Cyberkriminalität Fleischproduzent JBS zahlt Hackern rund 11 Millionen Dollar Lösegeld

Der weltgrößte Fleischkonzern ist Opfer von Cyberkriminellen geworden. Wahrscheinlich nach Russland hat die Firma nun ein Lösegeld bezahlt.

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Der Fleischkonzern hat seinen Sitz in Brasilien. Quelle: AP

Der weltgrößte Fleischkonzern JBS hat eigenen Angaben zufolge nach dem Cyberangriff den Hackern Lösegeld gezahlt. Elf Millionen Dollar seien geflossen, um den reibungslosen Betrieb der betroffenen Standorte wiederherstellen zu können, teilte der Fleischproduzent mit Sitz in Brasilien am Mittwoch mit. Behörden hätten die Untersuchung eingeleitet und es seien keine Firmen-, Kunden- oder Mitarbeiterdaten kompromittiert worden.

Nach Angaben der US-Regierung hatte das Unternehmen zuvor eine Lösegeldforderung von einer kriminellen Organisation wahrscheinlich mit Sitz in Russland erhalten. Die Attacke hat die JBS-Produktion in Australien lahmgelegt sowie in Kanada und den USA beeinträchtigt.

In den USA kämpfen Staat und Wirtschaft derzeit gegen eine Welle von Angriffen mit Erpressungssoftware - „Ransomware“ genannt. Dabei werden die Daten der angegriffenen Systeme verschlüsselt.

Die Hacker verlangen Geldzahlungen in Kryptowährung, damit sie den Zugang wieder freigeben und die Daten nicht veröffentlichen. Zuletzt hatte der Pipeline-Betreiber Colonial Pipeline die Zahlung von 4,4 Millionen Dollar an eine Hackergruppe eingeräumt, deren Angriff die Benzin-Versorgung an der amerikanischen Ostküste massiv beeinträchtig hatte.

Mehr: Nach der Colonial-Pipeline in den USA werden mit Brenntag und Toshiba weitere Opfer der Hackergruppe Darkside bekannt. Hinter den Attacken steckt ein einträgliches Geschäftsmodell.

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