Aktienkurs bricht ein Adidas-Manager in den USA verhaftet

Ein Bestechungsskandal erschüttert den amerikanischen Basketball. Einer der Beschuldigten ist ein Marketingmanager des deutschen Sportkonzerns. Die Investoren sind beunruhigt.

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Auf dem wichtigen US-Markt muss der Adidas-CEO einen Rückschlag verkraften. Quelle: Reuters

München Unerfreuliche Nachrichten für Adidas aus den USA. Die amerikanische Bundespolizei FBI hat an diesem Dienstag zehn Personen wegen Bestechung und Betrug verhaftet, darunter den Adidas-Manager James G. Er ist bei dem fränkischen Sportkonzern für Basketball-Marketing zuständig. Die Ermittler vermuten, dass im amerikanischen College-Basketball Bestechungsgelder flossen, um Spieler an bestimmte Universitäten zu locken und damit auch an Marken zu binden. Zudem soll es um lukrative Finanzberatungsverträge gegangen sein.

Der Aktienkurs von Adidas brach daraufhin am späten Nachmittag um mehr als zwei Prozent auf rund 188 Euro ein. Damit war Adidas der größte Verlierer im Dax. „Wir können bestätigen, dass heute ein Adidas-Mitarbeiter verhaftet wurde“, sagte eine Konzernsprecherin.

Das Unternehmen sei dabei, mehr Informationen zu sammeln. „Wir haben keine Kenntnis über ein Fehlverhalten und werden vollumfänglich mit den Behörden zusammenarbeiten, um die Situation aufzuklären.“ Ermittler aus Manhattan hatten den Fall drei Jahre lang untersucht.

College-Basketball ist in den USA ein riesiges Geschäft. Adidas hat mit Ende der letzten Saison das Sponsoring der amerikanischen Profiliga NBA aufgegeben. Stattdessen wollten die Franken ihr Engagement an den Universitäten ausbauen. Neben G. sind auch vier Assistenztrainer verhaftet worden, darunter der Ex-NBA-Star Chuck Person.

Das Geschäft in Nordamerika steht ganz oben auf der Agenda von Adidas-Chef Kasper Rorsted. Die Marke mit den drei Streifen hinkt Weltmarktführer Nike in den USA weit hinterher. Zuletzt waren die Deutschen in Amerika aber sehr dynamisch unterwegs und konnten den Abstand verringern. Der Amerika-Umsatz kletterte im zweiten Quartal um fast 30 Prozent.

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