Flughafen-Sicherheitspersonal streikt Schon 50 Flüge in Düsseldorf gestrichen

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Arbeitgeber empört über Verdi-Forderung

Die Arbeitgeber zeigten sich empört: Verdi habe für die Fluggastkontrolleure eine Tariferhöhung von über 9 Prozent ausgeschlagen und fordere über 30 Prozent Lohnaufschlag, so der Bundesverband des Sicherheitsgewerbes. Auch eine Notdienstvereinbarung habe die Gewerkschaft verhindert und das Einschalten eines Schlichters abgelehnt. Verdi habe „den Bezug zur Realität verloren“. Tausende Passagiere würden in „Beugehaft“ genommen. Derartige Lohnsteigerungen würden außerdem zum massiven Abbau von Arbeitsplätzen führen.

Verdi bestätigte, dass es um Lohnerhöhungen von 30 Prozent gehe: „Wir wollen diesen gesamten Bereich aus dem Niedriglohnsektor herausholen.“ Der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) hatte bereits vergangene Woche kritisiert, Verdi habe bei den Forderungen für das Flughafen-Personal „jedes Maß verloren“. In Nordrhein-Westfalen hätten die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von 9,22 Prozent angeboten.

Bereits am Donnerstag legte das Sicherheitspersonal an den beiden Flughäfen die Arbeit nieder. Passagiere mussten bereits den ganzen Tag mit Einschränkungen rechnen - bis zum Nachmittag fielen insgesamt 200 Flüge aus. Die ersten Angestellten legten mit Beginn der Frühschicht um 4.00 Uhr die Arbeit nieder. Gestrichen wurden vor allem innerdeutsche Flüge und Europa-Verbindungen. „Die Maschinen, die rausgehen, sind oftmals auch leer“, sagte der Sprecher. Wer fliegen konnte, musste häufig lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Für den Freitag rechnet der Düsseldorfer Flughafensprecher Thomas Kötter mit einer etwas entspannteren Lage, da sich der Airport und die Fluggesellschaften besser auf den Ausstand vorbereiten konnten. Am Donnerstag waren sie von dem Streik überrascht worden.

Erst vergangenen Freitag hatte ein Streik des Sicherheitspersonals den Hamburger Flughafen lahmgelegt. Dort waren 63 von 176 geplanten Flügen abgesagt worden, rund 12.000 Passagiere blieben am Boden und konnten ihre Reise nicht antreten.

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