Ceconomy-Tochter Media Markt Saturn plant offenbar deutlichen Stellenabbau

Die Elektronikhandelskette will einem Bericht zufolge mehrere hundert Stellen abbauen. Vor allem die Zentrale in Ingolstadt soll betroffen sein.

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Media Markt Saturn plant offenbar deutlichen Stellenabbau Quelle: dpa

Düsseldorf Europas größte Elektronikhandelskette Media Markt Saturn steht Insidern zufolge vor einem deutlichen Stellenabbau. Der Aufsichtsrat der Ceconomy-Tochter solle Ende des Monats über ein radikales Sparprogramm entscheiden, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Danach sollten die Mitarbeiter informiert werden. Hunderte von Stellen sollten wegfallen, vor allem die Verwaltung mit der Zentrale in Ingolstadt sei betroffen.

Die Elektronikhandelskette wolle sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und einfachere Strukturen schaffen. Einige Beteiligungen würden überprüft, könnten möglicherweise um Partner ergänzt oder sogar ganz geschlossen werden. Der Daten-Verkäufer RMG stehe etwa auf der Kippe. In Deutschland beschäftigen Media Markt und Saturn rund 28.000 Mitarbeiter. Ein Media-Markt-Saturn-Sprecher wollten die Angaben nicht kommentieren, von Ceconomy war keine Stellungnahme zu erhalten.

Media Markt Saturn steht im erbitterten Wettbewerb mit Online-Konkurrenten wie Amazon, zudem kämpft die Kette mit hausgemachten Problemen. Neue Chefs bei den Ingolstädtern und der Muttergesellschaft Ceconomy sollen nun aufräumen. Bei Media Markt Saturn hatte der neue Chef Ferran Reverter bereits gesagt, das Management habe die Dinge in der Vergangenheit schleifen lassen - dies werde er nun ändern.

Der Spanier hatte nach der Amtsübernahme im vergangenen Jahr die Arbeiten an der Neuaufstellung der kriselnden Kette begonnen. Nun arbeite er an letzten Details des Sparprogramms, sagte Insider. Die Holding Ceconomy soll der ehemalige Chef des Elektronikhändlers Conrad Electronic, Jörn Werner, wieder in die Spur bringen.

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Holding einen Gewinneinbruch, auch im laufenden Geschäftsjahr 2018/19 erwartet sie beim operativen Ertrag einen leichten Rückgang. Der vorherige Vorstandschef Pieter Haas musste im Oktober nach mehreren Gewinnwarnungen seinen Hut nehmen.

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