Lufthansa-Billigtochter Eurowings verdoppelt Flugangebot an Ostern – Mallorca und Griechenland mögliche Ziele

Die Lufthansa-Billigtochter stellt sich auf eine erhöhte Nachfrage zu Ostern ein. Zudem hofft Eurowings auf weitere Lockerungen im zweiten Quartal.

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Den Ferienflieger hatte die Corona-Pandemie nicht ganz so wuchtig getroffen wie die Lufthansa. Quelle: dpa

Die Lufthansa-Billigtochter Eurowings will an Ostern 45 Flugzeuge und damit mehr als doppelt so viele wie derzeit in Europa abheben lassen. „Das Sitzplatzangebot wird sich deutlich mehr als verdoppeln“, sagte Eurowings-Chef Jens Bischof am Mittwoch. Womöglich werde Osterurlaub auf Mallorca möglich, wenn wie weithin erwartet, die Baleareninseln wegen der gesunkenen Covid-Fallzahlen nicht länger als Risikogebiet vom Robert-Koch-Institut (RKI) eingestuft werden.

Ähnlich günstig sieht es auch für die Kanarischen Inseln La Palma und Lanzarote aus. Eurowings fliegt zudem von zwei britischen Flughäfen Urlauber nach Mallorca. Auch Griechenland ist im Programm, obwohl das Land zuletzt vom RKI wieder in die Risikokategorie hochgesetzt wurde. Die Buchungszahlen seien zuletzt schon kräftig gestiegen.

Das Impfen komme im zweiten Quartal voran, die Corona-Inzidenzwerte würden sinken. „Deshalb gehe ich fest davon aus, dass weitere Lockerungen in Aussicht sind“, sagte Bischof. Airlines und Reiseunternehmen drängen die Bundesregierung und die Bundesländer dazu, beim nächsten Corona-Gipfel am 22. März einen Öffnungsplan für Reisen auf den Weg zu bringen.

Sie fordern, die Quarantänepflicht bei Urlaub in Risikoländern mit einer Inzidenz über 50 durch eine Testpflicht zu ersetzen. Denn die Aussicht auf bis zu zehn Tage Quarantäne schreckt neben der Sorge über die Ansteckungsgefahr im Ausland die Verbraucher vom Reisen ab.

Kunden mit ausländischen Wurzeln im Fokus

Den Ferienflieger hatte die Corona-Pandemie nicht ganz so wuchtig getroffen wie die Lufthansa. Eurowings war schon vor der Coronakrise auf Diät gesetzt worden, nachdem sie durch die Pleite von Air Berlin 2017 stark gewachsen war. Im Vergleich dazu ist die Flotte fast halbiert worden auf rund 100 Flugzeuge. Von diesen werden 2021 nach Worten Bischofs 80 abheben. In der Spitze sei mit einer Angebotskapazität von 70 Prozent des Vorkrisenniveaus 2019 zu rechnen. Die neue Normalgröße von 100 Flugzeugen erwartet er für das kommende Jahr.

Eurowings will neben Urlaubern verstärkt auch Kunden mit ausländischen Wurzeln für Flüge zu Familie und Freunden in die Herkunftsländer gewinnen. Die Türkei, der Libanon und Russland gehören laut Bischof zu den angepeilten Zielen. Die auf Kurz- und Mittelstrecken in Europa fokussierte Airline will sich außerdem nicht länger in eine Reise stellen mit den Billigfliegern Ryanair und Easyjet, sondern ein „Value-Carrier“ sein. „Meine klare Vorgabe ist, weg vom Billigbilligbillig-Image“, sagte Bischof, der vor einem Jahr Eurowings-Chef wurde.

Durch eine einheitlichere Flotte mit Maschinen der Airbus-Modellreihe A320, Stellenabbau und Personalkostensenkungen sei Eurowings effizienter geworden. „Wir können es nicht billiger als Ryanair, aber vieles besser, freundlicher und herzlicher“, sagte Bischof.

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