Insolvenz Vor welchen Aufgaben Butlers steht

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Kreditgeber machten bereits vor Monaten Druck

So wies das Unternehmen im zuletzt veröffentlichten Jahresabschluss für 2015 einen Umsatz von 102,5 Millionen Euro aus, nach 110,2 Millionen Euro 2014. Schließlich ist die Konkurrenz hart. Stationäre Rivalen wie Ikea, Depot und Baumarktketten sowie Online-Anbieter wie Home24 oder Westwing kämpfen ebenfalls um die Dekorations-Budgets der Bundesbürger.

Wie hart der Kampf ist, bekam zuletzt die Handelskette Strauss Innovation zu spüren, die Ende September Insolvenz anmelden musste. Vor zwei Monaten informierte Insolvenzverwalter Dirk Andres die Belegschaft, darüber dass der Geschäftsbetrieb Ende Februar eingestellt werde.

Butlers machten zudem Wechselkurseffekte und eine verfehlte Sortimentspolitik zu schaffen. Die Folge: Der Gewinn brach ein. So musste Butlers 2015 einen Jahresfehlbetrag von 12,4 Millionen Euro ausweisen, die Eigenkapitalquote sackte deutlich von 34,5 auf 3,4 Prozent.

Auch die Kreditgeber machten bereits vor Monaten Druck. So wurden Sicherheiten neu verhandelt. Darüber hinaus hätten die „Kreditinstitute im Geschäftsjahr 2015 Konsequenzen gezogen und die Finanzierung der Butlers Gruppe unter den Vorbehalt eines Gutachtens gestellt“, geht aus dem Geschäftsbericht hervor.

„Dieses Gutachten wurde im Februar 2016 vorgelegt. Darin wird bescheinigt, dass die in Angriff genommenen Maßnahmen objektiv geeignet sind, um die Butlers Gruppe in überschaubarer Zeit zu positiven Erträgen zu führen“. So sollten zahlreiche Filialen geschlossen werden, sowie das Großhandels- und Franchisegeschäft ausgebaut werden. Für den Onlineshop war ein Relaunch vorgesehen.

Auf Basis des Sanierungsplans sagten die Banken schließlich die Finanzierung des Konzerns bis Ende 2018 zu. Auch die Gesellschafter stellten weitere Kredite zur Verfügung. Doch geholfen hat es letztlich nichts.

So waren in den Verträgen mit den Banken konkrete Planwerte „hinsichtlich des EBITDA und der Mindestliquidität“ verankert. Werden diese verfehlt, „würde die Kündigung der eingeräumten Kreditlinien drohen“, heißt es im jüngsten Geschäftsbericht, „sodass die Zahlungsfähigkeit und damit der Fortbestand der Butlers Gruppe nicht mehr gesichert wären.“

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