Google und Facebook setzen der weltgrößten Werbegruppe WPP zu. Die Internetgiganten machen sich immer stärker im Geschäft des britischen Konzerns breit, der diese Entwicklung in seiner Bilanz 2017 schmerzhaft zu spüren bekommt: Die Nettoerlöse fielen um knapp ein Prozent auf umgerechnet rund 14,8 Milliarden Euro (13,1 Milliarden Pfund), wie das Unternehmen hinter Agenturen wie Finsbury und Ogilvy & Mather am Donnerstag mitteilte. Damit verfehlte der WPP seine in diesem Jahr drei Mal nach unten korrigierte Prognose. Die Firma hatte auch damit zu kämpfen, dass Großkunden wie der Konsumgüterriese Unilever ihre Reklamebudgets zusammenstrichen.
"2017 war für uns kein schönes Jahr", räumte Unternehmensgründer und -chef Martin Sorrell ein. Die Zukunft malte er nicht viel rosiger, mehr als Stagnation konnte er für das laufende Jahr nicht in Aussicht stellen. Dagegen hatten sich Rivalen wie Omnicom und IPG für das laufende Jahr optimistischer gezeigt. Sorrell will das Tief damit überwinden, dass er die Arbeit der zahlreichen Unternehmen in seinem Konzern enger miteinander verknüpfen lässt. WPP beschäftigt in über 100 Ländern mehr als 200.000 Mitarbeiter, die ihren Kunden neben Werbung auch Markforschung, Öffentlichkeitsarbeit und Datenanalyse anbieten.
Die Anleger überzeugte Sorrell mit seiner Zukunftsstrategie offenbar zunächst nicht: Die Papiere rauschten in London um 15 Prozent nach unten.