Handelskonzern Acht Bieter bereiten offenbar Angebot für Metros China-Geschäft vor

Olaf Koch plant, den Handelskonzern auf das Geschäft rund um seine Großmärkte zu konzentrieren. Deshalb will der Metro-CEO eine Mehrheitsbeteiligung am China-Geschäft veräußern.

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8 Bieter bereiten offenbar Offerte für Metros China-Geschäft vor Quelle: Reuters

Düsseldorf Der Handelsriese Metro kann in einer neuen Bieterrunde für sein China-Geschäft auf reges Interesse setzen. Mindestens acht Bieter-Gruppen bereiteten Offerten vor, sagten mehrere Insider am Montag der Nachrichtenagentur Reuters.

Metro will eine Mehrheitsbeteiligung an seinem Geschäft in der Volksrepublik verkaufen, das Insidern zufolge mit rund 1,5 bis zwei Milliarden Dollar bewertet wird. Bis zum 10. Juni sollen in der neuen Bieterrunde unverbindliche Offerten eingereicht werden, hieß es weiter.

Metro strebt einer Sprecherin zufolge eine Partnerschaft für das China-Geschäft an. „Wir haben einen formalen Prozess von Gesprächen mit einer Reihe von potenziellen Partnern eingeleitet, der sehr gut vorankommt“, fügte sie hinzu. Der Konzern werde nun die Liste der Partner für weitere Gespräche „deutlich einschränken“.

Unter den Interessenten für das Metro-Geschäft sei Boyu Capital, das sich mit dem Immobilien-Entwickler China Vanke Co verbündet habe, sagten die Insider. Auch der Internet-Lebensmittelhändler Meicai habe zusammen mit Hopu Investments ein Auge auf die Märkte geworfen. Weiterer Interessent sei Yonghui Superstores zusammen mit der Hillhouse Capital Group. Auch der weltgrößte Handelskonzern Walmart Inc, der bereits rund 400 Märkte in China betreibt, habe die Metro-Märkte im Visier.

Der chinesische Internet-Händler Alibaba Group ist einem Insider zufolge zusammen mit RT-Mart International Ltd im Rennen. Alibaba-Konkurrent Tencent Holdings erwäge zudem, sich zusammen mit Yonghui am Bieter-Prozess zu beteiligen.

Auch die Suning Holdings Group, der Supermarkt-Betreiber WuMart und der Finanzinvestor Primavera Capital Group hätten die Fühler ausgestreckt, sagten Insider. Vertreter der Unternehmen waren entweder nicht zu erreichen oder wollten sich nicht äußern.

Metro-Chef Olaf Koch will den Düsseldorfer Handelsriesen auf das Geschäft rund um seine Großmärkte konzentrieren. Deshalb hat er in Deutschland auch die Supermarktkette Real zum Verkauf gestellt. Die Partner-Suche in China komme gut voran, hatte er erst Anfang Mai gesagt.

Metro ist seit 1996 in China vertreten. Aktuell betreibt Metro in China 94 Märkte – fast so viele wie im deutschen Heimatmarkt. Ein Teil der Immobilien gehört dem Konzern, auch das macht das dortige Metro-Geschäft für Investoren interessant.

Doch nur bei rund einem Drittel des China-Geschäfts handele es sich um den von ihm in den Fokus gestellten Großhandel, hatte Koch angemerkt. Metro wird bei der angestrebten Transaktion Insidern zufolge von den Banken Citigroup und JPMorgan beraten.

Mehr: Metro tritt in exklusive Verhandlungen mit einem Bieter für die Supermarktkette Real. Doch zunächst muss der Handelskonzern noch einmal kräftig abschreiben.

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