




Nach zwei Tagen Pause erhöht die Pilotenvereinigung Cockpit den Druck auf die Deutsche Lufthansa und kündigt neue Ausstände an. Am Dienstag wird den gesamten Tag die Kurzstrecke der Lufthansa und am Mittwoch ebenfalls für 24 Stunden die Kurz- und Langstrecke bestreikt, wie Cockpit am Sonntagabend mitteilte. Betroffen seien alle Flugzeuge, die in Deutschland starten. Die Lufthansa sagte am Nachmittag daraufhin hunderte Flüge ab. 816 Verbindungen vor allem auf der Kurz- und Mittelstrecke würden gestrichen, teilte das Unternehmen mit. Am Mittwoch sollen zudem 890 Verbindungen auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke ausfallen.
Die Lufthansa versuchte erneut gerichtlich gegen die Streiks gerichtlich vorzugehen. Die Fluggesellschaft reichte am Montag beim Arbeitsgericht München eine einstweilige Verfügung ein. Die Begründung des Konzerns: Die Lohnforderungen der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) seien in Teilen rechtswidrig. Am frühen Abend musste die Lufthansa allerdings eine Niederlage vor Gericht hinnehmen. Die geplante Streikmaßnahme sei nicht offensichtlich rechtswidrig, hieß es in der Begründung des Arbeitsgerichts München. Nach Angaben des Gerichts hat die Lufthansa Berufung eingelegt. Über die wird üblicherweise noch am gleichen Abend entschieden.
VC hatte in dem festgefahrenen Tarifkonflikt am Sonntagabend abermals zu Streiks für Dienstag und Mittwoch aufgerufen. Ein Angebot des Konzerns hatten die Piloten am Wochenende abgelehnt. Lufthansa hatte ein Gehaltsplus von 4,4 Prozent eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern und Neueinstellungen vorgeschlagen. "Es liegt weiterhin kein verhandlungsfähiges Angebot der Lufthansa zur Vergütung der Piloten vor, so dass die Arbeitskampfmaßnahmen weitergeführt werden müssen", sagte Cockpit-Vorstand Jörg Handwerg. Die Gewerkschaft fordert Tariferhöhungen von zusammen 22 Prozent über fünf Jahre bis April 2017.
Immer wieder Streiks bei Lufthansa und ihren Töchtern
Flugkapitäne der Lufthansa legen mehrmals die Arbeit nieder. Von dem Premieren-Streik sind mehrere tausend Verbindungen betroffen. Am Ende erstreitet die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ihren ersten Tarifvertrag.
Das Boden- und Kabinenpersonal der Lufthansa streikt fünf Tage lang. Mehrere hundert Flüge fallen aus. Die Gewerkschaft Verdi und das Unternehmen einigen sich am Ende auf höhere Gehälter.
Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo verursacht den bis dahin größten Ausfall an einem einzigen Streiktag in der Geschichte der Lufthansa. Rund 1000 Flüge werden gestrichen, es trifft über 100.000 Passagiere. Beide Seiten beschließen eine Schlichtung.
Ein Warnstreik des Bodenpersonals legt den Flugverkehr der Lufthansa in Deutschland fast lahm. Der Airline zufolge sind rund 150.000 Passagiere betroffen. Im Mai verabreden Verdi und der Konzern anschließend gestufte Entgelterhöhungen und einen Kündigungsschutz.
Start einer Streikserie von mittlerweile 13 Runden der Lufthansa-Piloten. Anfangs fallen rund 3800 Flüge aus. Es geht um Übergangsrenten, Gehalt, Altersvorsorge und im Hintergrund auch immer um die Billigtochter Eurowings.
Die Piloten erklären die im Mai begonnene Schlichtung für gescheitert. Drei Wochen später bieten sie Lufthansa Einsparungen von über 400 Millionen Euro an, um Job-Verlagerungen zu verhindern.
Vorerst letzte Etappe des Pilotenstreiks: 16 Stunden Ausstand auf der Langstrecke sowie am folgenden Tag auch auf den Kurz- und Mittelstrecken. Das Landesarbeitsgericht Hessen erklärt den Ausstand für unrechtmäßig, weil tariffremde Ziele verfolgt würden. Seit April 2014 sind wegen der Pilotenstreiks mehr als 8500 Flüge ausgefallen, wovon rund eine Million Passagiere betroffen waren.
Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo startet einen einwöchigen Ausstand des Lufthansa-Kabinenpersonals. Der Konflikt wird schließlich vom SPD-Politiker Matthias Platzeck geschlichtet.
Ufo ruft bei Eurowings und Germanwings das Kabinenpersonal zu einem 24-stündigen Streik auf. Der Konflikt dauert an.
Nachdem Verhandlungen über die Vergütung von rund 5400 Piloten der Kerngesellschaft Lufthansa und der Tochter Germanwings gescheitert sind, ruft die VC erneut zum Streik auf. Die Gewerkschaft fordert - über fünf Jahre - ein Plus von 22 Prozent.
Der Streik am Dienstag und Mittwoch wird der 15. Ausstand seit Beginn der Tarifauseinandersetzungen im April 2014. Der jüngste Streik ist gerade erst vorbei: Davor hatten die Piloten die Arbeit von Mittwoch bis Samstag niedergelegt. Rund 350.000 Passagiere verpassten ihren Flug. Die Gewerkschaft kündigt ihre Streiks in der Regel mindestens 24 Stunden vorab an. Cockpit fordert für die 5400 Piloten 3,7 Prozent mehr im Jahr - einschließlich Nachzahlungen für vier Jahre.
Die Lufthansa bot jüngst 4,4 Prozent für zwei Jahre und eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern. Allerdings solle es gleichzeitig über die Tariflaufzeit von sechs Jahren vier Jahr ohne Lohnerhöhung geben. Ein Lufthansa-Sprecher sagte, dass er den Streikaufruf bedauere.
Der Zwist mit den Piloten gefährdet ein zentrales Vorhaben von Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Er hatte zu seinem Amtsantritt vor zweieinhalb Jahren versprochen, die von zahlreichen Streiks geplagte Airline wieder in ruhiges Fahrwasser zu steuern. Die Lufthansa veranschlagt die Einbußen eines Streiktags auf der Kurz- und Langstrecke auf zehn Millionen Euro. Zudem besteht die Gefahr, dass Passagiere während des Ausstands andere Airlines zu schätzen lernen. Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister hatte jüngst erklärt, die mittelfristigen Buchungszahlen zeigten bereits nach unten.