Tata, Salzgitter, Scout24 Die Quartalszahlen des Tages

Tata Steel steigert sein operatives Ergebnis im zweiten Quartal um 42 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal. Quelle: REUTERS

Der Stahlkonzern Salzgitter präsentiert sein bestes Halbjahresergebnis seit zehn Jahren, HelloFresh hebt seine Prognose an und Mobilfunkanbieter 1&1 profitiert von vielen Neukunden. Die Ergebnisse im Überblick.

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Zahlreiche Firmen legen dieser Tage ihre aktuellen Quartals- und Halbjahresbilanzen vor. Ein Überblick über die wichtigsten Ergebnisse vom Montag:

Thyssens Stahlpartner Tata verdient mehr
Wenige Monate vor der Umsetzung des geplanten Stahl-Joint-Ventures zwischen Thyssenkrupp und Tata Steel Europe profitieren beide von den gestiegenen Werkstoffpreisen. Tata habe in seinem europäischen Stahlgeschäft im zweiten Quartal 2018 operativ (Ebitda) 183 Millionen Pfund (rund 205 Millionen Euro) verdient, teilte der indische Mutterkonzern am Montag mit. Dies sei gegenüber dem ersten Quartal 2018 ein Plus von 42 Prozent. Tata bekräftigte, bis Ende des Jahres die Transaktion mit Thyssenkrupp über die Bühne bringen zu wollen. Die Partner wollen den zweitgrößten europäischen Stahlkonzern nach ArcelorMittal schmieden.

Thyssenkrupp hatte in der vergangenen Woche Zahlen vorgelegt. Danach schloss Steel Europe im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 (per Ende September) zwar mit einem bereinigtem Ebit von 228 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert ab. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres insgesamt habe der Wert aber auch dank höherer Preise mit 586 Millionen Euro deutlich über dem des Vorjahreszeitraums von 352 Millionen Euro gelegen.

Salzgitter bleibt wegen Handelsstreit vorsichtig
Der Stahlkonzern Salzgitter hat dank Einsparungen den höchsten Halbjahresgewinn seit zehn Jahren eingefahren. Das Ergebnis vor Steuern verdoppelte sich binnen Jahresfrist nahezu auf 198,6 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte ein Vorsteuergewinn von etwas mehr als 100 Millionen Euro zu Buche gestanden. Wegen des Handelsstreits blieb Salzgitter dennoch vorsichtig und bekräftigte seine Jahresziele. Demnach peilt der Konzern einen Vorsteuergewinn zwischen 250 und 300 Millionen Euro nach 238 Millionen Euro im Vorjahr an. Das kräftige Gewinnplus in der ersten Jahreshälfte begründete Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann mit dem im vergangenen Jahr erneuerten Programm für Effizienzsteigerungen und Einsparungen sowie Investitionen. Der Umsatz stieg um knapp ein Prozent auf etwas mehr als 4,6 Milliarden Euro.

Scout24 steigert operativen Gewinn schneller als Umsatz
Die Internet-Kleinanzeigenbörse Scout24 hat den operativen Gewinn (Ebitda) im zweiten Quartal um 13 Prozent auf 75,1 Millionen Euro gesteigert. Der Umsatz stieg um neun Prozent auf 127,8 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr erwartet Scout24 nun einen Umsatzanstieg um 11,5 bis 13,5 Prozent, wenn das Vergleichsportal Finanzcheck.de ab September konsolidiert wird.

HelloFresh hebt Umsatzprognose an
Der Kochbox-Versender HelloFresh wird wegen hoher Investitionen und der Expansion in einen neuen Markt länger rote Zahlen schreiben. „Wir sind überzeugt, dass dies die richtige Entscheidung ist“, sagte HelloFresh-Chef Dominik Richter. Ursprünglich wollte das 2011 gegründete Unternehmen im vierten Quartal operativ die Gewinnschwelle knacken. Dies sei nun erst für kommendes Jahr geplant, kündigte Finanzchef Christian Gärtner an, ohne Details zu nennen. Zugleich hob HelloFresh die Umsatzerwartungen fürs Gesamtjahr währungsbereinigt auf 32 bis 37 Prozent an von zuvor 30 bis 35 Prozent. Die Berliner gehen davon aus, dass ihre Investitionen das Wachstum - vor allem auf der anderen Seite des Atlantiks - ankurbeln. HelloFresh will unter anderem seine dort kürzlich eingeführte Marke EveryPlate ausbauen, die günstigere Kochboxen anbietet. In der Prognose wurde der kürzlich erworbene US-Konkurrent Green Chef nicht berücksichtigt. Richter wollte noch nicht bekanntgeben, in welches Land der Konkurrent des einstigen US-Marktführers Blue Apron expandieren will. Es werde sich in der westlichen Hemisphäre befinden, sagte er lediglich.
Nach einem Umsatzplus von 39 Prozent auf 320 Millionen Euro von April bis Juni ist HelloFresh für das laufende Quartal weniger zuversichtlich. Es werde schwächer ausfallen, sagte Richter und begründete dies mit den hohen Temperaturen auf dem wichtigsten Markt - den USA - sowie in Europa. Die Hitzewelle erfordere umfangreichere Verpackungen und führe dazu, dass die Leute seltener kochen. Allerdings habe HelloFresh gerade auch das Marketing zurückgefahren. Im zweiten Quartal näherte sich das im SDax gelistete Unternehmen der Gewinnschwelle an. Der Betriebsverlust (Ebitda) verringerte sich um 77 Prozent auf rund vier Millionen Euro.

Mehr Gewinn bei Talanx
Der Versicherungskonzern hat im ersten Halbjahr bereits mehr als die Hälfte des prognostizierten Jahresergebnisses erzielt. Bei einem Plus der gebuchten Bruttoprämien von 6,9 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro stieg der operative Gewinn (Ebit) um 7,7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der Vorstand bekräftigte die Jahresziele.

United Internet bestätigt Ziele
Der Internet- und Mobilfunkanbieter United Internet hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr wegen Neukunden um rund 30 Prozent auf knapp 2,55 gesteigert. Das Betriebsergebnis (Ebitda) legte um 31,5 Prozent auf fast 566 Millionen Euro zu. United Internet bestätigte die Finanzziele fürs Gesamtjahr.

1&1 profitiert von vielen Neukunden
Mobilfunkanbieter 1&1 Drillisch verhalfen 470.000 Neukunden im ersten Halbjahr zu einem Umsatzplus von 42,5 Prozent auf 1,82 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (Ebitda) kletterte um fast 62 Prozent auf rund 340 Millionen Euro. Das Unternehmen, an dem United Internet die Mehrheit hält, bestätigte seine Jahresprognose.

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