Ethylenoxid sorgt für Rückrufwelle Jetzt auch noch Seitenbacher

Auch der Müsli-Spezialist Seitenbacher muss Produkte zurückrufen (Symbolbild). Quelle: imago images

Die Rückrufe von Lebensmitteln, die mit Spuren des krebserregenden Desinfektionsmittels Ethylenoxid verunreinigt sind, häufen sich. Jetzt ruft Seitenbacher Müsli-Riegel zurück.

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Mögliche Belastungen mit dem Desinfektionsmittel Ethylenoxid (ETO) bereiten aktuell vielen Lebensmittelherstellern Probleme. Nun hat es den Müsli-Spezialisten Seitenbacher erwischt. Betroffen sind Chargen der Seitenbacher Fitness-Riegel mit und ohne Schokolade mit Mindesthaltbarkeitsdaten bis Juli 2022. „Eine minimale Belastung mit dem Biozid Ethylenoxid kann nicht ausgeschlossen werden“, heißt es auf der Internetseite lebensmittelwarnung.de des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Dort können Verbraucher einsehen, vor welchen Produkten gewarnt wird. 

Bei Ethylenoxid handelt es sich um ein farbloses Gas, das Bakterien und Pilze abtöten kann. Aufgrund der sterilisierenden Wirkung wird es als Desinfektionsmittel eingesetzt. Zwar ist Ethylenoxid EU-weit in der Lebens- und Futtermittelproduktion verboten. Doch in etlichen Drittstaaten wird es nach wie vor verwendet. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schätzt den Konsum von Ethylenoxid als schädlich ein. 

Zuletzt waren vor allem in Lieferungen des als Verdickungsmittel und Stabilisator eingesetzten Johannisbrotkernmehls Rückstände von Ethylenoxid entdeckt worden. In der Folge hatte der Nahrungsmittelkonzern Mars einzelne Chargen Eiscreme der Marken Snickers, Bounty, Twix und M&M's zurückgerufen. Dem Unternehmen zufolge sind die Konzentrationen von ETO aber nur sehr gering, auch weil die betroffene Zutat Johannisbrotkernmehl nur in kleinen Mengen eingesetzt worden sei. 

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Auch mehrere Curry-Gerichte der Mars-Marke Tasty Bite wurden inzwischen zurückbeordert, ebenso wie Rote Grütze des Herstellers Kühne und vegane Käsesticks sowie eine pflanzliche Mozzarella-Alternative von einer Eigenmarke des Discounters Lidl. Auch in zahlreichen Proben von Instant-Nudeln wurden jüngst ETO-Rückstände gefunden. 

Experten gehen davon aus, dass weitere Rückrufaktionen folgen werden. Im europäischen Schnellwarnsystem zu Lebens- und Futtermitteln (RASFF) finden sich seit Anfang Juli mehr als 100 Warnmeldungen zu ETO. 

Mehr zum Thema: Viele in Deutschland angebotene Lebensmittel enthalten Johannisbrotkernmehl. In Lieferungen haben Behörden zuletzt aber auffällig oft Rückstände des krebserregenden Desinfektionsmittels Ethylenoxid gefunden.

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