Greensill Bank Finanzaufsicht will gegen Greensill-Wirtschaftsprüfer vorgehen

Quelle: REUTERS

Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ebner Stolz könnte im Zuge der Schieflage der Bremer Greensill Bank mit Folgen konfrontiert werden. Die Finanzaufsicht BaFin will ein Verfahren anregen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Die Schieflage der Bremer Greensill Bank dürfte für das Stuttgarter Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ebner Stolz ein Nachspiel haben: Die Finanzaufsicht BaFin will wegen möglicher Mängel bei der Abschlussprüfung ein Verfahren bei der zuständigen Aufsichtskommission APAS anregen. Wie Insider der WirtschaftsWoche sagten, hat die Behörde erhebliche Zweifel daran, dass die Prüfung der Bank korrekt abgelaufen ist.

Ebner Stolz hatte den Abschluss der Greensill Bank für das Jahr 2019 testiert. Bei einer weiteren Untersuchung durch die von der BaFin beauftragte Wirtschaftsprüfung KPMG konnte die Existenz zahlreicher verbuchter Forderungen jedoch nicht nachgewiesen werden. Ebner Stolz äußert sich nicht zum Fall Greensill.

Die BaFin hat in der vergangenen Woche ein Moratorium über die Greensill Bank verhängt. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, gingen diesem Schritt umfangreiche Rettungsgespräche der BaFin und des Bundesverbands deutscher Banken voraus, an denen auch Greensill beteiligt war. Bei den Diskussionen zeigte sich der japanische Investor Softbank nicht bereit, die Greensill Bank zu stützen.

Das interessiert WiWo-Leser heute besonders

Geldanlage Das Russland-Risiko: Diese deutschen Aktien leiden besonders unter dem Ukraine-Krieg

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine belastet die Börsen. Welche deutschen Aktien besonders betroffen sind, zeigt unsere Analyse.

Krisenversicherung Warum Anleger spätestens jetzt Gold kaufen sollten

Der Krieg in der Ukraine und die Abkopplung Russlands von der Weltwirtschaft sind extreme Inflationsbeschleuniger. Mit Gold wollen Anleger sich davor schützen – und einer neuerlichen Euro-Krise entgehen.

Flüssigerdgas Diese LNG-Aktien bieten die besten Rendite-Chancen

Mit verflüssigtem Erdgas aus den USA und Katar will die Bundesregierung die Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland mindern. Über Nacht wird das nicht klappen. Doch LNG-Aktien bieten nun gute Chancen.

 Was heute noch wichtig ist, lesen Sie hier

Unmittelbar bevor die australische Muttergesellschaft von Greensill Gläubigerschutz beantragte, waren zudem Ende Februar Gespräche mit der Schweizer Großbank Credit Suisse gescheitert. Wie es in Finanzkreisen heißt, soll die BaFin bereits im Dezember von Lex Greensill gefordert haben, die Bank mit 600 Millionen Euro Eigenkapital zu stützen. Greensill, die Credit Suisse, Softbank, der Bankenverband und die BaFin äußern sich nicht.

Mehr zum Thema: Der schillernde Investmentbanker Lex Greensill baute eine milliardenschwere Finanzgruppe auf, die jetzt wie ein Kartenhaus zusammenfiel. Protokoll eines Skandals.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%