Angeschlagener Streamingdienst Netflix muss raus aus der Abofalle

Netflix vor dem Aus? Die Zahlen des Streaming-Anbieters sinken weiter. Quelle: REUTERS

Netflix verliert Nutzer, die Zukunft sieht düster aus. Werbung wird den Zuschauern zwar nicht gefallen – ist aber der einzige Ausweg. Ein Kommentar.

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Netflix erlebt den Facebook-Moment. Der Streaminganbieter verliert das erste Mal seit über zehn Jahren Nutzer: 200 000 waren es im ersten Quartal – dabei sollten in dem Zeitraum eigentlich 2,5 Millionen neue Kunden gewonnen werden.

Als Facebook Anfang Februar erstmals einen Rückgang seiner US-Nutzer bekannt gab, verlor die Meta-Aktie auf einen Schlag eine Viertelbillion Dollar an Börsenwert – auch Netflix sackte direkt nach den Zahlen über 30 Prozent ab. Der Ausblick fürs kommende Quartal ist noch düsterer: Zwei Millionen weitere Kunden könnten wegfallen.

Nun will Netflix das versuchen, was bei Meta längst die Umsätze bringt: Werbung. Die Strategie wird den Streaming-Fans nicht gefallen, sie ist für den Konzern aber der einzige Ausweg.

Denn nur mit den Abos lässt sich das Geschäft bei schrumpfender Nutzerzahl nicht mehr finanzieren. Die 100 Millionen Kunden, die angeblich über geteilte Abos umsonst streamen, dürften kaum umdenken. Immer teurer werden?

Dann wechseln noch mehr Kunden zur Konkurrenz. Die prüft übrigens genauso Werbemodelle. Die Nutzer zahlen dann weniger, nehmen aber Reklameclips in Kauf. Während sich Facebook mit dem Metaverse retten will, könnte bei Netflix also erst einmal die klassische Werbung reichen.

Lesen Sie auch: Hat Netflix doch noch ein entscheidendes Ass im Ärmel?

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