gesamtgewicht an Bord sind.





Das Neue am Plug-in-Prius ist auch: Es macht nun auch Freude ihn zu bewegen. Die Lenkung ist nicht übertrieben sportlich, gibt jetzt aber eine gute Rückmeldung. Dämpfung und Federung verdienen ihren Namen, und drinnen ist es dank einer guten Dämmung sehr leise. Der Japaner rauscht still dahin, und plötzlich hören Sie diverse Geräusche und Töne, die im Brummen des Motors meist untergehen. Das morgendliche Zwitschern der Vögel zum Beispiel. Im Ernst, wirklich.
Nebenbei animiert uns dieses Auto wie alle Stromer zur vorausschauenden Fahrweise. Gebannt verfolgen wir mit einem Auge die Ausschläge des türkisfarbenen Powerbalkens im Mäusekino der Cockpitanzeige. Der schwingt im Idealfall immer schön im Bereich der blauen Hintergrundwolke - dann nämlich soll der Prius elektrisch richtig weit kommen. Toyota verspricht rund 50 Kilometer Reichweite, beim bisherigen Modell waren es gerade mal 25 Kilometer. Klar, die Kapazität der Lithium-Ionen-Batterie hat sich ja auch von 4,4 auf 8,8 kWh verdoppelt.