Chinesischer Großaktionär HNA reduziert Deutsche-Bank-Anteil auf 8,8 Prozent

HNA Quelle: REUTERS

Der chinesische Großaktionär schraubt seine Anteile an der Deutschen Bank weiter zurück. Die prozentuale Beteiligung beträgt nun rund 8,8 Prozent.

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Der chinesische Mischkonzern HNA hat seine Beteiligung an der Deutschen Bank weiter zurückgefahren. Hintergrund ist eine Neuaufstellung der milliardenschweren Finanzierung für das Aktienpaket. Der undurchsichtige und umstrittene Konzern bleibt aber größter Anteilseigner der Deutschen Bank. Der Anteil sei auf rund 8,8 Prozent reduziert worden, teilte ein Sprecher des Wiener Vermögensverwalters C-Quadrat, über den HNA bei dem Frankfurter Geldhaus eingestiegen war, am Freitagmorgen mit. „Eine weitere Reduzierung der Beteiligung ist nicht vorgesehen.“

HNA war Anfang vergangenen Jahres zum Hauptaktionär der Deutschen Bank aufgestiegen, vor dem Vermögensverwalter Blackrock und dem Emirat Katar. Anfang dieses Monats reduzierte der Mischkonzern seinen Anteil von 9,9 auf rund 9,2 Prozent. Die Chinesen hatten ihren Einstieg bei der Deutschen Bank in erster Linie über die Schweizer Großbank UBS finanziert und gleichzeitig mit speziellen Finanzdeals gegen allzu hohe Verluste abgesichert.

Im Rahmen dieser Absicherungsgeschäfte und zur Begleichung eines Teilkredits hat sich HNA von Anteilen getrennt, wie aus einer Pflichtmitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Die gesamte Finanzierung ist demnach mittlerweile 2,6 Milliarden Euro schwer.

HNA hatte in den vergangenen Jahren massiv Firmen und Immobilien zugekauft. Der dabei angehäufte Schuldenberg entpuppt sich nun als immer größeres Problem. So attestierte die Ratingagentur S&P dem Konzern unlängst eine sich „verschlechternde Liquidität“ und äußerte Zweifel, ob HNA allen seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Die Konzernführung versucht, mit Verkäufen Geld in die Kasse zu bekommen.

„HNA bleibt ein langfristiger Großinvestor der Deutschen Bank“, versicherte der C-Quadrat-Sprecher und wiederholte damit frühere Aussagen. Nach dem dritten Jahresverlust in Folge war die Aktie der Frankfurter jüngst auf den tiefsten Stand seit November 2016 gefallen.

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