Air Berlin Generalbevollmächtigter Kebekus: Schokoherzen bleiben

Der Insolvenzexperte Frank Kebekus soll als Generalbevollmächtigter bei Air Berlin retten, was zu retten ist. Für Aktionäre und Anleiheinvestoren hat er schlechte Nachrichten parat. Besser sieht es für Fans der Schokoherzen aus.

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Ein Absperrband von Air Berlin. Quelle: dpa

Nach der Insolvenz der Fluglinie Air Berlin steuern die Aktionäre des Unternehmens auf einen Totalverlust zu. "Die Aktionäre gehen leer aus", sagte der Generalbevollmächtigte des Unternehmens, Frank Kebekus, im Interview mit der WirtschaftsWoche. "Aktionäre sind Gesellschafter, die erst Geld bekommen, wenn die Forderungen aller anderen Gläubiger beglichen wurden. Das halte ich für ausgeschlossen". Auch für Anleiheinvestoren von Air Berlin sieht es laut Kebekus "nicht gut aus". Sie hätten zwar Forderungen gegenüber der Konzernholding, die verfüge „allerdings über kein nennenswertes Vermögen".

Auch Nutzern des Vielfliegerprogramms Top Bonus droht Ärger. "Um die Bonusmeilen kümmert sich eine separaten Gesellschaft", sagte Kebekus. Das Unternehmen würde zu 70 Prozent dem Air-Berlin-Großaktionär Etihad gehören. "Auch dort hat der Gesellschafter die Finanzierung beendet und es zeichnet sich eine Insolvenz ab", sagte Kebekus der WirtschaftsWoche. Zugleich stellte Kebekus klar, dass Air Berlin keine Entschädigungsleistungen für Flugausfälle und -verspätungen auszahlen könne. "Betroffene Passagiere müssen ihre Ansprüche als Insolvenzforderung anmelden", so Kebekus, "Entschädigungen kann Air Berlin leider nicht auszahlen". 

Bessere Aussichten gibt es für Fans der knallroten Schokoherzen, die Air-Berlin-Mitarbeiter beim Aussteigen an Passagiere verteilen. Sie soll es zunächst weiter geben. "Um das Kundenvertrauen zu stärken, versuchen wir, alles was die Passagieren von Air Berlin kennen und erwarten, soweit es bezahlbar ist, weiterzuführen", sagte Kebekus der WirtschaftsWoche. "Dazu gehören auch die Schokoherzen."

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