Lufthansa Streik bei der Lufthansa auch am Freitag

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Piloten fordern mehr Gehalt

Die Gewerkschaft VC verteidigte den neuen Streik der Lufthansa-Piloten. „Wir sind abgekoppelt worden von der Lohnentwicklung in Deutschland in den letzten fünf Jahren und da möchten wir nicht länger zuschauen“, sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg im „Morgenmagazin“. Solange „kein verhandlungsfähiges Angebot“ von der Lufthansa komme, könne es immer wieder zu neuen Ausständen kommen.

Am Mittwochmittag wollte die Lufthansa einen Sonderflugplan für Donnerstag veröffentlichen.

Eine Schlichtung hatte die VC bereits am vergangenen Mittwoch abgelehnt. Lufthansa kritisierte: „Wenn sich die Gewerkschaft dieser Suche nach einer Lösung verschließt, verursacht sie jetzt einen vermeidbaren Schaden für alle betroffenen Kunden und für die 115.000 Kolleginnen und Kollegen der Lufthansa Group.“ Im Sommer hatte sich die Lufthansa mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo unter Vermittlung des SPD-Politikers Matthias Platzeck erfolgreich für das Kabinenpersonal geeinigt.

Immer wieder Streiks bei Lufthansa und ihren Töchtern

Den Piloten hatte die Airline zuletzt ein Lohnplus von 2,5 Prozent bis Ende 2018 angeboten. „Das ist aus unserer Sicht kein seriöses Angebot“, sagte Handwerg. Die VC verlangt Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bis April 2017. Die Gewerkschaft verweist darauf, dass es sei fünf Jahren keine Gehaltserhöhungen gegeben habe, während das Unternehmen Milliardengewinne eingefahren habe.

Der Anlass des aktuellen Streiks sind die Forderungen zum Gehalt der rund 5400 betroffenen Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und der Tochtergesellschaft Germanwings.

Welche Rechte Fluggäste bei Streik haben

Den Lufthansa-Vorschlag, in eine Schlichtung einzusteigen, hatte die VC vergangene Woche abgelehnt. Einen Antrag des Konzerns, den Ausstand per einstweiliger Verfügung zu verbieten, lehnte das Landesarbeitsgericht Hessen am Dienstagabend ab. Zuvor hatte bereits das Landgericht Frankfurt dem Unternehmen eine Absage erteilt. „Wir dürfen Tarifpolitik unsererseits nicht einer Bewertung unterziehen. An Tarifpolitik dürfen wir als staatliches Gericht nicht heran“, erklärte der Vorsitzende Richter Martin Becker.

Die bislang letzte Verhandlungsrunde im seit April 2014 laufenden Tarifkonflikt war im September 2015 abgebrochen worden, nachdem das Landesarbeitsgericht Hessen einzelne Streikziele als rechtswidrig eingeschätzt hatte. Seitdem hat die VC ihre Verhandlungstaktik geändert und sich auf offene Tarifthemen konzentriert.

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