Lufthansa stutzt Wachstumsziele Kranich-Airline im Taumel

Deutschlands größte Fluggesellschaft Lufthansa verharrt auf einer niedrigeren Jahresprognose als geplant. Der Preiskampf am Himmel setzt der Kranich-Airline zu. Wie Chef-Kapitän Carsten Spohr das Ruder herumreißen will.

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Wegen fallender Ticketpreise streicht Deutschlands größte Airline die Wachstumsziele zusammen. Quelle: dpa

Frankfurt Die Lufthansa streicht wegen stark fallender Ticketpreise ihre einst ambitionierten Wachstumspläne immer weiter zusammen. Die Fluggesellschaft wird das Angebot im vierten Quartal nur noch um 8,7 Prozent und damit um einen Prozentpunkt weniger als angepeilt ausweiten, wie die Lufthansa am Mittwoch mitteilte.

Damit sollten sich die Ticketeinnahmen stabilisieren. Auf das Jahr gesehen beträgt das Kapazitätsplus noch 5,2 Prozent statt der ursprünglich geplanten 6,6 Prozent. Das Hauptaugenmerk legt Lufthansa-Chef Carsten Spohr dabei auf Eurowings: Die Billigtochter weitet ihr Angebot um 27 Prozent aus. „Trotz der Volatilität unseres Geschäfts und trotz des schwierigen Marktumfelds schauen wir optimistisch in das Jahr 2017“, sagte Spohr.

Die Kranich-Airline hatte vor zwei Wochen vorab Geschäftszahlen vorgelegt und wegen zahlreicher Buchungen von Geschäftskunden die Prognose erhöht. Nun erwartet der Vorstand nun einen Betriebsgewinn auf dem Vorjahresniveau von 1,8 Milliarden Euro. Im dritten Quartal sank die Kennzahl auf 1,15 Milliarden Euro von 1,23 Milliarden Euro.

Gleichzeitig profitierte der Konzern von der Beilegung des Arbeitskonflikts mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo. Weil der Konzern den Flugbegleitern der Kernmarke Lufthansa künftig nicht mehr die Rentenhöhe, sondern nur noch die Einzahlungen in das Rentensystem garantiert, konnte er Rückstellungen in Höhe von gut 700 Millionen Euro auflösen.

Der Konzern und die Gewerkschaft Ufo hatten sich dazu bereits vor einigen Monaten geeinigt. Ein zweiter Tarifkonflikt mit Ufo ist aber noch offen. Vorige Woche hatten die Flugbegleiter bei den Billigtöchtern Eurowings und Germanwings gestreikt, weshalb 400 Flüge ausfielen. Neue Ausstände gibt es derzeit nicht.

Die Kranich-Airline hatte vor zwei Wochen wegen zahlreicher Buchungen von Geschäftskunden die Prognose erhöht und erwartet nun einen Betriebsgewinn auf dem Vorjahresniveau von 1,8 Milliarden Euro. Erst im Sommer hatte der nach Umsatz größte europäische Luftfahrtkonzern die Prognose gesenkt. Bei den Investitionen liegt dies aber auch an der verzögerten Auslieferung neuer Flugzeuge.

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