Vertipper Homeoffice-Flashcrash könnte Citi mehr als $50 Millionen kosten

Ein Citigroup-Mitarbeiter hatte Anfang Mai fälschlicherweise eine zusätzliche Null eingegeben. Die Folge war ein Börsen-Chaos mit zeitweise 300 Milliarden Euro Verlust.

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Der für den Flashcrash verantwortliche Citigroup-Mitarbeit wurde inzwischen beurlaubt. Quelle: Reuters

Der auf einem Vertipper basierende Flashcrash im europäischen Börsenhandel Anfang Mai wird den Verursacher Citigroup Inc. informierten Kreisen zufolge mindestens 50 Millionen Dollar (47 Millionen Euro) kosten.

Wie zu hören ist, hatte ein Trader der Londoner Handelseinheit Delta One am 2. Mai bei einer Transaktion im frühen Handel fälschlicherweise eine zusätzliche Null eingegeben. Angesichts eines Bankfeiertags arbeitete er von Zuhause aus.

Der Fehler löste einen fünfminütigen Ausverkauf des OMX Stockholm 30 Index aus und führte schließlich zu einem Chaos an den Börsen von Paris bis Warschau, bei dem zeitweise 300 Milliarden Euro verloren gingen.

Der Mitarbeiter wurde inzwischen beurlaubt, wie darüber informierte Personen berichten. Die Bank untersucht den Vorfall. Bislang sei festgestellt worden, dass der Fehler auf menschliches Versagen zurückzuführen sei, nicht auf die Tatsache, dass der Mitarbeiter von zu Hause aus arbeitete. Eine Sprecherin der Citigroup lehnte eine Stellungnahme ab.

Im Jahr 2018 war bei der Deutsche Bank AG eine routinemäßige Zahlung schiefgelaufen, als das Unternehmen im Rahmen seines täglichen Handels mit Derivaten versehentlich 28 Milliarden Euro an eine Börse schickte. Hier gab es indessen keinen finanziellen Schaden. Der Fehler wurde schnell erkannt.

Im vergangenen Jahr bewirkte ein Vertipper einen fast zehnprozentigen Kurssturz bei der Aktie der Barclays PLC, deren Börsenwert kurzeitig um 3 Milliarden Pfund fiel.

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